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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Vereinigten Staaten eine große Kontroverse
aus. Aber wenn sich die Gelegenheit bietet, Frieden zu schließen, müssen wir sie nutzen.«
    »Daran erinnere ich mich«, sagte ich. »Das war kurz vor den blutigsten Demonstrationsmärschen der vergangenen zwei Jahrhunderte. Das würde ich nicht als erfolgreichen Friedensschluss bezeichnen.«
    »Daran waren nicht die Vereinbarungen schuld«, erwiderte Bender im Ton der Rechtfertigung. »Irgendein katholischer Jugendlicher unter Drogen warf eine Granate in einen Zug der Orange Order, und danach war alles vorbei.«
    »Diese verdammten Menschen, die immer wieder den friedlichen Idealen in die Quere kommen«, sagte ich.
    »Ich erwähnte bereits, dass Diplomatie keine einfache Sache ist«, sagte Bender. »Trotzdem glaube ich, dass wir letztlich mehr gewinnen, wenn wir versuchen, mit diesen Völkern zusammenzuarbeiten, statt sie auszulöschen. Zumindest sollte man diese Möglichkeit nicht von vornherein ausschließen.«
    »Danke für die Belehrung, Bender«, sagte Viveros. »Wenn Sie die Freundlichkeit haben, mir jetzt das Wort zu überlassen, möchte ich zwei Dinge klarstellen. Erstens: Solange Sie noch nicht gekämpft haben, interessiert es mich und alle anderen einen Scheißdreck, was Sie wissen oder zu wissen glauben. Wir sind hier nicht in Nordirland, wir sind hier nicht in Washington, wir sind hier nicht einmal auf der Erde. Sie haben sich als einfacher Soldat rekrutieren lassen, und das sollten Sie nie vergessen. Zweitens: Unabhängig von dem, was Sie glauben, Gefreiter, sind Sie jetzt nicht mehr dem Universum oder der gesamten Menschheit verpflichtet, sondern nur mir, Ihren Kameraden, Ihrer Kompanie und der KVA. Wenn man Ihnen einen Befehl erteilt, führen Sie ihn aus. Wenn Sie etwas tun, das über den Rahmen Ihrer Befehle hinausgeht, müssen Sie
sich deswegen vor mir verantworten. Haben Sie das verstanden?«
    Bender musterte Viveros mit einem recht kühlen Blick. »Unter der Devise, dass man ›nur seine Befehle ausgeführt hat‹, ist viel Böses getan worden. Ich hoffe inständig, dass wir uns nicht eines Tages auf die gleiche Weise herausreden müssen.«
    Viveros kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Ich bin mit dem Essen fertig«, sagte sie, stand auf und nahm ihr Tablett in die Hand.
    Bender zog die Augenbrauen hoch, als sie ging. »Ich wollte sie nicht beleidigen«, sagte er zu mir.
    Ich musterte ihn vorsichtig. »Sagt Ihnen der Name ›Viveros‹ überhaupt etwas, Bender?«
    Er runzelte leicht die Stirn. »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Denken Sie etwas weiter zurück«, sagte ich. »Damals müssen wir fünf oder sechs gewesen sein.«
    Ihm ging ein Licht auf. »Es gab einen peruanischen Staatspräsidenten namens Viveros. Ich glaube, er kam bei einem Attentat ums Leben.«
    »Richtig, Pedro Viveros«, sagte ich. »Aber nicht nur er, sondern auch seine Frau, sein Bruder, die Frau seines Bruders und ein großer Teil seiner Familie wurde beim Militärputsch ermordet. Nur eine von Pedros Töchtern überlebte. Ihr Kindermädchen steckte sie in einen Wäscheschacht, als die Soldaten den Präsidentenpalast stürmten und nach weiteren Familienmitgliedern suchten. Nebenbei bemerkt, das Kindermädchen wurde vergewaltigt, bevor man ihr die Kehle aufschlitzte.«
    Benders Gesicht nahm eine grünlichgraue Schattierung an. »Sie kann nicht diese Tochter sein«, sagte er.

    »Sie ist es aber. Und ich kann Ihnen noch etwas verraten. Als der Putsch niedergeschlagen wurde und die Soldaten, die ihre Familie ermordet hatten, vor Gericht gestellt wurden, lautete ihre Entschuldigung, dass sie nur ihre Befehle ausgeführt hatten. Unabhängig von der Frage, ob Ihre Ansichten Hand und Fuß haben, muss ich Ihnen sagen, dass Sie sie jemandem vorgetragen haben, dem Sie auf gar keinen Fall einen Vortrag über die Banalität des Bösen halten sollten. Viveros weiß alles darüber. Sie weiß es, weil ihre Familie abgeschlachtet wurde, während sie im Keller unter einem Wäschehaufen lag und sich bemühte, trotz ihrer blutenden Wunden nicht zu heulen.«
    »Mein Gott, das tut mir natürlich sehr leid«, sagte Bender. »Das hätte ich nicht sagen sollen. Aber ich wusste ja nichts davon.«
    »Natürlich nicht, Bender. Und genau darauf wollte Viveros hinaus. Hier draußen wissen Sie von nichts. Sie wissen gar nichts.«

    »Hören Sie zu«, sagte Viveros, während wir uns der Oberfläche näherten. »Unsere Aufgabe beschränkt sich ausschließlich darauf, Sachen kaputtzumachen und

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