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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Vorgängen auf der anderen Seite der Übungshalle.
    Der blonde Marineinfanterist hatte seine Truppen allein gelassen und sich Altara genähert. »Altara?« Firbek verneigte sich tief. »Wie wäre es mit einem Übungskampf?«
    »Aber nicht mit den Stäben.«
    »Es wäre mir eine Ehre, mit dem Schwert zu kämpfen.«
    Als das Wort ›Schwerter‹ fiel, blickte Justen zur Mitte der Waffenkammer, dann ließ er die Schultern sinken und konnte gerade noch einen Hieb von Warin abwehren.
    »Justen? Stimmt etwas nicht?«
    »Entschuldige … ich habe nicht aufgepasst.«
    »Wir können auch aufhören.«
    »Eine kurze Pause …« Justen stemmte seinen Stab auf den Boden aus gestampftem Lehm, auf dem schon Generationen von Ingenieuren den Umgang mit Waffen geübt hatten.
    Warin folgte Justens Blick und beobachtete ebenfalls die beiden, die mitten in der Waffenkammer Aufstellung genommen hatten.
    »Schwerter?«, meinte Altara nachdenklich. »Na schön … falls du nicht auf mein Blut aus bist.«
    »Wie könnte ich so etwas bei einer Meister-Ingenieurin wagen?«, erwiderte Firbek mit einem breiten Lächeln.
    Justen schüttelte den Kopf. Firbeks Worte hatten nicht aufrichtig geklungen.
    Warin blickte zwischen Justen und der Mitte der Waffenkammer hin und her. »Es ist doch nur ein Übungskampf.«
    »Ich will es hoffen.« Justen hob den Stab und näherte sich dem Marineinfanteristen und der Ingenieurin, die gerade begannen, die Holzklingen zu kreuzen.
    Ein plötzlicher Vorstoß, und Firbeks Holzschwert glitt an Altaras Waffe vorbei und prallte schwer gegen ihre rechte Schulter.
    Altara ließ das Holzschwert fallen und wich seitlich aus.
    Firbek drang weiter auf sie ein, als hätte er die Bewegung nicht rechtzeitig abbremsen können, und traf mit seinem Übungsschwert Altaras Bein.
    »Ooooh …« Die Ingenieurin starrte Firbek an. »Das reicht mir. Ich werde eine Weile Schmerzen haben, wenn ich den Arm hebe, und wahrscheinlich werde ich ein paar Wochen lang nicht laufen können, ohne zu hinken.«
    Justen drehte sich um und gab Warin seinen Stab. »Halte ihn bitte für mich fest.«
    Warin öffnete den Mund, aber dann schloss er ihn wieder und nickte nur. »Pass auf dich auf.«
    »Unsinn. Ich passe nie auf mich auf. Damit würde ich mich nur in Schwierigkeiten bringen.« Justen bückte sich, hob Altaras Übungsschwert auf und wandte sich mit einem Kopfnicken an sie. »Darf ich mir das mal ausleihen?«
    »Ich ziehe es vor, meine Schlachten selbst zu schlagen.«
    Justen lächelte höflich. »Ich will eigentlich keine Schlacht schlagen. Du weißt ja, dass ich Schwerter und Stäbe für völlig veraltete Waffen halte, Altara. Sie sind nur gut zum Üben.« Er warf das Übungsschwert in die Luft, fing es am Griff wieder auf und deutete einen Ausfall an, alles mit einer einzigen, fließenden Bewegung. Dann drehte er sich herum, grinste Firbek an und salutierte mit Altaras Übungswaffe vor dem Marineinfanteristen. »Sei gegrüßt, Firbek, und seid gegrüßt, ihr alten Waffen und Traditionen. Ein kleiner Übungskampf gefällig?«
    »Ah, Justen … du bist immer so albern. Du brauchst anscheinend eine Lektion … oder vielleicht auch drei. Und sei es nur in einem Übungskampf.« Der große Soldat hob lächelnd seine Übungswaffe und erwiderte den Gruß weitaus förmlicher, als Justen ihn entboten hatte.
    Die Holzklingen wurden gekreuzt. Sich auf seine überlegene Körpergröße und Reichweite verlassend, versuchte Firbek, Justen auf Distanz zu halten, damit dieser nicht zustoßen konnte. Justen drang jedoch energisch auf Firbek ein und trieb den kräftigeren Soldaten mit raschen Hieben in die Defensive.
    Wieder wurden die Übungsschwerter gekreuzt und voneinander gelöst. Justen bewegte sich eine Spur schneller als Firbek.
    Und dann unterlief Justen auf einmal blitzschnell die Abwehr des Soldaten und schlug ihm fast beiläufig die Waffe aus der Hand. »Hab ich dich erwischt.«
    Firbek massierte sich einen Augenblick das Handgelenk, ehe er das Übungsschwert aufhob. »Noch eine Runde?«
    »Warum nicht?« Wieder deutete Justen den ironischen Salut an, doch er musste sich unterbrechen, als Firbek stürmisch mit dem Übungsschwert aus Eichenholz angriff. Statt selbst anzugreifen, wie er es zuvor getan hatte, konzentrierte Justen sich jetzt auf die Verteidigung und versuchte, eine undurchdringliche Mauer um sich aufzubauen, die Firbeks Vorstöße abfangen sollte.
    Wieder und wieder wurden die Holzklingen gekreuzt. Schweißperlen sammelten sich auf

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