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Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden

Titel: Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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segensreichen Effekt hatte, dass die Kolonisten sich ganz dem Aufbau ihrer Kolonien und der Zeugung von so vielen Kolonisten der zweiten Generation widmen konnten, wie ihr Planet zu ernähren imstande war. Gleichzeitig hatte man den Hauptgrund für politische Spannungen zwischen den Kolonisten und ihren Regierungen aus der Welt geschafft. Nachdem die jungen Erwachsenen jetzt nicht mehr ihre Heimat und Familie verlassen mussten, um viele Trillionen Kilometer entfernt auf Schlachtfeldern zu sterben, machten sich die Kolonisten kaum noch Sorgen wegen der ethischen Fragen im Zusammenhang mit genetisch modifizierten Soldaten, insbesondere solchen, die sich freiwillig für den Kriegseinsatz gemeldet hatten.
    Die KVA rekrutierte ihre Soldaten nun nicht mehr in den Kolonien, sondern auf der Heimatwelt der Menschheit, der Erde. Auf der Erde lebten mehrere Milliarden Menschen. Auf diesem einen Globus drängten sich mehr Menschen, als in allen menschlichen Kolonien zusammengenommen existierten. Das Rekrutenreservoir war gewaltig – so gewaltig, dass die KVA die Auswahl weiter eingrenzte, und zwar auf die wohlhabenden Industrienationen, deren wirtschaftliche Rahmenbedingungen es den Bürgern ermöglichten, ein hohes Alter zu erreichen, und in denen die Jugend einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert einnahm, während gleichzeitig die Themen Alter und Tod mit großem psychischem Unbehagen betrachtet wurden. In diesen Nationen verbreitete sich schnell
die Überzeugung, dass ihre älteren Mitbürger wunderbare und einsatzfreudige Rekruten für die KVA seien, und die KVA stellte alsbald fest, dass sich dieser Personenkreis selbst dann für den Militärdienst meldete, wenn es gar keine näheren Informationen gab, was sie in ihrer Dienstzeit zu erwarten hatten. Die Rekrutierungszahlen waren sogar deutlich höher, je weniger die Kandidaten wussten. Die Menschen gingen davon aus, dass der Dienst in der KVA genauso wie der Militärdienst auf der Erde war. Und die KVA hütete sich, diese irrtümliche Annahme zu korrigieren.
    Die Rekrutierung älterer Bürger aus reichen Industrienationen erwies sich als so erfolgreich, dass die Koloniale Union dieses Reservoir schützte, indem sie für diese Nationen die Auswanderung in die Kolonien untersagte. Stattdessen holte sie sich Nachschub aus jenen Ländern, deren wirtschaftliche und soziale Probleme die Ehrgeizigeren unter ihren jüngeren Mitbürgern ermutigten, so schnell wie irgend möglich von dort zu verschwinden. Diese Aufteilung von Rekruten für das Militär und für die Kolonien zahlte sich für die KU auf beiden Seiten aus.
    Nach einiger Zeit sah sich die KVA mit einem unerwarteten Problem konfrontiert: Eine beträchtliche Zahl der Rekruten höheren Alters starb, bevor sie den Dienst antreten konnten. Sie wurden Opfer von Herzinfarkten, Schlaganfällen – von zu vielen herzhaften Mahlzeiten und Schlagsahne. Die KVA, die Genproben von ihren Rekruten nahm, war schließlich im Besitz einer Bibliothek menschlicher Genome, für die es keine Verwendung gab. Gleichzeitig hatte die Armee das Bedürfnis, weiter mit den Körpermodellen für die Soldaten zu experimentieren, um sie zu verbessern, ohne die Kampfkraft ihrer bereits vorhandenen Truppen zu mindern.

    Dann kam es zu einem weiteren technischen Durchbruch: Man entwickelte einen äußerst leistungsfähigen, kompakten semiorganischen Computer, der in nie dagewesenem Ausmaß mit dem menschlichen Gehirn interagieren konnte. In einem Anfall von völliger kreativer Unangemessenheit wurde er leichtfertig auf den Namen »BrainPal« getauft. Einem Gehirn, in dem sich bereits das Wissen und die Erfahrung eines ganzen Lebens angesammelt hatte, bot dieser »Gehirnkumpel« entscheidende Unterstützung bei mentalen Aufgaben, bei der Speicherung von Informationen und bei der Kommunikation.
    Doch einem Gehirn, das buchstäblich eine tabula rasa war, hatte der BrainPal noch viel mehr zu bieten.

    Robbins lugte in den Tank, in dem der Körper lag, getragen von einem Suspensionsfeld. »Er sieht Charles Boutin überhaupt nicht ähnlich«, sagte er zu Wilson.
    Wilson, der letzte Anpassungen an der Hardware vornahm, die die Aufzeichnung von Boutins Bewusstsein enthielt, blickte nicht von seiner Arbeit auf. »Boutin war ein unmodifizierter Mensch«, sagte er. »Er war bereits im mittleren Alter, als wir ihn kennenlernten. Wahrscheinlich sah er ungefähr wie dieser Kerl aus, als er um die zwanzig war. Abgesehen von der grünen Haut, den Katzenaugen und ein

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