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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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nicht? Noch ein Spiel?«
    »Natürlich.« Gunnar schenkte ihm und sich ein und trank einen Schluck aus seinem Becher.

 
XII
     
    » T ryessa D’Frewya, die Gesandte aus Sarronnyn«, verkündete der junge, schwarz gekleidete Mann, der die Tür aus dunkler Eiche geöffnet hatte, damit die Botschafterin den Ratssaal betreten konnte. Einst war der Raum das Studierzimmer gewesen, das die Gründer Creslin und Megaera sich geteilt hatten. Die Porträts der Gründer hingen hinter dem Tisch links und rechts neben dem großen Fenster.
    Die sarronnesische Gesandte betrat den Raum und verneigte sich tief. Die smaragdgrüne Seidenhose und die Bluse raschelten leise. »Geehrte Ratsmitglieder.« Sie richtete sich wieder auf.
    Claris deutete zum Tisch. »Bitte, setzt Euch doch. Möchtet Ihr einen Schluck grünen Branntwein?«
    »Ich wäre entzückt. Ob Tradition oder nicht, es ist auf jeden Fall ein verlockendes Angebot.« Tryessa ließ sich auf einem Eichenstuhl nieder. Der junge, schwarz gekleidete Mann schenkte behutsam die hellgrüne Flüssigkeit in den Kristallpokal, der neben ihr stand, und zog sich wieder auf seinen Posten an der Tür zurück.
    Die jüngste Ratsherrin schob sich eine rote Haarsträhne aus der Stirn und nahm einen Schluck aus einem ähnlich kostbaren Glas.
    »Und was führt Euch nun zu uns?«, fragte Ryltar. Der beiläufige Ton bildete einen scharfen Kontrast zur Ordnung seiner Kleidung und zu dem präzise gekämmten, schütteren blonden Haar.
    »Ich bin sicher, dass Ihr bereits im Bilde seid, geehrter Ratsherr. In diesem Augenblick, während wir hier sprechen, nehmen die Weiße Gesellschaft und die Eiserne Garde das alte Westwind ein …«
    »Wie Ihr es zur Zeit Dorrins eingenommen habt«, konterte Ryltar leichthin.
    Claris räusperte sich.
    Jenna wandte sich halb um. »Ich glaube, darum geht es jetzt nicht, Ryltar. Tryessa wollte, wie ich glaube, auf etwas ganz Bestimmtes hinaus, nicht wahr?«
    »Ich wollte damit andeuten, dass Fairhavens Anstrengungen Anlass zu großer Sorge bieten.«
    »Aber für wen?«, erkundigte Ryltar sich höflich.
    Claris hob die Augenbrauen, sagte aber nichts. Jenna wandte sich zum blonden Ratsherrn um.
    »Es bereitet ganz gewiss uns allen im Westen Candars große Sorgen«, erklärte Tryessa. »Sogar die Naclaner haben uns einen Botschafter geschickt und uns geraten, das mächtige Recluce um Hilfe zu bitten.«
    »Die ›Druiden‹ von Naclos? Sie existieren wirklich?«
    »Sie existieren seit Jahrhunderten … Vielleicht gab es sie sogar schon vor der Zeit der Engel.« Tryessas Stimme klang spröde. »Sie fertigen hervorragende Holzarbeiten, wenngleich sie nicht mit Messern schnitzen. Anscheinend können sie die Bäume dazu bewegen, auf eine bestimmte Weise zu wachsen. Ich besitze eine Bank, die ich geerbt habe. Sie altert kaum, dabei hat sie schon meiner Urgroßmutter gehört. Aber ich schweife ab. Da die Druiden sich in dieser Weise geäußert haben, stehen wir offensichtlich vor Widrigkeiten, die weit über Sarronnyns Sorge hinausgehen.«
    »Ihr setzt Euch wirklich nachdrücklich für die Belange des Westens von Candar ein«, bemerkte Ryltar.
    »Ryltar …«
    »Ich glaube, die Gesandte hat deutlich gemacht, wie dringend die Angelegenheit ist, Ryltar«, erklärte Claris kalt.
    »Danke, Ratsherrin. Angesichts dieser Umstände hofft die Tyrannin, dass Ihr Euch an Sarronnyns unerschütterlichen Beistand erinnert, wo immer die Freiheit des Handels, wie sie auch von Recluce gefordert wird, betroffen ist.«
    »Die Tyranninnen waren, soweit der Handel betroffen ist, immer ehrlich«, warf Claris mit ruhiger Stimme ein.
    »Auch wenn der Handel natürlich beiden Seiten nützt«, erwiderte Ryltar glatt.
    »Die Tyranninnen von Sarronnyn waren im Umgang mit Recluce stets äußerst gewissenhaft«, gab Tryessa zurück.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Claris. »Ich wisst, dass wir kein stehendes Heer unterhalten, das groß genug wäre, um Truppen zu entsenden. Und unsere Schiffe können Euch bei einem Konflikt in den Westhörnern auch nicht helfen.«
    »Nicht direkt, aber Fairhaven ist auf die Wasserwege angewiesen.«
    »Wollt Ihr damit andeuten, wir sollten unsere Schiffe einsetzen, um Fairhaven die Handelswege abzuschneiden? Nachdem wir so lange für einen freien und offenen Handel auf dem Meer gekämpft haben?«, fragte Claris.
    »Die Tyrannin versteht, wie unangenehm ein solcher Vorschlag Euch sein muss.«
    »Was ist mit Suthya und Südwind?«, fragte Jenna.
    »Sie haben Truppen und

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