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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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Wasserfälle ganz in der Nähe schließen.
    Sobald sie die Gefahrenzone passiert hatten, nahmen sie Kurs auf das Westufer, so nahe wie möglich an der Mündung des Grünen Flusses. Sie brachten die Kanus durch ein Sumpfgebiet heran, wo ein Biberdamm ein Flüsschen zu einem Teich gestaut hatte. Hier verstauten sie die Boote und machten sich auf direktem Weg über Land zur Festung auf.
    Die Aussicht bestätigte ihre Vermutungen. Die zum Fluss gelegene Wand der Festung war übersät von Geschützpforten. Dasselbe galt für die Flussseite der kleineren Festung, denn diese wirkte wie eine Miniaturausgabe der großen Anlage, komplett mit Glacis, Gräben und Palisadenwänden. Sie war auf einem künstlichen Hügel errichtet, zu dessen Herstellung die Erde ringsum abgetragen worden war. Das sorgte zwar für ein ebenes Schlachtfeld, aber zugleich auch für zwei zusätzliche Probleme: Gräben würden so unter die Wasserlinie reichen und sich sehr schnell in Morast verwandeln. Und jedes auf der Ebene stehende Heer wurde zum Ziel einer Springflut, falls du Malphias das Flussufer aufbrechen konnte.
    Owen erklärte all das Nathaniel. Der Waldläufer nickte und deutete ans Südufer des Flusses, knapp östlich der kleinen Festung. »Kann sein, dass ich es mir einbilde, aber sieht aus, als wär’ das Ufer da aufgeschüttet, bei dem kleinen Kai.«
    Owen studierte die Stelle durch das Fernrohr. Am Ufer entlang hatte man Stützpfähle in den Boden getrieben. Auf den
ersten Blick wirkte es wie Wände zu beiden Seiten des kleinen Anlegestegs. »Aber dort gibt es keinen Grund für einen Steg.«
    Er schob das Fernrohr zusammen. »Ein Südwind hüllt das ganze Feld in Qualm. Eine Armee, die das kleinere Fort belagert, hat keine Chance, die Uferböschung einstürzen zu sehen. Du Malphias muss die Winkel markiert und die Entfernungen abgemessen haben. Selbst ein Blinder um Mitternacht würde sie mit jedem Schuss treffen.«
    »Und schaut Euch das Innere an. Da habt Ihr die Innenwände und die Steinfestung in der Mitte.«
    Owen nickte. Die ursprünglichen hohen Außenwände der beiden tiefer gelegenen Teilfestungen waren auf die halbe Höhe abgetragen worden, was das Innere der Festung zum perfekten Ort für ein Massaker machte. Außerdem hatte du Malphias in deren Zentrum einen Stern aus Stein errichten lassen. Vorbauten und Stacheln schützten das Ganze, und das Dach der kreisrunden Befestigung war in seiner Mitte nur vier Fuß hoch. Soldaten im Innern hatten freies Schussfeld in alle Richtungen, und das Fehlen eines Eingangs verriet, dass sie durch Tunnel hineingelangten.
    »Wenn man mit einer Mörsergranate nicht genau auf das Dach trifft, ist es unmöglich, sie von außen zu zerstören.« Die Schultern des Soldaten sackten nach unten. »Das ist ein Vorhängeschloss auf dem Weg ins Innere des Kontinents, und ich sehe keinen Schlüssel.«
    »Tja. Und es wird mehr als ’nen dicken Stein brauchen, das Schloss zu knacken.«
    Ein Schuss links von ihrer Position zerriss die Morgenstille. Ein zweiter folgte, näher diesmal. Beide Männer griffen ihre Flinten und rannten hinüber. Südlich lief Kamiskwa parallel zu
ihnen. Zwei weitere Schüsse hallten in der Ferne, und nach einem Grunzen ertönte ein Antwortschuss.
    Am Rand einer Lichtung saß Friedensreich mit dem Rücken an einen breiten Baumstamm gelehnt. Seine linke Schulter blutete, aber er benutzte den Arm trotzdem, um die Kugel in den Lauf zu stopfen. Er sah sie kommen und deutete mit einer schnellen Kopfbewegung nach Westen. »Ein Trupp Blauröcke. Ilsavont ist mit dabei.«
    Owen ging hinter einem Baum in Deckung und lugte um den Stamm. Ryngische Soldaten kamen auf sie zu. Drei Mann rückten vor, drei feuerten und drei luden nach. Dahinter marschierte ein Offizier, begleitet von Etienne. Die blauen Uniformröcke hatten goldene Aufschläge, was die Soldaten als Teil des Or-Regiments kennzeichnete.
    »Nathaniel, der Offizier.«
    Wald feuerte. Der Offizier wurde gegen einen Baum geschleudert und stützte mit halb weggerissenem Gesicht zu Boden.
    Die Tharyngen schossen zurück. Von Friedensreichs Baum flogen Rindenfetzen. Der Riese lachte, stand auf und feuerte in einer einzigen geschmeidigen Bewegung. Er machte sich nicht einmal die Mühe, den linken Arm zu benutzen, sondern stieß die Muskete einfach mit der breiten Pranke nach vorn. Der Schuss schleuderte einen der Ryngen zu Boden, aber die anderen rückten weiter heran.
    »Friedensreich, Nathaniel, fallt zurück. Kamiskwa und ich geben Euch

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