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Krieg auf dem Mond

Krieg auf dem Mond

Titel: Krieg auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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weißglühenden Stümpfen der Drehzapfen vorbei ins Freie. Einen Kilometer weit draußen hockten die beiden Kampfeinheiten wie gigantische Kröten, die Waffen nach wie vor auf das verschwundene Ziel gerichtet.
    »Einheiten sechs und sieben!« kommandierte ich. »Sie stehen unter Kommandokode ›Talisman‹. Zweck des Unternehmens ist der Schutz der Einheiten vierundachtzig und einhundert. Formieren und folgen!«
    Die beiden gewaltigen Maschinen rollten gehorsam an, gingen auf gleichen Kurs wie wir und beschleunigten. Unter dem blauen Licht einer fremden Welt rollte unsere kleine Streitmacht über die nackte Wüste.
    »He, Jones«, rief Joel. »Das war saubere Arbeit. Wohin fahren wir jetzt?«
    »Ein paar Meilen von hier ist ein unterirdisches Depot. Vielleicht erreichen wir es, bevor sie uns abfangen.«
    Ich hatte die Kommandofrequenz eingeschaltet und hörte ein Durcheinander von Befehlen, Fragen von einer Kommandostimme an die andere. Dann kam ein Befehl an die gefangenen Wachen durch:
    »Einheiten sechs und sieben! Melden!«
    »In Wartestellung«, sendete ich zurück.
    »Lagemeldung!«
    »Alles ruhig«, meldete ich lustlos.
    Die Kraterwände erhoben sich jetzt nahe vor uns. Ich hielt auf den Einschnitt zu und erreichte die schwarzen Schatten des Passes. Joel und unsere beiden Rekruten folgten mir über den steilen Sattel und hinunter in die Ebene innerhalb des Ringwalles. Ich machte die Lage des Depots aus, jagte hinüber und hielt.
    »Bis jetzt haben wir Glück gehabt, Joel; warte hier mit den anderen. Wenn ich nicht zurückkomme – viel Glück.« Ich rollte in den schwarzen Mund des Tunnels.
    Die Kampfeinheiten standen in langer Reihe da, wie ich sie verlassen hatte, schweigend, einsatzbereit, die Empfangsanlagen auf niedrigster Wachsamkeitsstufe.
    »Kampfeinheiten!« befahl ich scharf. »Gefechtsbereitschaft! Die Brigade untersteht ab sofort der Kommandoeinheit Talisman! Nur Talisman-Befehle werden befolgt! Anordnungen des Über-Geistes werden nicht gehört! Erste Schwadron, ausrücken!«
    Zehn schwere Kampfmaschinen rumpelten gehorsam aus der Reihe, formierten sich und rollten hintereinander zur Tunnelrampe. Ich setzte mich an ihre Spitze und kam wieder ins Freie. Ich sah alle neunzig Kampfwagen herausrollen, folgsam wie Lämmer. Sie stellten sich in Schlachtordnung auf und warteten auf meinen Operationsbefehl.
    »Sie haben gemerkt, wohin wir gegangen sind, Jones«, rief Joel. »Ich habe die Befehle abgehört; sie schicken zehn Einheiten her, um zu sehen, was wir vorhaben.«
    »Dann nehme ich die erste Schwadron und halte sie auf, Joel. Du bringst den Rest hinaus!«
    Zehn Minuten später kam die Streitmacht in Sicht; sie hatte den Ringwall bereits überschritten – zehn mächtige Maschinen, die im Licht des vollen Planeten glitzerten. Ein donnerndes Kommando fuhr mich an: »Alle Einheiten! Stehenbleiben!«
    Ich reichte hinaus, entdeckte die groteske Form eines fremden Gehirns und brachte es mit einem vernichtenden Impulsstoß zum Schweigen.
    »Kampfgruppe!« brüllte ich in Imitation der Kommandostimme. »Alle Einheiten unterstehen dem Befehl der Kommandoeinheit Talisman und reihen sich in Schlachtordnung ein!«
    Neun Maschinen gehorchten, ihren toten Anführer zurücklassend. Wir rollten zur Paßhöhe hinauf. Weit draußen in der Ebene war das feindliche Gros und hatte Kurs auf den Krater genommen.
    »Wir können nicht mehr weg«, sagte ich zu Joel. »Aber vielleicht ist noch nicht alles verloren.«
    Eine Vorhut von zehn Kampfwagen löste sich aus der Staubwolke und raste voraus. Ich versuchte Kontakt aufzunehmen, und fand nur die stumpfen Gehirne von Sklavenmaschinen. »Die Kommandoeinheit scheint diesmal zurückgeblieben zu sein, Joel. Übernimm den Haufen; wir brauchen Rekruten.«
    Eine volle Brigade in Schlachtordnung kam in Sicht. Ihr Feuer überschüttete unsere Positionen und brachte die Felszacken des Ringwalls zum Erglühen – ohne die Verteidigungslinie der nahezu unverwundbaren Maschinen zerbrechen zu können.
    Die vorderste feindliche Einheit kam den Hang heraufgedonnert, begegnete massiertem Feuer aus kürzester Entfernung und explodierte.
    Ich reichte mit geübter Präzision hinaus, exekutierte den Zenturio und befahl der Brigade, das Feuer einzustellen und durch den Paß zu fahren. Ohne einen weiteren Schuß rasselte die Streitmacht durch graue Staubfontänen über den Paß, um unsere Linien zu verstärken.
    Unten auf der Ebene geriet die Hauptmacht der Fremden durch die unvermutete

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