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Krieg auf dem Mond

Krieg auf dem Mond

Titel: Krieg auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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könnt.«
    »Warum bleiben wir nicht hier und rekrutieren weiter?« fragte eine Stimme. »Noch ein paar Tage, und wir können ihre ganze verdammte Armee übernehmen.«
    »Die Belagerer können jetzt in jedem Augenblick angreifen; wir müssen aus dieser Mausefalle heraus, solange es noch geht. Die Menschheit hat genug tote Helden. Wir müssen durchkommen und überleben. Wir brechen jetzt aus – und viel Glück!«
     
    *
     
    Der Felsen zitterte, als die gigantischen Maschinen über die Paßhöhe brüllten und die Steilhänge hinunterrasten, der wartenden Armee entgegen. Sechs, acht, zehn Kampfwagen erreichten freies Gelände, bevor das erste feindliche Geschütz weißes Licht spie. Einen Augenblick später wurde jede der Einheiten zum Brennpunkt eines feurigen Netzwerks. Raketen und Geschosse detonierten, von antiballistischen Abwehrwaffen getroffen, als gleißende Blitze in der Luft.
    Die letzten Einheiten unserer kleinen Rebellengruppe rollten über die Paßhöhe. Ich schwenkte neben einem einzelnen Kampfwagen ein, und zusammen rasten wir die schuttbedeckten Hänge hinunter und in die Ebene. Die anderen Einheiten vor uns waren weit über die Fläche verstreut, verfolgt von feindlichen Gruppen.
    Plötzlich kurvte eine feindliche Kampfmaschine von rechts heran. Ich zielte auf die Raupenketten und schleuderte einen weißen Glutstrahl heraus. Mein Nebenmann brachte gleichzeitig eine Granate ins Ziel. Der angreifende Kampfwagen verlor eine Kette, kam zum Stillstand. Dann rollte er schwerfällig zehn Meter zurück und blieb liegen. Schwarzer Rauch quoll aus Luken und Schießscharten.
    Wir rasselten weiter durch die aufgelösten Linien des Gegners, hielten auf eine schwach verteidigte Stelle unter einer niedrigen Klippe zu, wo mir ein Durchbruch am ehesten möglich erschien. Wir feuerten jetzt unaufhörlich. Unter den gewaltigen Energien, die sie auffingen und abstrahlten, glühten unsere großen Abfangschirme bläulichweiß. Wir steuerten einen Zickzackkurs, um die automatischen Zielgeräte der feindlichen Kampfmaschinen zu verwirren, dann hatten wir die tiefen Schatten unter der langgestreckten Klippe erreicht und waren vorübergehend im toten Winkel der feindlichen Waffen.
    Aber weit voraus begann der Feind seine Streitkräfte hastig umzugruppieren. Ich hörte die Stimmen aufgeregter Zenturionen, wie sie ihre Sklavenmaschinen zu einem Abschneidemanöver dirigierten. Als wir bis auf eine Meile an die massierten Brigaden herangekommen waren, reichte ich in das Stimmengewirr hinaus, sortierte die Kommandostimme des nächsten Zenturios heraus und lähmte sein Willenszentrum mit einem übermächtigen Energieimpuls.
    »Wo ist der Ort, der verteidigt werden muß?« brüllte ich.
    Mein Gefangener antwortete mit erschrockenen Schockwellen. Sein umklammerter Geist wütete voll Haß, und zwischen diesen verzweifelten Emissionen sah ich fragmentarische Bilder von dunklen Bunkerkasematten, Türmen, einer hohen Kraterwand …
    »Schnell!« Ich drängte weiter, stieß seinen verzweifelten Geist herum. »Wo ist er?«
    Die fremde Persönlichkeit zerbrach unvermittelt, entfloh kreischend in dunkle Korridore geistiger Umnachtung. Ich lockerte meinen Zugriff, durchforschte das rasch erblindende Erinnerungszentrum des Fremden und fing das Bild eines gezackten Horizonts ein, dicht darüber die Riesenscheibe des Planeten.
    Ich zog mich zurück und gab der führerlosen feindlichen Brigade Befehl, umzuschwenken und die nachrückenden eigenen Streitkräfte unter Feuer zu nehmen. Sie gehorchte. Innerhalb einer Minute war ein wütendes Gefecht im Gange. Die Sklavenmaschinen wandten sich gegen die ahnungslosen Loyalisten und trieben sie zurück. Unser Weg war frei, und wir rasten weiter, passierten die Ruinen brennender Maschinen, donnerten durch wetterleuchtende Wolken aus Staub und Qualm. Endlich hatten wir die feindlichen Einheiten hinter uns, schlugen einen Bogen und fuhren unbehelligt dem Treffpunkt entgegen.
     
    *
     
    Ich suchte die Ebene ab und versuchte die Stärke der Loyalisten zu schätzen. Sie hatten sich jetzt auf zehn Kilometer zurückgezogen. Staubwolken hinter dem Horizont deuteten auf neue Sammlungsmanöver hin. Der volle Planet hing niedrig über zerhackten Bergketten. Der Anblick weckte eine Erinnerung in mir, das flüchtige Gefühl, eine solche Szene schon einmal gesehen zu haben …
    »Joel!« Auf einmal war die Erinnerung wieder klar vor mir. Dieses Bild hatte ich in der Vorstellung des Zenturios gesehen! Es war der Ort,

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