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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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»Natürlich. Ich entschuldige mich.«
    Kamiskwa kicherte und machte eine Bemerkung. Wald lachte ebenfalls, dann hob er die Hand. »Ist nichts Schlimmes. Er hat nur gesagt, alle, die glauben, Ihr wärt spätestens nach einer Woche zurück in Port Maßvoll, irren sich.«
    Owen lächelte. »Vielen Dank, Kamiskwa.«

    »Verkneift euch den Dank.« Wald klopfte dem Altashie auf die Schulter. »Er gibt Euch zehn Tage.«
     
    Sie machten sich schnellen Schritts zu dritt auf den Weg und kamen trotz der frühmorgendlichen Dunkelheit gut voran. Kamiskwa ging voraus und war kaum mehr als ein Schatten. Er führte sie auf Wildwechsel, die Anhöhen eher umgingen, als darüber zu führen. Häufig bewegten sie sich in den für Tierpfade typischen Schleifen, und trotzdem kamen sie schneller voran, als es möglich gewesen wäre, hätten sie sich einen geradlinigen Weg freizuschlagen versucht.
    Wald übernahm die Nachhut und hielt häufiger an, um nach Verfolgern Ausschau zu halten. Dann trottete er wieder heran, das Gewehr in der perlenbestickten Rehlederhülle und ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Owens fragende Blicke beantwortete er mit einem Kopfschütteln und forderte ihn mit einem Nicken auf, weiterzugehen.
    Sie legten ordentliche Geschwindigkeit vor, und obwohl er doppelt so viel Ausrüstung trug als die anderen, kam Owen gut mit. Wald hatte sein Gewehr, den Munitionsbeutel, ein Messer und ein Beil. Kamiskwa trug eine Muskete, allerdings zu einem Karabiner verkürzt, wie es bei der Kavallerie üblich war. Außerdem hatte er ein Messer und trug über die Schulter geschlungen eine mit Perlmutt eingelegte Holzkeule mit einer dreieckigen Klinge auf der Rückseite des Kopfes.
    Als die Sonne aufging, knöpfte Owen die wollene Uniformjacke auf, nicht jedoch die Weste, die er darunter trug. Außerdem wechselte er die Muskete in die freie Hand. Die schmerzenden Schultern vom Gewicht der elf Pfund schweren Waffe und die Blasen, wo das Stiefelleder an seinen Fersen scheuerte, erinnerten ihn an den Marsch durch die Tiefen Lande.

    Der Gedanke rief ihm seinen Auftrag zurück ins Gedächtnis. Seine Begleiter und er kamen gut voran, doch kein noch so gut geführtes Heer hätte ihnen durch diese Wälder folgen können. Von einer Einheit Soldaten, selbst seinen Schärlern, zu verlangen, dass sie auf einem derart gewundenen Pfad durch den Wald zogen, war ein angekündigtes Debakel. Viel zu viele von ihnen würden sich verirren, und die übrigen wären weit über den Weg verteilt und leichte Beute für einen Hinterhalt. Das dichte Unterholz in den mystrianischen Wäldern konnte den Feind verbergen, bis er praktisch auf Griffweite heran war.
    Kamiskwas Vorsicht wirkte plötzlich sehr verständlich.
    Wald holte Owen ein, als sie einen sandigen Bachlauf erreichten. »Bekommt Ihr nicht langsam Lust, was in den Magen zu kriegen, Kapteyn Radband?«
    Owen nickte und ließ den Tornister von der Schulter gleiten. »Mir ist aufgefallen, dass weder Ihr noch Kamiskwa Essen bei Euch tragt. Ich teile gern.«
    »Wir auch.«
    Kamiskwa durchquerte den Bach und kletterte schnell eine alte Tanne hinauf. Er verschwand im Wipfel, kletterte bis auf halbe Höhe – zumindest schloss Owen das aus den sich bewegenden Ästen –, dann ließ er zwei perlenbestickte Ledertaschen und zwei lose zusammengerollte Decken, deren Enden mit Lederriemen gesichert waren, auf den Boden herab.
    Während der Altashie das Gepäck holte, schleuderte Wald einige auf der Sandbank angehäufte Steine beiseite und hob an der so frei geräumten Stelle eine Grube aus. Dann griff er hinab in das Loch und zog vorsichtig drei in Maisblätter gewickelte Päckchen an die Oberfläche. Owen stieg der Geruch von Lachs in die Nase, und sein Magen machte sich mit einem hörbaren Knurren bemerkbar.

    Er runzelte die Stirn. »Ihr wart letzte Nacht schon hier, habt Eure Taschen dort im Baum verstaut und die Restglut des Feuers dazu benutzt, die Fische zu kochen, während Ihr mich geholt habt.«
    Kamiskwa grunzte, was Owen als Bestätigung ansah.
    »Ziemlich genau getroffen, Kapteyn.«
    Owen setzte sich und löste seine Beutel. »Ihr habt keine Spuren Eurer Anwesenheit zurückgelassen, also seid Ihr vorsichtig. Das bedeutet, Ihr geht davon aus, überall und jederzeit in Gefahr sein zu können.«
    Kamiskwa lächelte und nahm sich einen Fisch. »Nahaste.«
    Owen zog eine Augenbraue in die Höhe, während er das Brot in drei Portionen teilte. »Das bedeutet?«
    Wald nahm das Brot an. »Er gibt Euch drei

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