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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Vorräte in größerer Menge geschickt. Allein …« Tryessa zuckte mit den Achseln.
    »Ihr meint, die Truppen werden nicht ausreichen?« Ryltar räusperte sich und nippte an seinem Branntwein.
    »Die Weißen Magier haben allein in der Eisernen Garde mehr als fünftausend Soldaten.«
    »Das macht die Sache äußerst schwierig«, bemerkte Claris. »Aber Ihr verlangt von uns, den alten Grundsatz aufzugeben, dass der Handel frei sein muss. Gibt es denn keine anderen Möglichkeiten?«
    Die sarronnesische Gesandte trank noch einen Schluck aus ihrem Pokal, ehe sie weitersprach. »Eine Art symbolische Hilfe wäre für uns schon ein großes Entgegenkommen. Vielleicht eine Gruppe von Ordnungs-Meistern und Heilern, ein kleiner Trupp Soldaten. Sie sind immerhin die Nachkommen der Garde von Westwind.«
    »Wir verstehen Eure Sorgen und wir empfinden weitgehend wie Ihr. Aber was Ihr verlangt, ist nicht leicht zu verwirklichen, und wir müssen darüber nachdenken …«
    »Ich verstehe.« Tryessa erhob sich und ließ den größten Teil des Branntweins unberührt stehen. »Ich verstehe. Dann werde ich mich jetzt zurückziehen, damit Ihr ungestört beraten könnt. Ich werde im alten Gasthof warten. Das Gebäude ist eine der wenigen noch erhaltenen Gedenkstätten an die Verpflichtung gegenüber Sarronnyn und den Glauben, dass alte Verpflichtungen von Wert sind. Abgesehen natürlich von Eurer Schwarzen Residenz hier.«
    »Für jemanden, der um einen Gefallen bittet, sprecht Ihr recht scharfe Worte«, erwiderte Ryltar lächelnd.
    »Ich bitte Euch nicht um einen Gefallen. Ich suche Gerechtigkeit und Eure Aufmerksamkeit. Ich suche diejenigen, die über die blinde Verhaftung in Gewohnheiten hinauszublicken und tiefere Zusammenhänge und Grundsätze zu erkennen und zu würdigen vermögen.« Tryessa quittierte Ryltars unaufrichtiges Lächeln mit einer gleichermaßen unehrlichen Grimasse.
    »Wir werden darüber beraten, Gesandte Tryessa«, erklärte Claris, während sie sich erhob. Die beiden anderen Ratsmitglieder folgten ihrem Beispiel.
    »Vielen Dank.« Tryessa verneigte sich und ging hinaus.
    Die drei setzten sich wieder. Claris winkte dem schwarz gekleideten Helfer. »Ihr könnt jetzt gehen, Myrten.«
    Als die Tür sich hinter ihm geschlossen hatte, sagte Ryltar: »Die Gesandte ist ausgesprochen anmaßend und selbstbewusst aufgetreten.«
    »Ganz genau.« Jenna trank einen Schluck Branntwein und setzte das Glas mit verkniffenen Lippen wieder auf den Tisch.
    »Ohne unsere Prinzipien sind wir überhaupt nichts.« Claris ließ die Finger nervös über den Stiel ihres Glases wandern.
    Jenna blickte durchs Fenster zu den weißen Schaumkronen der Wellen draußen auf dem Ostmeer hinaus. »Wenn wir uns an unsere Prinzipien halten, wird Fairhaven ganz Candar übernehmen … und wer steht dann noch zwischen den Magiern und uns?«
    »Es hat früher schon niemand zwischen ihnen und uns gestanden und es wird auch nie jemand dort stehen. Ihr täuscht Euch, wenn Ihr glaubt, es könnte jemals anders sein.« Ryltar starrte den dunklen Eichentisch an.
    »Vielleicht sollten wir unter diesen Umständen unsere Ergebenheit den Prinzipien gegenüber zurückstellen und dafür sorgen, dass sie uns nützen, statt uns die Hände zu binden«, fauchte Jenna.
    »Wir könnten vielleicht auch einen Kompromiss anstreben«, schaltete Claris sich ein. »Wir könnten fragen, ob es Freiwillige gibt, die bereit sind, Sarronnyn zu unterstützen. Ich glaube, nicht wenige könnten durchaus den Wunsch danach haben. Es ist ein Abenteuer und viele suchen das Abenteuer, seit wir die Leute nicht mehr verbannen.«
    »Damit könnte ich mich durchaus abfinden.« Ryltar lächelte. »Sollen diejenigen, die es wünschen, sich ruhig freiwillig mit den Weißen Teufeln einlassen.«
    »Das reicht aber nicht aus«, widersprach die jüngste Ratsherrin. »Selbst diejenigen, die geradezu darauf brennen, sich einzumischen, könnten es nicht ohne eine gewisse Gegenleistung tun.«
    »Ich bin sicher, dass die Tyrannin Vorräte und einen bescheidenen Sold zur Verfügung stellt, wenn sie sich wirklich solche Sorgen macht«, schlug Ryltar gelassen vor.
    »Das scheint mir akzeptabel zu sein. Wir könnten dies also als ersten Schritt anbieten und sehen, wie sich die Dinge entwickeln und ob wir uns gegebenenfalls energischer einschalten müssen.« Claris’ Finger spannten sich um den Stiel des Weinglases.
    Jenna nickte zögernd.

 
XIII
     
    » D u musst noch einmal das Vorwort studieren.« Justen sah

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