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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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entwickelte.
    Owen Radbands Genesung zu beobachten, hatte sich als wahre Freude erwiesen. Als der Prinz ihn nach seiner Rückkehr erstmals wieder sah, hatte er einen entsetzlichen Anblick geboten. Eine Kugel hatte die eine Körperseite komplett durchbohrt, und die Doktoren der Stadt wollten ihn zur Ader lassen, um die Giftstoffe aus seinem Blut zu entfernen. Sie hatten mit aufgebrachter Empörung reagiert, als Vladimir sie entließ und Owen Häuptling Msitazi und den Altashie-Medizinmännern überließ.
    Die größten Sorgen bereitete die Magie, die jeden Schritt Owens zu einer Qual machte. Es war Msitazi gelungen, du Malphias’ Zauber zu lösen, doch es hatte große Mühe gekostet. Tatsächlich hatte der Altashie-Häuptling erklärt, dazu unter Umständen gar nicht in der Lage gewesen zu sein, wäre du Malphias näher gewesen oder hätte er seinen Bemühungen entgegengearbeitet.
    Die Schusswunde hingegen hatte auf die Kräuterumschläge gut reagiert. Kamiskwa und Nathaniel sorgten für reichlich Nachschub an Mogiqua. Da sie gezwungen waren, die Pflanzen unter der Schneedecke auszugraben, hatten sie nicht die volle Stärke, aber es genügte für Umschläge aus den Blättern und einen bitteren Tee aus zerstampften Wurzeln.
    Bethany Frost sorgte dafür, dass Owen den Tee auch trank, und wechselte die Verbände. Darüber hinaus hielt sie alle Besucher von ihm fern, deren Anwesenheit Owen ihrer Meinung nach nicht bekommen wäre. Der Prinz führte einen Großteil der Genesung des Kapteyns auf ihre Gegenwart zurück. Gemeinsam mit dem Rest der Familie Frost betreute sie ihn gewissenhaft.
Doktorus Frost gestattete Owen Zugang zu seiner Bibliothek, und selbst Caleb behandelte ihn anständig.
    Innerhalb von zwei Wochen hatte Owen sich weit genug erholt, um am Stock gehen zu können. Inzwischen, Mitte Mai, musste man schon genau hinschauen, um sein Humpeln noch zu bemerken, und selbst das zeigte sich erst nach einem langen Tag. Gelegentlich sah der Prinz noch Schmerzen auf den Zügen des Soldaten, die aber mit einem Sud aus Weidenkätzchen schnell zu lindern waren. Vladimir bewunderte, wie der Mann sich selbst antrieb, das verlorene Gewicht zurückerlangte und sich weigerte, seine Schwäche hinzunehmen.
    Kamiskwa und Nathaniel hatte der Prinz nur kurz gesehen. Das war nicht weiter verwunderlich, da beide bei den Altashie überwinterten und mit Msitazi nach Sankt Fortunas zurückgekehrt waren. Vladimir ging davon aus, dass Zachariah Wildbaus Anwesenheit in der Stadt ein Treffen Walds mit Rahel so gut wie unmöglich machte. Bei den gelegentlichen Besuchen auf dem Landgut brachten sie in der Regel nützliche Neuigkeiten, wie die über ein tharyngisches Schiff, das versucht hatte, über den Silberfluss zum Lac Verleau zu segeln. Ein Schneesturm hatte es bei Fort Dufresne am östlichen Ende des Lachssees auf eine Sandbank getrieben. Bevor die Mannschaft es wieder hatte flottmachen können, war der See zugefroren, und das Eis hatte den Rumpf eingedrückt. Den größten Teil der Fracht hatten die Ryngen zwar gerettet, doch falls die Fracht für du Malphias bestimmt gewesen war, würde sie sehr lange brauchen, um ihn zu erreichen.
    Auch im Frühjahr arbeitete das schlechte Wetter gegen den Laureaten und seine Festung. Der Silberfluss führte ungewöhnlich lange Eis, und Verstärkungen aus Kebeton oder Tharyngia mussten notgedrungen warten. Hochwasser durch die außergewöhnliche
starke Schneeschmelze in den Bergen hatte die Hafenanlagen in Kebeton beschädigt und die Weizenernte des Frühjahrs zerstört. Für Neu-Tharyngia hatte das Jahr nicht gerade vielversprechend begonnen.
    Wären bis April Truppen oder Befehle aus Norisle eingetroffen, wäre ein Feldzug mit der Chance, die Festung einzunehmen, möglich gewesen. Der Prinz hatte Milizeinheiten ausgehoben und Major Forst den Befehl über sie erteilt. Er musste in Kürze aus Feenlee eintreffen, an der Spitze einer Einheit der berühmten dortigen Scharfschützen. Vladimir war entschlossen, auf eigene Faust loszumarschieren, falls er bis Ende Mai nichts aus Norisle hörte.
    Doch dann war Anfang Mai ein schnelles Postschiff eingetroffen und hatte die Ankunft einer Flotte angekündigt. Aus Sicherheitsgründen war die Nachricht äußerst vage gehalten, aber der Prinz befolgte die darin enthaltenen Anweisungen trotzdem. Und so kam es, dass er in Port Maßvoll blieb und sogar Bäcker das Festungsmodell ins Regierungshaus bringen ließ, damit er dem befehlshabenden General der

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