Krieg der Kulturen (German Edition)
die
Hotelhalle, wo ich jemanden erwarte.“
Gerade als er die Wohnung verlassen wollte, stand Dean
vor ihm und fragte, erst höflich nach unserem Befinden
und anschließend mit ernsterem Ton.
„Miss Corin, bitte bleiben sie in ihrer Suite, das hier muss
Max alleine machen.“
„Wegen des Unglücks?", fragte ich neugierig.
„Das war kein Unglück, sondern ein Anschlag, soweit
gehen bisher die Ermittlungen“, sagte Dean mit gefasster
Stimme.
„Wie haben sie das herausgefunden?", fragte Max nach.
„Soweit ich das mitbekommen habe, ist wohl ein
Tanklastzug direkt in der Tunnelmitte explodiert, und das
tun Tanklastzüge normalerweise nicht.“
„Das hört wohl nie auf … ich erwarte in der Hotelhalle
meinen Klienten. Das hat höchste Priorität“, fügte Max
hinzu.
„Wir bleiben bei Miss Corin und sie können mit unseren
Kollegen in die Hotelhalle gehen“, meinte Mel.
„Ich muss das alleine machen, tut mir leid!“ grummelte
Max und schaute auf die Uhr, während er zur Hotelhalle
lief.
Mit misstrauischem Blick folgte ihm Mel, aber er wusste,
dass Max recht hatte … diesmal.
15.Kapitel
Max’ Handy klingelte nochmals, während er gerade zur
Hotelhalle lief und niemanden sah.
Er hatte keine Ruhe mehr, lief, wie Falschgeld umher,
trampelte von einer Stelle auf die andere. Es war wichtig
dieses Treffen, hoffentlich hat ihn der Anschlag nicht
verschreckt. Die Nähe des Anschlagortes zu ihrem Hotel
war schon etwas auffällig irgendwie.
Die Hoteltür ging auf und zwei muskulöse Männer sahen
sich in der Halle um, bevor sie per Sprechfunk den Rest
hineinriefen.
Da war sein Klient, bestens geschützt, wie er es auch
erwartet hatte.
Es war schon erstaunlich, dass er sich doch so relativ
heimlich aus seinem Land hatte absetzen können und hier
unerkannt auftaucht.
„Guten Tag Signore Max, ich habe gehört, sie waren bei
Präsident Said? Wie gehen die Vorbereitungen voran?“,
fragte er mit deutlichem Akzent.
„Sehr gut, trotz der vielen Attentate scheint der Wunsch
der Teilnehmer nach einem erfolgreichen Ausgang
ungebrochen zu sein. Ich selber werde bald nach Rom
fliegen und mit dem Papst und dem italienischen
Ministerpräsidenten reden. Präsident Said hat darauf
bestanden, dass ich das mache“, sagte Max.
„Sie sind recht aktiv, wie meine Informationen zeigen.
Diese Leute haben es auch auf sie abgesehen. Auch wenn
das alles nicht direkt gegen mich geht, geht es gegen mein
Land und das nehme ich sehr persönlich!“
„Ja, ich weiß und danke, dass sie mir das Vertrauen
entgegenbringen und ihre Unterstützung in der Sache.“
„Vertrauen und eine gute Überwachung“, lächelte der
Klient und nahm die CD mit den wichtigen Eckdaten der
Konferenz und ein paar weiteren Informationen an sich,
die Max bei seinem Eintreffen auf den Tisch gelegt hatte.
„Wir werden das auswerten und uns bei ihnen melden
Signore Max.“
„Ich werde ihren Anruf erwarten.“
„Sie sollten übrigens etwas vorsichtiger sein Signore Max,
nicht alle Freunde ihrer Freunde sind auch ihnen wohl
gesonnen.“
„Danke für die Warnung Signore Bertolucci, ich werde sie
beherzigen“, sagte Max und grübelte über den versteckten
Hinweis nach, während der Italiener samt seiner
Privatarmee das Hotel verließ.
***
Max kam angerannt und sah sehr nervös aus. Er nahm sich
einen Whisky und kippte ihn mit einem Schluck herunter.
„Ist das wirklich der gewesen, für den ich ihn halte?",
fragte Mel vorsichtig.
„Ja, er war es und er war nie hier, ok“, sagte Max forsch.
„Ganz wie sie wünschen, Ms Max, ich hoffe nur, sie
wissen, was sie da tun!“
„Ich hoffe es auch, aber es wird ohne seine, ohne ihre
Unterstützung nicht durchsetzbar sein!", sagte Max.
„Eine interessante Idee, wenn sie recht behalten … Feuer
mit Feuer bekämpfen … sehr mutig Ms Max“, meinte Mel
und wandte sich wieder zur Tür.
Max wand sich mir zu und sagte: „Falls es irgendwelche
Probleme gibt, halte dich an die Bodyguards, denn sie
wissen, was zu tun ist.“
Das kam mir immer mysteriöser vor.
„Frage nicht, sondern mach, was sie dir sagen“, betonte
er noch einmal mit ernster Miene und ging unter die
Dusche.
Es war alles sehr langweilig, malen konnte ich, wegen des
fehlenden Ateliers hier in Bern nicht und töpfern erst
recht nicht, also nur lesen? Ich fühlte mich wie ein
Taugenichts, faul und träge, spielte mit Kater Felix herum
und vergaß für ein paar Stunden die Zeit, wobei der kleine
Kerl einschlief.
Aber die Langeweile schaffte mich so sehr, dass
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