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Krieg auf dem Mond

Krieg auf dem Mond

Titel: Krieg auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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neun Taten sagst, was er tun muß?«
    »Joel«, unterbrach ich, »nimm dir den nächsten vor. Weck so viele auf wie du kannst – aber halt ihre Kampfreflexe unter Kontrolle, bis du sie beruhigt hast.« Dann wandte ich mich an unseren neuen Kameraden: »Wir sind eingeschlossen; Tausende von ihnen sind dort unten, du kannst sie selbst sehen. Und wer wir auch sind oder gewesen sein mögen – wir sitzen alle im selben Boot.«
    »Ja – nie habe ich eine solche Menge gesehen, Unsichtbarer. Welch einen …«
    »Ich habe noch einen, Jones!« rief Joel begeistert. »Ich weiß nicht, was er sagt, aber es ist kein Kommandokode.«
    »Nur weiter so, Joel!« Während er arbeitete, sprach ich mit Aethelbert. Er begriff unsere Situation schnell, sobald er verstanden hatte, daß ich nur eine andere Kampfeinheit war, eine wie er selbst. Dann war er bereit, einen Ein-Mann-Angriff zu fahren.
    »Gut entsinne ich mich des Zauberers: Wie ein schleichender Hund kam er, als ich mein Boot ans Felsenufer von Oronsay brachte. In einen Zauberschlaf versenkte er meine Ruderer, und dann war der Werwolf über mir, und Hrothgars geschliffene Klinge prallte von seinem Fell wie eine Weidengerte vom Rücken der untätigen Magd. Und nun haben sie mir die Gestalt eines Kriegstrolls gegeben!«
    »Du wirst deine Rache bekommen, Aethelbert«, versicherte ich ihm. »Aber warte, bis ich den Befehl gebe. Dies muß eine geplante Operation werden, kein Berserkerangriff.«
    »Niemand gibt mir Befehle … doch gut kenne ich den Wert der Manneszucht. Aye, Jonas! Ich werde unter deinem Kriegshorn streiten, bis die Zauberer tot sind!«
    »Jones!« unterbrach Joel. »Hier ist wieder einer; er spricht Amerikanisch. Lauter verrücktes Zeug von Hunnen und Krauts.«
    Ich stimmte mich auf den neuen Mann ein, unterbrach seine aufgeregten Schreie: »Immer sachte, Soldat! Du bist wieder in den alliierten Linien. Ich weiß, alles ist komisch, aber es wird gleich besser …«
    »Wer ist das? Junge, ich weiß, ich hätte das Zeug nicht saufen sollen. Apfelbranntwein, sagte sie …«
    Ich klärte ihn kurz über die Lage auf, ging zum nächsten – einem ruhigen, kühlen Verstand, der ein seltsam akzentuiertes Arabisch sprach. Für alle seine Schwierigkeiten machte er einen bösen Djinn und die Ungläubigen verantwortlich. Eine andere Stimme rief in altertümlichem Spanisch Gott und den Bischof von Sevilla an. Ich sagte ihm, daß alles mit ihm zum Besten stehe, und ging weiter zum nächsten, einem früheren Artilleristen, dessen letzte Erinnerung eine französische Kavallerieattacke und ein blitzender Säbel war – dann Nacht, allein zwischen den Toten, bis die Hunde kamen …
     
    *
     
    Während Joel und ich arbeiteten, beruhigten, erklärten, und während die zu neuem Leben Erwachten sich nach Joels Anweisungen um die Befreiung weiterer Persönlichkeiten bemühten, formierten sich auf der staubigen Ebene aus weißem Licht und schwarzen Schatten die Legionen der Belagerer zum Angriff. Im Himmel hing der Planet, scheinbar unbewegt. Ich wußte nicht, ob Stunden oder Tage vergangen waren, seit wir mit der Sklavenbefreiung begonnen hatten.
    Drei Unglücklichen hatte der Schock den Verstand genommen; zwei andere hatten in der ersten Panik das Feuer eröffnet und waren sofort zerstört worden. Fünf waren allen Anstrengungen zur Kontaktaufnahme zum Trotz stumm geblieben, und sieben hatten im fremden Idiom der Dämonen geschnattert – verurteilte Verbrecher, die ihre Strafen bei den Kampfbrigaden verbüßten. Auch sie hatten zerstört werden müssen. Es war grausam, aber dies war ein Kampf ohne Gnade, der Kampf einer Art gegen die andere.
     
    *
     
    »Wir werden in voneinander unabhängigen Gruppen operieren«, sagte ich zu den hundertdreiundneunzig Kriegern, die rings um den Krater stationiert waren. »Unser einziger Vorteil ist Initiative. Wir sind ihnen um ein Vielfaches unterlegen, aber im Einzelkampf werden wir mit allem fertig, was sie gegen uns aufbieten können. Unser erstes Ziel wird sein, ihre Linien zu durchstoßen und im offenen Gelände Beweglichkeit zu erlangen. Wir werden an verschiedenen Punkten durchbrechen und uns später bei dem hohen Felskegel im Südwesten wieder vereinigen. Wir werden paarweise fahren, einzelne Einheiten angreifen und vernichten, uns aber nicht in anhaltende Kämpfe mit der Übermacht einlassen. Gebraucht euren Verstand, kämpft und lauft und seht zu, daß ihr den Treffpunkt erreicht – mit allen Gefangenen, die ihr unterwegs machen

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