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Krieg auf dem Mond

Krieg auf dem Mond

Titel: Krieg auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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durchstach, tief eindrang …
    Das Ding winselte, blubberte einen entsetzlichen Schrei. Seine Wurmarme umringelten meinen metallenen, ohne ihn richtig fassen zu können, dann erschlaffte das Ding, fiel herunter und blieb liegen, ein schwammiger Haufen in einer zähflüssigen, ockerfarbenen Lache.
    Ich krabbelte auf den reglosen Körper, richtete mich auf und bekam den Beckenrand zu fassen. Ich stieß mich ab, zog mich mit einer letzten Kraftanstrengung hinauf und kippte über den Rand in die polierte Höhlung des Beckens.
     
    *
     
    Aus einer Quelle, so bodenlos wie dei Raum selbst, strömte Energie, durchschoß mich mit einer Ekstase, die Müdigkeit, Schmerz und Hoffnungslosigkeit davonschwemmte. Ich fühlte meinen Geist zu neuem Leben erwachen, und tausend neue Sinne erhellten die Ebene der Raumzeit, in der ich zu schweben schien. Die Reichweite meines Bewußtseins erweiterte sich rapide, erfaßte den Haufen kalten Metalls, in dem mein ohnmächtiges Gehirn begraben war, umfaßte die Krümmung des Horizonts und sah die Muster aus glühenden Punkten über die leblose Wüste verstreut. Jede schwache Ausstrahlung nahm Form und Dimension an, bis ihre innere Struktur offen lag. Ich sah die vertrauten Umrisse menschlicher Geister, gefangen in ihren Gefängnissen der Paralyse, und ich sah die unheimlichen Gedankengewebe der fremden Dämonen, geboren aus einem unergründlichen Realitätsbegriff. Und hier und dort, in kleinen Gruppen zusammengedrängt, waren andere Geister, Leuchtfeuer funkelnder Lebendigkeit – die Rest meiner Kampfgruppen. Ich wählte eine aus und rief:
    »Joel! Wie steht der Kampf?«
    Seine Antwort war ein unsicheres Aufflackern von Konfusion, dann: »Sie hauen uns die Jacke voll, Jones. Wo bist du? Kannst du uns Hilfe schicken?«
    »Halt aus, Joel! Ich bin in ihrem Hauptquartier. Ich werde tun, was ich kann!«
    »Du hast mir einen Schrecken eingejagt, Jones. Zuerst hielt ich dich für den Über-Geist; deine Stimme kam so stark durch. Es wird wohl bald zu Ende sein, Jones. Trotzdem bin ich froh, daß wir es versucht haben. Schade, daß es so ausgehen mußte…«
    »Nicht aufgeben – noch nicht!« Ich brach ab, überblickte wieder die Masse der versklavten menschlichen Gehirne. Ich dachte an die verzweifelte Stunde zurück, die Joel und ich verbracht hatten, als wir Aethelbert und Bermuez befreit hatten … Wenn ich sie jetzt alle erreichen könnte, mit einem einzigen Signal…
    Ich brachte die Vielzahl der stumpf glühenden Zentren in meinen scharfen Brennpunkt, fixierte in meinem Geist die Reflexmuster ihrer natürlichen Resonanz und sandte einen starken Impuls aus.
    Überall auf dem dunklen Antlitz der toten Welt glimmten Lichtpunkte auf, wurden heller, gewannen Strahlungskraft. Sofort schickte ich einen Orientierungsbegriff nach – ein einziges komplexes Symbol, das in jedem benommenen und neu-eman-zipierten Gehirn das Bewußtsein des Status quo und die Notwendigkeit des sofortigen Angriffs auf alle Feinde mit Dämonengehirnen auslösen sollte. Dann schaltete ich zu Joel zurück.
    »Stellt das Feuer ein, Joel!« rief ich. »Haltet euch bereit für neue Rekruten!«
    Ich fing Joels aufgeregte Antwort auf, schaltete zu Doubtsby und den anderen um und unterrichtete sie von der eingetretenen Veränderung.
    Das Bild der großen Schlacht begann ein anderes Aussehen anzunehmen. Die von Dämonengehirnen gelenkten Kampfmaschinen sahen sich von Feinden umgeben und wehrten sich erbittert gegen eine erdrückende Übermacht. Eine nach der anderen erloschen sie. Weit entfernt, in Depots und auf Sammelplätzen in der Wüste, vernichteten die erwachten Sklavenbrigaden ihre nichtsahnenden Zenturionen und rollten aus, um ihre früheren Herren zu suchen und zu zerstören.
    In Dutzenden von versteckten Festungen rüsteten belagerte Dämonen Verteidigungsmaschinen aus und lieferten den angreifenden Kampfeinheiten furchtbare Gefechte, bevor sie unter dem massierten Feuer fielen. Ihre Zahl schmolz dahin, schrumpfte von Tausenden auf zehn, sechs, zwei, einen einzigen Überlebenden – dann war keiner mehr da.
    Der Mond war unser.

 
17.
     
    Joels massiger Rumpf, tief eingekerbte frische Narben neben den alten, ragte vor mir auf. »Alle sind jetzt hier, Jones, im Hof oder draußen. Wir haben einundsiebzig Mann verloren, sagt Doubtsby. Ein paar Dutzend sind beschädigt wie du und Aethelbert, aber noch am Leben. Die Reparaturmaschinen sind schon an der Arbeit. Wir werden euch bald wiederhergestellt haben.«
    »Gute Arbeit,

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