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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Feuer legen.« Er legte den Hammer beiseite und nahm die Zange, um das zweite Stück neben das erste auf die Ziegelsteine zu legen. »Lass uns die Klammern nachstellen. Noch ein paar Abschnitte und wir brauchen den Kran nicht mehr.« Er wischte sich die Stirn ab, wartete aber noch, ehe er das Metall ins Schmiedefeuer schwenkte.
    »Ich komme mir vor wie ein alter Magister, aber ich bin dir noch einen Teil der Erklärung dafür schuldig, was ich in Zusammenhang mit den Scheren meinte. Wenn man das Metall zu Schwarzem Eisen ordnen will, nachdem man es mit Scheren oder Biegemaschinen zerteilt hat, passen die Fäden der Ordnung nicht mehr zusammen und man muss das ganze Stück wieder auseinander reißen. Deshalb hat es auch zehn Jahre gedauert, die Dylyss zu bauen.«
    Clerve schüttelte den Kopf. »Einfach nur, weil sie Scheren verwendet haben?«
    »Nein … weil sie das Metall mit Gewalt zerteilt haben. Zwischen Kraft und Gewalt besteht ein Unterschied.«
    »Na, spielst du schon wieder den Lehrer, Justen? Und ausgerechnet hier in der Großen Werkstatt?« Altara tauchte hinter Clerve auf, der verlegen den Blick abwandte und zur Seite trat.
    Justen errötete.
    Altara wandte sich lächelnd an Clerve. »Ich fresse keine Lehrlinge, Clerve. Wirklich nicht. Höchstens, dass ich ein wenig an ihnen nasche.«
    Jetzt war es an Clerve, rot anzulaufen.
    »Du kannst jetzt Pause machen.« Justen entließ seinen Lehrling mit einem Nicken.
    »Kannst du deine Arbeit gerade unterbrechen?«, fragte die Meister-Ingenieurin.
    Justen nickte. »Es geht sowieso nur sehr langsam voran.«
    »Das trifft ja meistens zu, wenn man als Ingenieur arbeitet.«
    Die beiden Ingenieure sahen Clerve nach, der zur Veranda schlenderte, wo ein frischer Wind und ein Wasserhahn Kühlung verhießen. Dort versammelten sich gewöhnlich die Lehrlinge, wenn sie etwas freie Zeit hatten.
    »Hast du überlegt, ob du dich der Gruppe von Ingenieuren anschließen willst, die nach Sarronnyn geht?«, fragte Altara.
    »Nein.« Justen blinzelte und versuchte, ein Staubkorn aus dem linken Auge zu entfernen.
    »Willst du wirklich nicht mitkommen?«, fragte Altara.
    Justen betrachtete die Meister-Ingenieurin mit den breiten Schultern und den lebhaften grünen Augen. »Warum gehst du denn mit? Dorrin vermochte die Weißen nicht aufzuhalten. Wie kommst du auf die Idee, du könntest es?«
    »Willst du dein Leben lang in Nylan herumsitzen und Krytella dabei zusehen, wie sie sich an Gunnar anpirscht?« Altara wartete grinsend auf seine Antwort.
    »Sie pirscht sich an? Das klingt beinahe, als wäre sie eine Felsenkatze.« Justen wurde schon wieder rot und es lag nicht an der Hitze des Schmiedefeuers.
    »Ich kenne die Frauen, Justen. Immerhin bin ich ja auch selbst eine.«
    »Du tust alles, damit wir es rasch wieder vergessen.« Er zwang sich zu einem ironischen Lächeln.
    »Das mag ich so an dir. Du kannst einem fast alles sagen, ohne dass es böse wirkt. Aus deinem Mund klingt es beinahe – aber nur beinahe – wie ein Kompliment. Dein kleiner Kampf mit Firbek hat mir übrigens sehr gefallen.«
    »Was macht dein Arm?«
    »Tut noch etwas weh.« Altara hielt inne. »Warum bist du eigentlich nicht zur Marineinfanterie gegangen? Du hast das Zeug zum Offizier und du wärst einer, dem die Leute sicher gern gehorchen würden.«
    »Du weißt doch, was ich von Waffengängen halte.«
    »Ich weiß.« Altara seufzte. »Das ist einer der Punkte, in denen du dich meiner Ansicht nach irrst.«
    »Und warum?«
    Sie machte eine ausholende Geste, die die gesamte Werkstatt einschloss. »Wir haben Dorrins Absichten hintertrieben. Wir haben nach wie vor nur zehn Schiffe – aber eigentlich stimmt es nicht. Aus Gründen des Gleichgewichts haben wir elf. Und wenn du … hast du dir schon einmal Gedanken über die Größe und Tonnage der Schwarzer Hammer gemacht?«
    »Wie sollte ich? Ich bin kein Meister-Ingenieur, der Zugang zu den kostbarsten Aufzeichnungen hätte.«
    »Entschuldige. Also gut, du kannst mir glauben, was ich dir jetzt sage: Die neue Hyel wird beinahe die dreifache Wasserverdrängung der alten Schwarzer Hammer haben.«
    »Ich kann aber nicht erkennen, dass in ganz Candar die Chaos-Magier wie Pilze aus dem Boden sprießen«, bemerkte Justen.
    »Nein, das nicht … aber sie haben eine Eiserne Garde, die doppelt so stark ist wie unsere Marineinfanteristen, dazu die Weißen. Sie überrennen jetzt Sarronnyn und unser geliebter Rat ist der Ansicht, es wäre nicht schlecht, wenn Freiwillige den

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