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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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meine Ordnungs-Meisterschaft nicht, dass ich die Kälte einfach abwehren könnte. Ein alter Mann wie ich braucht an wechselhaften Tagen wie heute etwas Wärme. Fast scheint es mir, als wollte der Winter immer noch nicht ganz aufgeben.«
    »Ein alter Mann bist du sicher nicht«, erwiderte Justen lachend.
    »Er will uns auf irgendetwas vorbereiten, Justen. Brauchst du noch Holzspäne?«
    »Es könnte nicht schaden, wenn ihr etwas Holz hacken würdet, bevor ihr wieder fahrt. Aber ich wollte euch natürlich nicht gleich jetzt damit überfallen. Ihr seid ja gerade erst angekommen.«
    »Andererseits konnte er es kaum erwarten, uns einen dezenten Hinweis zu geben.« Justen setzte sich auf einen gepolsterten Hocker dicht am Ofen. Im Gegensatz zu Gunnar war für ihn die Konzentration auf die innere Ordnung, um die Körperwärme zu erhöhen und die Kälte abzuwehren, harte Arbeit. Wenn die Wärme von einem Ofen kam, konnte er sich entspannen.
    »Achte auf das Feuer, Justen. Ich kümmere mich unterdessen ums Essen.« Horas schloss die Ofentür und verschwand in der Küche.
    »Gern«, rief Justen ihm hinterher.
    Gunnar ließ sich auf dem alten Schaukelstuhl nieder, der früher einmal ihrer Großmutter gehört hatte. In diesem Stuhl hatte sie sich gewiegt, während sie ihnen die Geschichten über Creslin und Megaera und all die Sagen über Ryba, die Engel der Dunkelheit und die Dämonen des Lichts erzählt hatte.
    Justen lächelte, als er sich an ihre Worte erinnerte: »Es ist die Wahrheit, wenn die Leute daran glauben … aber nur auf die Wahrheit hinter den Worten kommt es wirklich an, mein Kind.«
    Elisabets knarzende Schritte auf den Holzdielen rissen Justen aus seinen Gedanken. Seine Schwester kam mit zwei dampfenden Bechern herein.
    »Danke«, sagten die Brüder wie aus einem Munde.
    »Justen, spielst du bis zum Abendessen Mancala mit mir?«, fragte Elisabet.
    »Sollst du nicht Vater helfen?«
    Gunnar stand auf. »Ich helfe ihm. Vielleicht verrät er mir endlich mal seine Tricks beim Kochen.«
    »Gunnar kocht fast so gut wie Vater.« Elisabet stellte das Brett auf den niedrigen Spieltisch und zog sich einen Stuhl heran. »Oh, warte, ich habe meinen Apfelwein vergessen.«
    Als sie ihren Becher geholt und das Spiel aufgebaut hatte, stand auch Justen auf und legte noch einige Holzscheite ins Feuer. Dann nahm er den kleinen Besen, fegte Sägemehl und Späne aufs Kehrblech und beförderte alles in den Ofen, ehe er vorsichtig die Klappe schloss.
    »Weiß oder Schwarz?« Elisabet setzte sich mit dem Rücken zum Ofen.
    »Du kannst Schwarz haben«, bot er ihr an.
    »Gut!«
    Justen setzte seinen Spielstein in die rechte hintere Dreier-Kette.
    »Gunnar sagt, auf diesen Trick darf man nicht hereinfallen.« Elisabet setzte den ersten Stein in die linke Ecke ihres Hauptgitters.
    Justen platzierte einen Stein in die zweite Vierer-Kette auf Elisabets Seite.
    Elisabet setzte den zweiten Stein auf den zweiten Punkt ihres Gitters.
    Justen setzte einen Stein ins Gitter und noch einen weiteren, um die Figur zu vollenden.
    Elisabet ergänzte ihr Hauptgitter in der Mitte.
    Justen runzelte die Stirn und setzte einen weißen Stein auf die andere Seite der Dreier-Kette.
    Elisabet schürzte die Lippen, betrachtete Justens vollendete Figur und setzte noch einen weiteren Stein in die Mitte. »Noch einen …«
    Justen zuckte die Achseln und trank einen Schluck heißen Apfelwein. »Der schmeckt wirklich gut.«
    »Danke.« Elisabet setzte einen weiteren schwarzen Stein.
    Sie wechselten sich mit Setzen ab, bis Justen vier Figuren, Dreier und Vierer, vollendet hatte.
    Elisabets siebter Stein kam in die erste Zwölfer-Kette und sie grinste. Mit fünf weiteren Steinen konnte sie die Serie beenden und den Bonusstein nehmen, um die zweite Zwölfer-Kette zu beenden.
    Justen fügte einen Stein zum Neunerblock dazu, während Elisabet sich auf eine Siebenerreihe konzentrierte.
    So folgte ein Spielstein auf den anderen, bis Elisabet schließlich triumphierte: »Ich habe alle vier!«
    Justen grinste. »Dann hast du wohl schon beinahe gewonnen.«
    Elisabet nahm den Bonusstein, um die letzten drei Spielsteine abzuschneiden.
    »Ah, ein Feuer. Das tut gut.« Cirlin kam von der Veranda ins Wohnzimmer.
    »Ich habe Justen geschlagen! Ich habe ihn geschlagen, Mutter!« Elisabet sprang vom Hocker auf.
    »Solltest du nicht deinem Vater beim Kochen helfen?«
    »Gunnar sagte, er würde helfen. Ich habe ja kaum noch Gelegenheit, mit Justen oder Gunnar Mancala zu spielen. Und ich

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