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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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»Da spricht nur du Malphias’ Magie aus Euch. Rettet Euch selbst. Wenn Ihr mich rettet, bringe ich ihn um.«
    Quarante-neuf kniete nieder und hob Owen in seine Arme. »Was ich fühle, ist nicht seine Magie. Es ist die Magie der Freundschaft.«
     
    Wie lange Quarante-neuf ihn so trug, wusste Owen nicht mehr zu sagen. Der Schneesturm verwandelte die Welt in einen zeitlosen, silbergrauen Tunnel. Mit Einbruch der Nacht wurde es kälter. Ohne die Körperwärme des Pasmorte wäre er erfroren.

    Endlich setzte Quarante-neuf ihn ab. Owen öffnete die Augen und stellte fest, dass die Umgebung ihm vage vertraut erschien. Dieser Ort. Das ist das Frost-Haus. »Woher wisst Ihr?«
    Quarante-neuf antwortete nicht. Er stand über Owen und hämmerte an die Tür. Wartete kurz und hämmerte noch einmal. Dann zog er sich die Treppe hinab zurück.
    Owen streckte sich nach ihm aus, als er Schritte von der anderen Seite der Türe hörte. »Nein, Ihr könnt nicht gehen.«
    Der Pasmorte schüttelte den Kopf. »Ich bin tot, aber ich erinnere mich. Deshalb muss ich gehen.«
    Die Tür öffnete sich einen Spalt breit, und gelbes Licht fiel hinaus in den Sturm. Quarante-neuf war nur noch ein vager Umriss, der im Schneegestöber verschwand. Schnee füllte seine Fußstapfen, und bis die Frosts Owen ausgezogen, verbunden und zu Bett gebracht hatten, würde nichts mehr darauf hinweisen, dass er jemals dort gewesen war.

1764

FÜNFUNDVIERZIGSTES KAPITEL
    13. Mai 1764
Regierungshaus, Port Maßvoll
Mäßigungsbucht, Mystria
     
     
     
    P rinz Vladimir hatte die lange Wartezeit beim Austausch von Nachrichten mit Norisle immer als Segen empfunden. Die schnellste Antwort auf einen seiner Briefe hatte drei Monate benötigt, um ihn zu erreichen, und sich mit einer ganz und gar unwichtigen Frage beschäftigt. Generell galt: Je wichtiger die Anfrage, desto länger dauerte die Antwort. Und während das auf gründliche Überlegung in den höchsten Ebenen der Regierung hätte hindeuten können, waren die schließlich eintreffenden Erwiderungen in den meisten Fällen von so oberflächlicher Art, dass es nicht so schien, als hätte irgendjemand seine Berichte tatsächlich gelesen oder sich auch nur halbwegs ernsthaft mit einem darin angesprochenen Problem befasst.
    Einen Tag nach Kapteyn Owen Radbands wundersamer Rückkehr hatte der Prinz mit ihm geredet. Eine Woche danach war Owen auf das Landgut gekommen und hatte geholfen, das Modell von du Malphias’ Festung auf den neuesten Stand zu bringen. Der Prinz hatte einen detaillierten Bericht mit allen bekannten Fakten verfasst – abgesehen von den Details der Flucht Kapteyn Radbands, da diese die Glaubwürdigkeit des
Berichts untergraben hätten – und ihn am zehnten Dezember zusammen mit Koronel Langford zurück nach Launston geschickt.
    Und dann hatte er gewartet.
    Und gewartet.
    Die sporadisch aus Norisle eintreffenden Nachrichten waren nicht gut. Der Krieg gegen Tharyngia verlief schlecht. General Ahab Smalling ließ Lhord Rivendell geradezu als Meister der Kriegsführung erscheinen. Smalling war es gelungen, die wenigen Vorteile, die ihm die Laureaten gelassen hatten, vollständig zu verspielen. Lhord Rivendell hatte durch Gleichgültigkeit geführt. Smalling kontrollierte persönlich jedes winzige Detail. Er verlangte Berichte über den Verbrauch von Pulver und Munition für jeden einzelnen Soldaten und erwartete von den Überlebenden, dass sie diese Angaben für ihre gefallenen Kameraden lieferten. Wer diese Erwartung nicht erfüllte, konnte damit rechnen, ausgepeitscht zu werden. Einschließlich des toten Serjeanten eines bei einem Rückzugsgefecht vollständig aufgeriebenen Trupps.
    Einzelheiten dieser Art erfuhr der Prinz natürlich nur aus privater Korrespondenz. Die offiziellen Verlautbarungen lobten die Verlustzahlen. Smalling wurde zum Ritter geschlagen und in Ihrer Majestät Kolonie Xue Vang an der Han-Küste versetzt, wo er vor den Pferderennen und sonstigen Veranstaltungen für die dort lebenden Norillier Paraden der örtlichen Miliztruppen abnehmen konnte.
    Der mystrianische Winter war trotz bitterkalter Temperaturen und mehr Schnee als üblich gut zu ertragen. Gisellas Gegenwart war höchst angenehm für Vladimir. Sie erwarb ein Haus in Port Maßvoll, und der Graf ließ sich in der Nähe nieder. Sie lud häufig Gäste ein und erwartete, dass der Prinz ihre Gesellschaften
besuchte. Auch andere Freunde erhielten Einladungen, einschließlich Rahel Wildbau, zu der sie eine enge Freundschaft

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