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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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das gesamte Bein rekonstruiert war. Danach wanderten sie über den Blutkreislauf in die Gedärme, und man konnte sie ausscheißen.
    Keine sehr feine, aber eine praktische Lösung, ohne chirurgische Eingriffe, ohne auf geklonte Teile warten zu müssen, ohne unhandliche künstliche Prothesen, die am Körper befestigt waren. Und es dauerte nur ein paar Wochen, je nach Umfang der Amputation, bis man wieder ein Bein hatte. Genauso hatten sie mir auch einen neuen Unterkiefer verschafft und wahrscheinlich auch die Ferse und die Zehen des linken Fußes, die längst wieder vollzählig vorhanden waren.
    »Wie lange bin ich schon hier?«, fragte ich.

    »In diesem Zimmer bist du seit einem Tag«, sagte Jesse. »Davor hast du etwa eine Woche lang in der Wanne gelegen.«
    »Wir haben vier Tage gebraucht, bis wir über Phoenix eingetroffen sind«, sagte Harry. »Während dieser Zeit warst du in Stasis. Wusstest du das?« Ich nickte. »Und es waren ein paar Tage vergangen, bis man dich auf Coral gefunden hat. Also warst du insgesamt für ungefähr zwei Wochen aus dem Verkehr gezogen.«
    Ich sah die beiden an. »Es freut mich, euch wiederzusehen. Versteht mich nicht falsch, aber warum seid ihr hier? Warum seid ihr nicht an Bord der Hampton Roads ?«
    »Die Hampton Roads wurde zerstört, John«, sagte Jesse. »Wir wurden unmittelbar nach dem Skip angegriffen. Unser Shuttle konnte sich im letzten Moment aus dem Hangar flüchten. Dabei wurde das Triebwerk beschädigt. Wir waren die Einzigen. Wir trieben fast anderthalb Tage lang im All, bevor die Sparrowhawk uns aufgelesen hat. Es hätte nicht viel gefehlt, und wir wären erstickt.«
    Ich erinnerte mich, gesehen zu haben, wie die Rraey einen gerade eingetroffenen Kreuzer zerschossen hatten. Vielleicht war es die Hampton Roads gewesen. »Was ist aus der Modesto geworden?«, fragte ich. »Wisst ihr etwas darüber?«
    Jesse und Harry sahen sich an. »Auch die Modesto wurde vernichtet«, sagte Harry schließlich. »John, alle wurden vernichtet. Es war ein Massaker.«
    »Es können nicht alle draufgegangen sein. Du sagst, die Sparrowhawk hätte euch gefunden, genauso wie mich.«
    »Die Sparrowhawk kam etwas später, nach der ersten Welle«, sagte Harry. »Sie traf weit vom Planeten entfernt ein. Dadurch konnten die Rraey sie nicht orten, wie auch immer sie das machen. Aber sie haben sich sofort auf das Schiff gestürzt,
als es über der Stelle, wo du abgestürzt warst, in den Parkorbit ging. Es war ziemlich knapp.«
    »Wie viele haben überlebt?«, fragte ich.
    »Du warst der Einzige von der Modesto «, sagte Jesse.
    »Es gab doch mehr Shuttles, die entkommen sind«, sagte ich.
    »Sie wurden alle abgeschossen«, sagte Jesse. »Die Rraey haben auf alles geballert, was größer als ein Schuhkarton war. Unser Shuttle wurde verschont, weil das Triebwerk bereits tot war. Vermutlich wollten sie keine Raketen verschwenden.«
    »Wie viele haben insgesamt überlebt?«, fragte ich. »Es können doch nicht nur die Leute in deinem Shuttle und ich gewesen sein.«
    Jesse und Harry schwiegen.
    »Erzählt mir keinen Scheiß!«
    »Es war ein Hinterhalt, John«, sagte Harry. »Jedes Schiff wurde fast unmittelbar nach dem Skip angegriffen, sobald es über Coral auftauchte. Wir wissen nicht, wie sie es gemacht haben, aber sie haben es gemacht, und bei den anschließenden Aufräumarbeiten haben sie sich um sämtliche Shuttles gekümmert. Deshalb ist die Sparrowhawk ein solches Risiko eingegangen, dich zu finden – weil du außer uns der einzige Überlebende bist. Dein Shuttle ist das einzige, das es bis zum Planeten geschafft hat. Sie haben sich am Peilsignal deines Shuttles orientiert. Euer Pilot hat den Sender kurz vor dem Absturz eingeschaltet.«
    Ich erinnerte mich an Fiona. Und Alan. »Wie viele Leute haben wir verloren?«
    »Insgesamt zweiundsechzig Kampfkreuzer mit voller Besatzung in Regimentsstärke«, sagte Jesse. »Fünfundneunzigtausend Menschen. Ungefähr.«

    »Mir wird übel«, sagte ich.
    »Das kann man wohl als Paradebeispiel eines gewaltigen Haufens Scheiße bezeichnen«, sagte Harry. »So viel steht fest. Das ist der Grund, warum wir alle noch hier sind. Wir können sonst nirgendwohin.«
    »Außerdem werden wir regelmäßig befragt«, sagte Jesse. »Als wüssten wir irgendwas. Wir waren bereits in unserem Shuttle, als wir getroffen wurden.«
    »Sie warten schon voller Ungeduld darauf, dass man wieder mit dir reden kann«, sagte Harry zu mir. »Ich vermute, du wirst schon bald Besuch von den

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