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Kreuzzug gegen den Gral

Kreuzzug gegen den Gral

Titel: Kreuzzug gegen den Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Otto Rahn
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Hyperboräer waren Apollos auserwähltes Volk. Sie lebten glücklich dahin, waren sittenrein und fromm. Sie hausten in den Hainen ihres milden, sonnigen und fruchtbaren Landes, lebten nur von den Früchten, töteten keine Tiere und kannten weder Krieg noch Streit. Waren sie des Lebens satt, suchten sie Erlösung in den Wellen des unermüdlichen Meeres. Apollo war ihr oberster Gott. In einem goldenen Kelch fuhr der Strahlende zu ihnen, »einem Sterne gleich, daß sein Gleißen zum Himmel drang«. Apollo liebte die Hyperboräer, seit die Meereswogen jene Truhe an ihren gastlichen Strand getragen hatte, in der seine Mutter Se-mele ihn ausgesetzt hatte. Seitdem fuhr er jahraus jahrein zu ihnen, »und durch die Wogen trug ihn das wundervolle hohle Lager, das Hephaistos geschmiedet aus kostbarem Golde. Über des Wassers Fläche trug es den Schlummernden .«
    Auf einer Cista mystica 56 , einer Vase, in der die kultischen Geräte des Apollodienstes aufbewahrt wurden und die man vor zweihundert Jahren bei Palästrina in den Sabinerbergen fand, ist eine Szene eingraviert, die den Kampf der Argonauten mit dem Bebrykerkönig Amykos schildert. Auch hier haben wir die Beziehungen zwischen den Argonauten, Apollo, dem Goldenen Vlies, dem Bebryker Amykos und seiner sakralen Schale.
    Pythagoras,
    Der in der Sterne Zeichen las Und solche Weisheit ohne Streit Besessen, daß seit Adams Zeit Kein Mensch an Weisheit ihm kommt gleich:
    Der könnt Euch nennen die Steine reich.
    Wolfram von Eschenbach
    Die Bewohner des von den Achäern gegründeten Kroton an der Ostküste Unteritaliens, in der Pythagoras gelebt und gelehrt hat, behaupteten, dieser Weise sei in Wahrheit Apollo selbst gewesen, der aus dem Lande der Hyperboräer gekommen sei, den Menschen eine neue Heilslehre zu verkünden. Als Märtyrer sei er gestorben. Daß andere in ihm einen Sohn Apollos und der Jungfrau Pythais sahen, deren Gatte Mne-sarch, ein Handwerker, nur scheinbar der Vater des Pythagoras gewesen, sei wenigstens erwähnt.
    Pythagoras lehrte, daß die Seele unsterblich und in den Leib verbannt sei und daß sie vor ihrer endgültigen Wiedervergottung von Körper zu Körper, selbst in den von Tieren, wandern müsse. Cicero will aus sicherer Quelle wissen, daß Pythagoras von den Druiden, den Philosophen Galliens, die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele und der Seelenwanderung übernommen habe.
    Der Druidismus war weniger eine Religion als eine philosophische Doktrin, die Theologie, Astronomie, Naturwissenschaft, Medizin und Rechtskunde in sich schloß. Was Caesar die »Disziplin« der Druiden nannte, war eine dogmatische Synthese dieser Wissensgebiete, die wie mit pythagoräischer Philosophie so auch mit den Weisheiten indischer und babylonischer Theogonien überraschende Verwandtschaft aufweist. Die Druiden lehrten, die Erde und alles was sie birgt und trägt, sei von dem Todesgott Dispater 57 geschaffen. Die Seele sei göttlicher Natur, mithin unsterblich, und müsse eine Wanderung von Körper zu Körper durchmachen, um von der Materie geläutert in die andere Welt, die des Geistes, eingehen zu können. Ihr oberster Gott war Belenus oder Belis, wie ihn der griechische Geschichtsschreiber Herodianos nannte. Dieser Gott Belenus war Apollo-Abellio, der Lichtgott.
    Dispater war der latinisierte Name des Unterweltsfürsten Pluto, des Herrschers über die bleichen Seelen der Abgeschiedenen, des Bewahrers der unterirdischen Schätze.
    Die Druiden achteten irdischen Reichtum für Tand. Auf ihr Geheiß sank Tolosas Gold, das Tempelgut Delphis in einen Pyrenäensee.
    Wir wissen, daß die Straße der Reinen von Montsegur auf den Tabor und von da zu den Höhlen von Ornolac führt. Nun liegt zwischen Montsegur und dem Taborgipfel ein dunkler, von schroffen Felswänden eingeschlossener Bergsee. Lac es Truites (Forellensee) oder Estang Mal (Sündensee) heißt er bei den Bauern des Weilers Montsegur, dessen Häuser wie Bienenwaben an der Felswand über der Lassetschlucht häng en .
    »Werfen Sie nur keinen Stein hinein, denn er ist die Wiege des Donners! Wenn Sie einen Stein hineinwerfen, so wird sich ein Gewitter zusammenziehen und ein Blitz Sie zerschmettern. In diesem See wohnt der Böse. Deshalb leben keine Fische darin .«
    »Weshalb nennt Ihr ihn dann Forellensee?« fragte ich meine bäuerlichen Freunde.
    »Eigentlich müßte man ihn Lac des Druides (Druidensee) nennen. Denn Druiden haben Gold, Silber und Edelsteine da hineingeworfen. Das war zu einer Zeit, als unser Herr

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