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Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden

Titel: Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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tun«, sagte Cloud und mischte die Karten. »Schick mir deine Abfluggenehmigung rüber, dann können wir das Spiel an Bord fortsetzen. Der Versorgungstransporter fliegt sowieso die meiste Zeit mit Autopilot. Ich bin nur dabei, falls das Ding abstürzt, damit sie dann sagen können, es war menschliches Versagen.«
    »Ich habe keine Abfluggenehmigung«, sagte Jared. »Aber ich muss unbedingt nach Phoenix.«
    »Weswegen?«
    »Ich muss einen verstorbenen Verwandten besuchen. Und ich werde schon bald wieder im Einsatz sein.«
    Cloud lachte leise und teilte den Kartenstapel. »Ich vermute, der verstorbene Verwandte wird auch noch da sein, wenn du zurückkommst.«
    »Es ist nicht der verstorbene Verwandte, weswegen ich mir Sorgen mache.« Jared zeigte mit einer Hand auf den Stapel. »Darf ich?« Als Cloud ihm die Karten zuschob, setzte er sich und mischte sie. »Ich sehe, dass du eine Spielernatur bist.« Nachdem er gemischt hatte, legte er den Stapel vor Cloud hin. »Heb ab.«
    Cloud hob ungefähr das obere Drittel des Stapels ab. Jared nahm den anderen Teil und legte ihn vor sich hin. »Wir ziehen gleichzeitig jeweils eine Karte aus unserem Stapel. Wenn ich die höhere Karte habe, bringst du mich nach Phoenix, ich mache meinen Besuch und bin zurück, bevor du wieder startest.«

    »Und wenn ich die höhere Karte habe, darf ich dich vorher ein bisschen ausquetschen«, sagte Cloud.
    Jared lächelte. »Das wäre zwar nicht gerade fair, aber okay, ich bin einverstanden. Bist du bereit?«
    Cloud nickte.
    »Zieh«, sagte Jared.
    Cloud zog eine Karo acht, Jared eine Pik sechs.
    »Verdammt«, sagte Jared. Er schob seine Karten zu Cloud zurück.
    »Wer ist der verstorbene Verwandte?«, fragte Cloud.
    »Das ist eine komplizierte Geschichte.«
    »Versuch es trotzdem.«
    »Es handelt sich um einen Klon des Mannes, dessen Bewusstsein ich seit meiner Erschaffung mit mir herumtrage.«
    »Okay, du hattest recht, dass es eine komplizierte Geschichte ist. Ich habe nicht den leisesten Schimmer, was du mir gerade erzählt hast.«
    »Jemand, der so etwas wie mein Bruder ist«, sagte Jared. »Jemand, den ich nicht kenne.«
    »Für jemanden, der erst ein Jahr alt ist, führst du ein interessantes Leben.«
    »Ich weiß. Aber es ist nicht meine Schuld.« Jared stand auf. »Ich melde mich dann, wenn du startbereit bist.«
    »Einen Moment! Ich muss nur noch mal für kleine Jungs. Gib mir eine Minute, dann gehen wir. Und sei still, wenn wir den Transporter besteigen. Ich übernehme das Reden. Und denk dran, wenn wir in Schwierigkeiten geraten, werde ich dir alle Schuld in die Schuhe schieben.«
    »Genauso habe ich es mir vorgestellt«, sagte Jared.
    An der Hangarbesatzung vorbeizukommen, erwies sich als lächerlich einfach. Jared hielt sich in Clouds Nähe, der
die Systeme des Transporters checkte und mit professioneller Effizienz mit seinen Leuten Rücksprache hielt. Sie beachteten Jared gar nicht oder vermuteten, dass er das Recht hatte, hier zu sein, wenn er sich bei Cloud aufhielt. Dreißig Minuten später hob der Transporter von der Phoenix-Station ab, und Jared bewies dem Lieutenant, dass er wirklich sehr gut darin war, in Texas Hold’em zu verlieren. Das ärgerte Cloud maßlos.
    Auf dem Raumhafen von Phoenix besprach sich Cloud mit dem Bodenpersonal und kehrte dann zu Jared zurück. »Sie werden etwa drei Stunden brauchen, um die Kiste zu beladen. Kannst du bis dahin wieder zurück sein?«
    »Der Friedhof liegt gleich außerhalb von Phoenix City«, sagte Jared.
    »Dann müsste es klappen. Wie willst du hinkommen?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Was?«
    Jared zuckte die Achseln. »So weit habe ich gar nicht vorausgeplant«, gestand er. »Ich habe nicht damit gerechnet, dass du mich nach Phoenix bringen würdest.«
    Cloud lachte. »Gott liebt die Einfältigen«, sagte er und winkte ihm zu. »Also komm. Wir wollen deinen Bruder besuchen.«

    Der katholische Friedhof von Metairie lag mitten in Metairie, einem der ältesten Stadtviertel von Phoenix City. Der Name stammte aus der Zeit, als Phoenix noch New Virginia und Phoenix City noch Clinton hieß, lange vor den Angriffen, die die erste Kolonie dem Erdboden gleichmachten und die Menschen zwangen, sich neu zu gruppieren und den Planeten zurückzuerobern. Die ältesten Gräber des Friedhofs datierten
aus den frühen Jahren, als Metairie noch eine Ansammlung von Kunststoff- und Lehmhütten gewesen war und sich hier stolze Louisianer angesiedelt und sich eingebildet hatten, die erste Vorstadt von

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