Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden
Tag zu Tag ähnlicher zu werden.«
»Das sagen Sie mir ?« Mattson deutete in die Richtung, in der Jared verschwunden war. »Sie und der General wollten unbedingt diesen kleinen Scheißer aus Ersatzteilen zusammenbasteln, falls Sie sich erinnern. Und jetzt haben Sie, was Sie wollten. Oder Szilard hat ihn. Verdammt!«
»Also machen Sie sich Sorgen«, sagte Robbins.
»Ich habe nie aufgehört, mir seinetwegen Sorgen zu machen. Als er bei uns war, hatte ich gehofft, er würde etwas so Dummes anstellen, dass ich einen legitimen Grund gehabt hätte, ihn erschießen zu lassen. Es gefällt mir nicht , dass wir uns einen zweiten Verräter herangezüchtet haben, und erst recht nicht, dass sein Körper und Gehirn aus militärischer Produktion stammen. Wenn es nach mir ginge, würde ich den Gefreiten Dirac nehmen und ihn in ein nettes großes Zimmer stecken, in dem es eine Toilette und einen Essensschlitz gibt, und ihn nicht mehr rauslassen, bis er verrottet ist.«
»Offiziell untersteht er immer noch Ihrem Kommando.«
»Szilard hat keinen Zweifel daran gelassen, dass er ihn zurückhaben will, aus welchem idiotischen Grund auch immer«, sagte Mattson. »Er befehligt Kampftruppen. Wenn wir uns deswegen mit ihm anlegen, wird er das letzte Wort haben.« Mattson hob Babar auf und musterte ihn. »Ich hoffe nur, dass er, verdammt noch mal, weiß, was er tut.«
»Vielleicht wird Dirac am Ende doch nicht ganz zu einem zweiten Boutin, wie Sie offenbar glauben.«
Mattson schnaufte verächtlich und wedelte mit Babar vor Robbins herum. »Sehen Sie das? Das ist nicht nur ein gottverdammtes Souvenir. Es ist eine Botschaft, die eindeutig von
Charles Boutin stammt. Nein, Colonel. Dirac ist wirklich genauso wie Boutin, und zwar genauso, wie ich glaube.«
»Es besteht kein Zweifel«, sagte Cainen zu Jared. »Sie sind zu Charles Boutin geworden.«
»Absoluter Blödsinn!«, sagte Jared.
»Aber es ist so.« Cainen zeigte auf die holografische Darstellung. »Ihr Bewusstseinsmuster ist jetzt fast identisch mit dem, was Boutin uns hinterlassen hat. Natürlich gibt es ein paar kleine Abweichungen, aber das sind triviale Unterschiede. In letzter Konsequenz ist das, was sich in ihrem Kopf befindet, genau dasselbe wie das, was sich in Charles Boutins Kopf befunden hat.«
»Aber ich fühle mich nicht anders als sonst«, sagte Jared.
»Wirklich nicht?«, fragte Harry Wilson von der anderen Seite des Labors.
Jared wollte etwas erwidern, doch dann hielt er lieber den Mund.
Wilson grinste. »Aber Sie fühlen sich anders an. Ich spüre es. Cainen genauso. Sie sind viel aggressiver als zuvor. Ihre Antworten fallen deutlich schärfer aus. Jared Dirac war stiller und zurückhaltender. Unschuldiger, obwohl das vielleicht nicht das treffendste Wort ist, es auszudrücken. Sie sind überhaupt nicht mehr still und zurückhaltend. Und auf gar keinen Fall unschuldig. Ich erinnere mich an Charles Boutin. Sie sind ihm wesentlich ähnlicher als dem Jared Dirac, den ich kennengelernt habe.«
»Aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich zum Verräter werden möchte«, sagte Jared.
»Natürlich nicht«, sagte Cainen. »Sie haben das gleiche
Bewusstsein wie er, und Sie teilen sogar einige seiner Erinnerungen. Aber Sie haben Ihre eigenen Lebenserfahrungen gemacht, und das bewirkt natürlich, wie Sie gewisse Dinge sehen. Es ist wie bei eineiigen Zwillingen. Sie haben die gleiche genetische Ausstattung, doch sie führen nicht das gleiche Leben. Charles Boutin ist Ihr geistiger Zwilling. Aber Ihre Erfahrungen sind und bleiben Ihre eigenen.«
»Also glauben Sie nicht, dass ich böse werde?«, fragte Jared.
Cainen antwortete mit einem Rraey-Achselzucken. Jared blickte zu Wilson, der auf menschliche Weise die Achseln zuckte.
»Sie sagen, dass der Tod seiner Tochter der Grund war, dass Charlie böse geworden ist«, sagte Wilson. »Sie haben die gleichen Erinnerungen an diese Tochter und ihren Tod im Gedächtnis, aber nichts von dem, was Sie getan oder was wir in Ihrem Kopf gesehen haben, deutet darauf hin, dass Sie deswegen umkippen werden. Wir werden vorschlagen, dass man Sie wieder in den aktiven Dienst aufnimmt. Ob man unserer Empfehlung folgt oder nicht, ist etwas ganz anderes, da der wissenschaftliche Leiter dieses Projekts jemand war, der vor etwa einem Jahr plante, die Menschheit auszurotten. Aber ich glaube nicht, dass das Ihr Problem ist.«
»Es ist ganz bestimmt mein Problem«, sagte Jared. »Weil ich Boutin finden möchte. Ich will nicht nur bei der
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