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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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Gebeine berührt hat. Und der Heilige Paulus hat einen Jungen wiedererweckt, der aus dem Fenster gefallen war und sich das Genick gebrochen hatte. Und Petrus hat die Heilige Tabita auferweckt.«
    Etienne öffnete die Augen wieder. »Aber der Mann aus Tharyngia, er ist kein Heiliger.«

    »Du Malphias.«
    Beide Ryngen schauten zu Owen hoch. Etienne zitterte. Jean schüttelte den Kopf. »Er ist der Teufel in Person.«
    Nathaniel gluckste. »Un’ ich hab immer gedacht, Ihr seid nicht gläubig, Jean.«
    »Er reicht, mich zu bekehren, Nathaniel. Götter, Dämonen, böse Gedanken in seinem Kopf, ich weiß es nicht, aber ich habe gesehen, was er getan hat.«
    Owen hob die Hand. »Was der Knabe über einen Nachhall sagte. Ich entsinne mich an Männer mit Kopfwunden. Sie starben nicht daran, zumindest nicht sogleich. Sie fühlten keinen Schmerz. Sie erinnerten sich an manches. Sie waren beinahe wie Kinder.«
    Etienne nickte. »Ja, so war es, ein wenig, aber mein Vater, er war nicht am Kopf verwundet.«
    Nathaniel stand auf. »Frage mich, Owen, warum Ihr Euch so dagegen sträubt, was sie uns erzählen. Habt doch selbst gesagt, dass dieser du Malphias drüben auf ’m Kontinent Gräber geplündert hat. Was ist denn, wenn er einen Weg gefunden hat, die Toten aufzuwecken?« Er deutete auf die Ryngen. »Wie viele so wie Pierre habt Ihr gesehen?«
    Jean zuckte die Achseln. »Ein Dutzend. Zwei.«
    »Essen sie viel?«
    »Ich habe nie einen etwas essen sehen. Aber wenn sie kaputt waren, hat der Teufel sie repariert.« Jean blickte zu Kamiskwa. »Die Pasmortes, er ’at sie benutzt, um den Ungarakii Angst einzujagen. «
    Der Altashie nickte. »Wendigo. Sehr schlimm.«
    Owen bekam eine Gänsehaut. »Wo ist er?«
    Jeans Miene wurde ernst. »Ihr geht in den Tod. Nathaniel, Friedensreich, Ihr kennt den Amboss-See. Wo der Grüne Fluss
aus ihm zum Lac Verleau fließt, auf den nördlichen ’öhen, er baut eine Festung. Er hat Kanonen und Soldaten. Sie ist uneinnehmbar. «
    »Der Amboss-See? Wie weit ist das?«
    »Eine Woche genau nach Westen.« Nathaniel kratzte sich am Kinn. »Der Amboss kriegt sein Wasser im Süden vom Tosenden Fluss und fließt südlich vom Langsee in den Misaawa. Und nach Osten in den Oberlauf vom Tillie.«
    »Er schneidet uns vom Landesinnern ab und bedroht Lindental. « Owen senkte seine Muskete. »Wie weit ist der Bau seiner Festung fortgeschritten?«
    Etienne breitete die Arme aus. »Sie ist riesig. Seine Arbeiter kennen keine Müdigkeit. Sie schleppen Steine, sie ’auen ’olz.«
    »Könnt Ihr mir ein Bild von ihr zeichnen?«
    Jean schüttelte den Kopf. »Es würde nichts nützen. Er baut sie in Stücken, reißt Teile ab, baut Teile auf. Und er baut nach unten , mon ami. Tief nach unten. Die Pasmortes gehen in die Tiefen. Aus den Eingeweiden der Erde ist Pierre gekommen.«
    Owen kaute auf seiner Unterlippe. »Wie zuverlässig sind diese beiden?«
    »Zuverlässig? Nicht sehr.«
    »Kann man ihnen eine Nachricht anvertrauen?«
    Jean lachte. »Wenn mich die Nachricht weit fort von du Malphias bringt, mon ami, werdet Ihr keinen besseren Kurier finden.«
    »Ihr verdient Euch ein Pfund, ein Goldpfund, wenn ihr sie nach Port Maßvoll bringt.«
    Jean nickte begeistert, sein Partner missmutig.
    »Und ein Pfund Blei, wenn nicht«, knurrte Friedensreich hinter ihnen.
    »Beru’igt Euch, mon ami Friedensreich. Ich bin Euer ’öchst
ergebener Diener.« Jean lächelte. »Ich lebe, um zu dienen, und indem ich Euch diene, bleibe ich am Leben.«
     
    Owen verfasste erneut zwei Botschaften, die eine verschlüsselt für den Prinzen, die andere ein Begleitbrief an Dr. Frost. Er versiegelte den ersten und versiegelte ihn danach im zweiten. Anschließend teilten die vier die Nachtwachen ein und behielten die beiden Ryngen bis zum Morgengrauen im Auge. Schließlich halfen sie den beiden, ihre Kanus zu beladen, und schickten sie los.
    Als die Kanus schon ein Dutzend Schritt weit waren, kehrte Etienne zurück, das nasse Paddel über den Knien. »Mon Sieur Wald, ’abt Ihr meinen Vater gesehen?«
    »Ja. Ham ihn erschossen. Seinen Kopf verbrannt. Gibt kein’ Grund mehr, Alpträume zu haben.«
    »Ah. Ich verstehe. Merci.« Er drehte um und trieb das Kanu mit kräftigen Zügen an.
    Friedensreich spuckte den davongleitenden Booten hinterher. »Gott gebe, dass der Knabe etwas daraus gelernt hat.«
    »Schätze, eher wachsen Lindwürmern Flügel.« Nathaniel kratzte sich im Nacken. »Eine Woche bis zum Amboss. Noch ’ne Woche, um auf die andere

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