Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden
würde schon auf der Arbeitsgruppenebene abgelehnt werden.«
»Boutin ist der Schlüssel zur Frage, was die Rraey und ihre Verbündeten planen«, sagte Robbins. »Wir sollten uns lieber ein Vorbild an den US-Marines nehmen: zuerst handeln und anschließend um Entschuldigung bitten, statt vorher um Erlaubnis zu fragen.«
»Ich würde Ihre Bereitschaft bewundern, die Piratenflagge zu hissen, Colonel«, sagte Mattson. »Aber leider wären Sie nicht der Einzige, den man dafür standrechtlich erschießen würde.«
Szilard, der an einem Stück Steak gekaut hatte, schluckte es hinunter und legte sein Besteck auf den Teller. »Wir werden es machen«, verkündete er.
»Wie bitte?«, fragte Mattson.
»Geben Sie der Spezialeinheit das Bewusstseinsmuster, General«, sagte Szilard. »Und geben Sie uns Boutins Gene. Wir werden sie benutzen, um einen Soldaten der Spezialeinheit zu schaffen. Wir verwenden mehr als einen Gensatz, um einen Soldaten zu machen, also wäre es genau genommen gar kein Klon. Und wenn das Bewusstsein den Körper nicht annimmt oder umgekehrt, spielt es keine Rolle. Wir hätten einfach nur einen weiteren Soldaten der Spezialeinheit. Wir hätten nichts zu verlieren.«
»Nur dass wir, wenn das Bewusstsein doch Fuß fasst, einen
Soldaten der Spezialeinheit hätten, der ein potenzieller Verräter ist«, sagte Mattson. »Das klingt nicht sehr nett.«
»Darauf können wir uns vorbereiten.« Szilard nahm sein Besteck wieder zur Hand.
»Sie würden Gene von einer lebenden Person und von einem Kolonisten benutzen«, sagte Robbins. »Ich habe es bisher so verstanden, dass die Spezialeinheit nur Gene von KVA-Freiwilligen nimmt, die sterben, bevor sie ihren Dienst antreten können. Deshalb wird die Truppe auch als ›Geisterbrigade‹ bezeichnet.«
Szilard warf Robbins einen strengen Blick zu. »Ich mag diesen Namen nicht besonders. Die Gene von gestorbenen KVA-Freiwilligen sind eine Komponente. Und normalerweise benutzen wir die Gene dieser Freiwilligen als Schablone. Aber die genetische Spannweite der Spezialeinheit ist größer als bei dem Material, aus dem wir gewöhnlich unsere Soldaten bauen. In Anbetracht unserer Mission für die KVA ist das praktisch unumgänglich. Auf jeden Fall ist Boutin gesetzlich tot. Wir haben eine Leiche mit seinen Genen. Und wir wissen nicht, ob oder dass er noch lebt. Hat er Angehörige?«
»Nein«, sagte Mattson. »Er hatte eine Frau und ein Kind, aber sie sind vor ihm gestorben. Weitere Familienangehörige gibt es nicht.«
»Dann ist es kein Problem«, sagte Szilard. »Wer tot ist, hat keinen Besitzanspruch mehr auf seine Gene. Wir haben schon früher die Gene von verstorbenen Kolonisten benutzt. Ich wüsste nicht, warum wir es nicht wieder tun sollten.«
»Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal gehört zu haben, dass Sie Ihre Leute auf diese Weise zusammenbauen, Szilard«, sagte Mattson.
»So etwas hängen wir nicht an die große Glocke, General.
Das wissen Sie genauso gut wie ich.« Szilard schnitt einen Bissen vom Steak ab und steckte ihn sich in den Mund. Robbins knurrte der Magen. Mattson brummte, lehnte sich zurück und blickte zu Phoenix auf, dessen Drehung am Himmel kaum wahrzunehmen war. Robbins folgte seinem Blick und verspürte einen weiteren Stich des Heimwehs.
Schließlich wandte sich Mattson wieder Szilard zu. »Boutin ist einer von meinen Leuten«, sagte er. »Ganz gleich, wie man es dreht und wendet. Ich kann die Verantwortung nicht an Sie abgeben, Szilard.«
»Gut«, sagte Szilard und nickte Robbins zu. »Dann erlauben Sie, dass ich mir Robbins von Ihnen ausborge. Er kann als Verbindungsoffizier fungieren, sodass die militärische Forschungsabteilung immer noch ihre Finger im Spiel hat. Wir tauschen Informationen aus. Wir borgen uns auch diesen technischen Assistenten aus, diesen Wilson. Er kann mit unseren Leuten zusammenarbeiten, um die Consu-Technik in unsere Systeme zu integrieren. Wenn es funktioniert, kommen wir an Charles Boutins’ Erinnerungen und an sein Motiv heran und können uns besser auf diesen Krieg vorbereiten. Wenn es nicht funktioniert, haben wir einen weiteren Soldaten der Spezialeinheit. Wir hätten nichts gewonnen, aber auch nichts verloren.«
Mattson sah Szilard nachdenklich an. »Sie scheinen fest entschlossen zu sein, diese Sache durchzuziehen.«
»Den Menschen steht ein Krieg gegen drei Spezies bevor, die sich miteinander verbündet haben«, sagte Szilard. »Das hat es noch nie gegeben. Wir könnten es mit jeder einzelnen
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