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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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»Sie wird im Bett bleiben. Aber es gefällt mir nicht, Gunnar. Es ist eine Art von Gewalt.«
    »Sie hätte die ganze Nacht Theater gemacht.«
    Justen zuckte mit den Achseln. »Genau wie wir früher.«
    »Ach ja …«
    »Was war es nun, über das ihr reden wolltet?«, fragte Cirlin. »Das, was sie nicht hören sollte?«
    Gunnar trank einen Schluck Rotbeerensaft und räusperte sich.
    »Altara sagte, Ryltar sei schon fast so weit, Justen die Marineinfanterie zu schicken. Jenna – sie ist die Jüngste im Rat – hält ihn noch zurück, aber er bearbeitet die alte Claris. Wie schnell kannst du deine Sachen packen?« Gunnar wandte sich an seinen Bruder.
    »Ich brauche mehr Zeit. Ich habe den Stoff aus Naclos noch nicht bekommen. Altara dachte, sie könnte die Ware von Hoslid übernehmen, ohne dass Ryltar es erfährt, aber ich brauche Zeit, die Bahnen nähen zu lassen. Der Dampfwagen ist, von der Panzerung abgesehen, fertig, und ich habe einen kleinen Ölofen, den ich als Feuerung für den Ballon verwenden kann. Was die Linsen angeht … die Feueraugen zu schleifen dauert eine Weile. Es geht ziemlich langsam.« Justen zuckte mit den Achseln. »Es sollte funktionieren, aber sicher bin ich nicht. Bisher ist es nur eine Theorie.«
    »Du hast bewiesen, dass du sehr gut darin bist, Theorien in die Praxis umzusetzen.« Cirlin lachte leise.
    »Was gibt es sonst noch?«, fragte Gunnar.
    »Ich brauche dich und wir brauchen einen guten Marineinfanteristen, der sich mit Waffen auskennt. Ich glaube schon zu wissen, wer da in Frage kommen könnte, aber du solltest vorher noch mit ihm reden.« Justen stand auf und ging zum Kühlfach, um sich ein Bier einzuschenken.
    »Wer wäre das? Und warum soll ich mit ihm reden?«
    »Er heißt Martan. Er gehört zu dem Trupp, der noch die alte Waffenkammer benutzt.« Justen nahm einen Schluck aus dem randvollen Krug, ehe er fortfuhr. »Du sollst es übernehmen, weil du in Nylan oft mit Turmin zusammenarbeitest. Wenn ich nach Nylan fahre, wird Ryltar mich von mindestens drei Leuten beobachten lassen.« Der Ingenieur setzte sich wieder auf seinen Stuhl und stellte den Krug vor sich auf den Tisch. Er langte nach einer der beiden letzten Scheiben Beerenbrot, überlegte es sich dann aber anders und stemmte die Arme auf den Tisch.
    »Warum vertraust du diesem Martan?«
    »Er hat bereits gefragt, ob er mitkommen darf, und er wirkt ordentlich und anständig. Außerdem ist er Hyntals Neffe. Wir brauchen ein Schiff.«
    »Du bist doch verrückt! Glaubst du wirklich, Hyntal würde sich für dein verrücktes Unternehmen als Transporteur zur Verfügung stellen?«
    »Warum denn nicht?« Justen lächelte und trank einen Schluck Bier. »Wenn er sowieso im Golf auf Patrouille ist, kann er uns doch gleich an der richtigen Stelle absetzen.«
    »Der Rat würde das aber nicht zulassen«, widersprach Gunnar.
    »Immer vorausgesetzt, dass er überhaupt davon erfährt. Aber warum sollte er es erfahren?«, fragte Justen.
    Die drei anderen sahen ihn an.
    »Hört zu«, erklärte er. »Die Llyse läuft in den Hafen ein, lädt ein paar seltsame Geräte von den Ingenieuren und dampft ab. So geschieht es manchmal. Wer käme auf die Idee, dem Rat etwas darüber zu berichten?«
    Cirlin schüttelte den Kopf. »Und was ist später?«
    »Wenn wir es ihm nicht offen sagen, kann Hyntal später ehrlichen Herzens behaupten, er hätte geglaubt, wir handelten im Auftrag der Bruderschaft.«
    »Das ist aber nicht gerade ehrlich.«
    »Nein, das ist es nicht. Aber mir ist bis jetzt noch kein Weg eingefallen, wahrheitsgemäß zu lügen. Ich würde also am liebsten überhaupt nichts verlauten lassen. Sage Hyntal einfach nur, dass wir Geräte haben, die nach Candar transportiert werden müssen – spezielle Geräte, die von einem erfinderischen Ingenieur entworfen worden sind. Dies entspricht ja sogar der Wahrheit.«
    »Manchmal ist das Offensichtliche sogar das Beste«, meinte Horas grinsend.
    Justen sah Gunnar an. »Du musst herausfinden, wann Martans Trupp auf der Llyse Dienst tut. Er wird es dir sagen können. Irgendwann von jetzt an in vier Achttagen wäre der richtige Zeitpunkt, wie ich hoffe.« Er stürzte das restliche Bier in einem großen Schluck hinunter.
    »Und was ist mit uns? Wie können wir helfen?«, fragte Cirlin.
    »Ich brauche einen Kohlenvorrat von mindestens hundert Stein in kleinen Stücken und etliche eingemachte, haltbare Lebensmittel. Außerdem zwei Kupferstäbe, jeder ungefähr drei Ellen lang. Dies nur für den Fall, dass

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