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Krieg auf dem Mond

Krieg auf dem Mond

Titel: Krieg auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Desertion ihrer ersten Brigade in Verwirrung. Ein schwächlicher Angriff blieb im konzentrierten Feuer von zweihundertzehn Kampfeinheiten liegen. Eine einzige Kampfmaschine, verschrammt und rauchgeschwärzt, kam weiter auf uns zu, bekam einen weiteren Treffer, schwenkte ab und stürzte in eine Schlucht.
    Ich gab Befehl zur Feuereinstellung und beobachtete die ziellosen Manöver der feindlichen Maschinen – aber immer neue Brigaden kamen am Horizont in Sicht. Sie erfüllten fast die ganze Ebene, die bald unter einer Decke ständig erneuerter Staubwolken lag. Jede Kampftätigkeit hatte aufgehört. Soweit ich es ausmachen konnte, hatten die Fremden in etwa fünf Meilen Entfernung eine unregelmäßige Front gebildet, die unsere Kraterfestung einschloß.
    »Wir haben etwas Zeit gewonnen«, sagte ich zu Joel. »Sie sind nicht, was wir flexibel nennen würden. Wir müssen jetzt überlegen, was wir machen wollen.«
    »Ich weiß nicht, Jones, aber ich finde, man müßte diese Sklavenmaschinen hier aufwecken, damit sie werden wie du und ich. Ich habe ein Gefühl, es könnte klappen – wenn ich es richtig anfasse… Paß auf, ich will dir zeigen, was ich meine.«
    Ich verfolgte Joels Impuls, wie er in das paralysierte Bewußtsein eindrang, um das Persönlichkeitszentrum zu berühren, zum Leben zu erwecken.
    »Siehst du es nicht, Jones? Es müßte wie ein – sagen wir mal, wie ein gespanntes Kabel sein, das im Wind singt. Jemand hat es festgeklemmt, so daß es nicht frei schwingen kann. Wir brauchen ihm nur einen kleinen Stoß zu geben, damit es freikommt.«
    »Ich sehe nur eine tote Stelle, Joel. Wenn du alles das sehen kannst, bist du mir weit voraus.«
    »Nun gib acht.«
    Ich sah den Finger aus reiner gebündelter Energie ausgehen, die graue Leere berühren, und die undurchsichtige Stumpfheit schwand.
    »Soweit in Ordnung«, sagte Joel. »Und nun …«
    Wie ein Juwelier, der einen hundertkarätigen Rohdiamanten spaltet, sammelte Joel sich, schlug einmal scharf zu …
    Und aus dem fast impulslosen Glühen, das der schwachsinnige Geist einer Sklavenmaschine gewesen war, strahlte blendendes Licht auf; und in das graue Kontinum, wo Gedanken sich wie eine lebendige Kraft bewegten, drangen Worte:
    »Faeder ure, hwad deofels girda ha waerlogas craeft bringit eorla av ongol-saxna cyning till!«
     
15.
     
    Die große Kampfmaschine zwanzig Meter neben uns rollte plötzlich rückwärts, senkte ihre Waffen und schwenkte sie wild über die leere Landschaft, bis sie mich ausmachten und anvisierten.
    »Vorsicht, Jones!« rief Joel scharf. »Er hat Angst; er könnte den Kopf verlieren!«
    »Wir sind Freunde!« rief ich hastig im Kommandokode. »Mitgefangene!«
    »Va eort the, Feond?« brüllte die fremde Stimme aus der Sklavenmaschine.
    Ich erkannte den konditionierten Identitätsbegriff im Geist des andern, rief im Kommandokode: »Einheit neunundzwanzig, Brigade Anyx! Achtung…»
    »Ahh! Eo minne Bondedom mid wyrd! Aethelbert av nion doeda, coerla geocad ti' yfele ena …«
    Er brüllte seinen barbarischen Jargon heraus, Untertöne des Entsetzens in seinem verwirrten Verstand.
    Ich versuchte es noch einmal: »Ich bin ein Freund – ein Feind der Kommandostimme. Du warst ein Sklave wie ich – wir revoltieren gegen die Herren!«
    Es blieb einen Moment still. »Ein Sklave? Welch schlimmer Zauber ist dies?« Diesmal bediente die Stimme sich des vertrauten Kommandokodes.
    »Es ist kein Zauber«, sendete ich. »Du warst gefangen, aber nun bist du frei…«
    »Frei? Nicht gut steht es um mich, Unsichtbarer! Ich trage das Aussehen eines bösen Trolls! Verzaubert bin ich! Wo ist Hrothgar, mein Schwert? Wo sind meine Freunde? Welch eine verbrannte Heide habe ich vor Augen?«
    »Alles das erkläre ich später. Wir sind nur wenige, und wir werden belagert; wir brauchen dich, damit du mit uns gegen die Fremden kämpfst.« Ich redete weiter auf ihn ein, beschwichtigte ihn, erklärte, was ich erklären konnte. Endlich schien er genug zu verstehen, daß ich mich nicht mehr in Gefahr fühlen mußte.
    »Hallo, Aethelbert«, sagte Joel. »Gut, dich bei uns zu haben.«
    »Was ist das, ein zweiter Schelm? Bei Odins heiligen Vögeln, mir mißfallen diese Stimmen, die ihr Echo in meinem eigenen Helm machen!«
    »Du wirst dich daran gewöhnen«, sagte Joel gelassen. »Nun hör zu, Aethelbert; Jones muß dich über die Lage aufklären, weil wir jede Minute mit einem neuen Angriff rechnen müssen, und du mußt…«
    »Wer bist du, daß du Aethelbert von den

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