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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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Wochen.«
    »Wie das?«
    »Ihr könnt gut beobachten und macht Euch Gedanken.« Wald streckte sich aus und lutschte an den verbrannten Fingern. »Hier draußen wird eine Menge verstaut. Da drüben unter dem Felsvorsprung haben wir Feuerholz abgelegt. Als Ersatz für das, was wir gestern Nacht gebraucht haben. Wenn wir noch anderes Zeug gehabt hätten, das wir nicht brauchen, hätten wir es auch da abgelegt. So was werdet Ihr öfter sehen. Wenn kein Zeichen auf dem Lager ist, könnt Ihr Euch nehmen, so viel Ihr mögt, aber Ihr solltet es um mindestens genauso viel auch wieder auffüllen. Ein markiertes Lager fasst man nicht an.«
    Vorsichtig zupfte Owen eines der Fischpakete auf. Dampf quoll auf und stieg ihm in die Nase. Er zog das Fleisch von den Gräten und probierte. Der samtweiche Fisch zerging im Mund. »Schmeckt gut.«
    »Kamiskwa hat sie aus dem Wasser gekitzelt.« Wald nagte am Brot. »Das ist noch so’n Punkt. Hier draußen reist man so leicht
es geht. Außerdem, wo Geopahren und Bären unterwegs sind, sollte man nichts bei sich tragen, das wie Futter aussieht.«
    Owen blickte sich um. Sonnenlicht fiel durch die Baumwipfel. Der Bach plätscherte, und eine leichte Brise ließ das Laub rascheln. In den Bäumen zwitscherten Vögel, und ein Krähenschwarm krächzte. Jenseits ihrer kleinen Lichtung konnte er nichts erkennen, und es fiel ihm nicht schwer, sich einen Geopahren vorzustellen, der sie aus dem Dunkel beobachtete.
    »Wir werden keine Proviantprobleme bekommen?«
    »Für eine Armee reicht es nicht, Kapteyn, aber wir sind keine Armee.« Wald deutete nach Nordwesten. »Wir haben ein gutes Stück Weg vor uns. Kamiskwa und ich jagen hier ständig und stellen unsere Fallen auf. Solange Ihr keine Ansprüche stellt, habt Ihr zu essen. Und selbst wenn, werdet Ihr nicht verhungern. «
    Owen griff sich die Muskete. »Ich kann Euch bei der Jagd helfen.«
    Der Altashie lachte.
    Wald schüttelte den Kopf. »Kaum.«
    »Ich versichere Euch, ich treffe, worauf ich ziele.«
    »Glaub ich Euch gern, aber Ihr seid verteufelt laut zu Fuß.«
    »Es war dunkel.«
    »Schon wahr, aber Ihr dürft nicht lauter als ein Flüstern sein. Und dann die Jacke. Damit könntet Ihr genauso gut in Flammen stehen.«
    Owens Miene verdüsterte sich. »Das haben wir bereits debattiert. Ich bin ein Offizier im Heer Ihrer Majestät. Ich befinde mich auf einer Mission, und ich werde nicht riskieren, als Spion erschossen zu werden.«
    »Nun, ich hab weniger Sorgen, dass Ihr als Spion erschossen werdet.« Wald grinste. »Wenn ein Rynge Euren Rotrock sieht
und feuert, erwischt die Kugel vermutlich eher mich oder Kamiskwa.«
    Owen lachte. »Ja, Zielsicherheit war noch nie eine tharyngische Stärke.«
    »Gut, dass Ihr so ein toller Schütze seid.« Wald deutete auf die Muskete. »Ihr solltet das Ding laden und auch geladen behalten. Durch Euer unermüdliches Üben schafft Ihr vermutlich vier Schuss in der Minute?«
    »Ich habe schon fünf geschafft.«
    »Hier draußen kann es schnell nötig werden. Wahrscheinlich, weil schon ein anderer auf Euch schießt.«
    Owen nickte. »Ich werde daran denken.« Er stand auf, zog eine Patrone aus der Tasche und lud die Waffe. »Der Prinz sagte, Euer Gewehr sei etwas Besonderes.«
    Nathaniel lächelte stolz und zog die fransenbesetzte Hülle ab. »Ist eines von etwa zwei Dutzend Gewehren, die Koronel Apostat Hügel oben in Sommerland gebaut hat. Ist ein Hinterlader. Brauch keine Kugel in den Lauf zu stopfen, bloß um sie vorn wieder rauszufeuern. Benutzt eine Kaliber .71-Kugel – selbes Gewicht wie bei Eurer Muskete, nur ein bisschen gequetscht. Mehr ein Ei als ’ne Kugel. Zielsicher auf hundert Schritt und tödlich dabei.«
    »Der Prinz hat erwähnt, Ihr hättet einen Geopahren erlegt. Er zeigte mir das präparierte Tier. Das war eine grandiose Leistung auf solche Entfernung.«
    »Mehr ein Glückstreffer als eine Leistung.« Er deutete mit einer schnellen Kopfbewegung zu Kamiskwa. »Wäre wahrscheinlicher gewesen, dass ich ihn nur wütend gemacht hätte damit. Kamiskwa war da, um ihn zu erlegen, wenn er zu nahe rangekommen wäre.«
    »Und falls er ihn verfehlt hätte?«

    »Hätte ich den nächsten Schuss im Lauf gehabt. Und wenn der danebengegangen wäre, hätte ich verdient gehabt, gefressen zu werden.«
    »Ich freue mich darauf, Eure Treffsicherheit mit eigenen Augen zu sehen. Vielleicht könnt Ihr uns etwas zum Mittag schießen. «
    »Schätze, das könnt’ ich, Kapteyn Radband, aber heute ist das nicht

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