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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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Mischung sonstiger Gewerbetreibender.
    »Prinzessin Gisella, ich kann Euch nicht versprechen, dass ich jeder Gefahr ausweichen kann. Ich kann nicht voraussagen, wie der Feind sich verhält. Ich kenne auch Gottes Vorsehung nicht. Ich könnte ebenso leicht von einem Blitzschlag gefällt werden wie von einer aus dem Hinterhalt abgefeuerten Kugel. Ein solches Schicksal wäre meinem Einfluss vollends entzogen. Ich kann Euch aber ebenso wenig versprechen, dass ich, wenn ein Mann vor meinen Augen verwundet wird, ich keinerlei Versuch unternehmen werde, ihm zu helfen. Das sind Entscheidungen, die nicht vom Verstand getroffen werden, sondern vom Herzen. Ich will Euch versprechen, meinen Verstand einzusetzen, doch ich kann nicht glauben, dass Ihr von mir verlangt, mein Herz zu verriegeln.«

    Sie wischte ihm eine braune Locke aus der Stirn. »Nein, das will ich nicht.«
    Er fasste ihre Hände und küsste die Handflächen. »Ihr müsst mir versprechen, dass Ihr hierbleibt. Auch sind wir noch nicht vermählt, Ihr müsst tapfer sein und durch Euer Beispiel anderen Mut geben. Ihr und Madame Frost, Madame Binsen, Owens Gattin. Ihr seid das Herz Port Maßvolls in dieser schweren Zeit. Andere werden auf Euch blicken, um Hoffnung zu schöpfen. Sie brauchen Euch ebenso sehr wie ich.«
    Gisella nickte, dann hob sie die Hände an den Kopf. »Ich werde sie verschrecken mit diesen Haaren.«
    »Nicht doch. Ihr werdet Ihnen erklären, dass Ihr mir eine Locke mit auf den Weg geben wolltet. Doch Ihr wolltet, dass es Eure schönste Locke sei, und fandet keine, die Euren Ansprüchen genügte, bis zur allerletzten.«
    Sie schaute zu ihm hoch. »Ihr habt die Seele eines Poeten, Geliebter.«
    »Nein.« Er drehte sich um und holte eine kleine Fadenschere aus dem Schreibtisch, die er ihr reichte. »Bitte, nehmt Euch eine Locke von meinem Haar.«
    Sie trat hinter ihn und schnitt eine ab. Dann legte sie ihm die Arme um die Taille und drückte ihn mit ganzer Kraft. »Ihr werdet als ein Held zu mir zurückkehren, Vladimir. Ich weiß es sicher.«
    Er drehte sich in der Umarmung und küsste sie. »Ich will die Tage zählen, die Stunden, die Sekunden. Ich liebe Euch, Gisella. Nichts und niemand wird mich aufhalten.«
     
    Vladimir versiegelte gerade den zweiten seiner beiden Briefe, als Kerzenzieher Richard Ventnor die Bürotür öffnete. Er stand auf und lächelte. »Guten Morgen, Herzog Todeskamm. Es freut mich, Euch zu sehen.«

    »Und ich freue mich, Euch zu sehen, Hoheit. Und bitte, solange wir unter uns sind, nennt mich Dick. Das macht ein Gespräch gleich erheblich einfacher, findet Ihr nicht?«
    »Absolut.« Er reichte dem Mann beide Briefe. »Eine Nachricht an meinen Vater, eine an meine Tante. Der Brief an meinen Vater ist nur ganz normale Korrespondenz. Der Brief an meine Tante enthält die Bitte um Ihre sofortige Erlaubnis, die Prinzessin Gisella zu ehelichen.«
    Todeskamm zog eine Augenbraue hoch. »Aber sie ist doch nicht …?«
    »Nein.« Vladimir schüttelte den Kopf. »Trotz unserer beiderseitigen Zuneigung und Anziehung wollten weder ich noch sie durch unbedachtes Handeln einen internationalen Zwischenfall heraufbeschwören.«
    »Sehr klug von Euch, Hoheit.« Der Herzog steckte beide Briefe in eine Innentasche seines Gehrocks. »Ich werde Sorge tragen, dass beide unmittelbar nach meiner Ankunft zugestellt werden.«
    Die Augen des Prinzen wurden schmal. »Ihr seid also entschlossen aufzubrechen?«
    »Es bleibt mir wirklich keine Wahl. Ich würde es bei weitem vorziehen, Euch zu begleiten. Da Rivendell Eure Truppen höchstwahrscheinlich nicht einsetzen wird, solltet Ihr sie dazu verwenden, die Festung am Tillie zu errichten. Dorthin kann er dann zurückfallen und überwintern. Ich werde im Parlament erklären, dass wir mehr Truppen benötigen, um die Tharyngen zu besiegen. Und Ihr solltet Beweise für die Existenz der Pasmortes sammeln, die selbst der widerspenstigste Minister nicht vom Tisch wischen kann.«
    »Ihr werdet den Beweis erhalten, das garantiere ich Euch.«
    »Ausgezeichnet.« Der kleinere Mann nickte. »Ich verbleibe in Port Maßvoll, bis der Nachschub nach Hutmacherburg auf
den Weg gebracht ist. Vielleicht gelingt mir sogar noch ein Ausflug hinauf nach Margaretenstadt, bevor ich das nächste Postschiff nach Norisle nehme.«
    »Ich erwarte, dass wir in einem Monat in Hutmacherburg sind.« Vladimir strich sich über das Kinn. »Wir nehmen Proviant für vierzig Tage mit, also werden wir den Nachschub benötigen.«
    »Das ist mehr

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