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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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lasse? Was meint Ihr, Flyrd?« Er starrte den vierschrötigen Magier an.
    »Sagt es uns doch«, forderte Derba ihn heraus.
    Der Stein, auf dem Derba stand, begann zu vibrieren, und der rothaarige Magier zuckte zusammen.
    »Hübsch, Beltar. Wirklich hübsch.«
    »Ich glaube«, schaltete Eldiren sich ein, »Beltar will uns zu verstehen geben, dass es sehr gefährlich sein könnte. Wenn man Berge wachsen lässt, zerstört man die Landschaft und alles andere, was sich in der Umgebung befindet.«
    »Jeslek hat es getan.« Derba verschränkte die Arme vor der Brust und sah Eldiren herausfordernd an.
    Ein Blitz flackerte vor dem Fenster an der Südseite des Saales mit den weißen Wänden auf. Eldiren zuckte zusammen, Jehan blinzelte nur. Mehrere andere Magier im Ratssaal regten sich unruhig.
    »Und wir zahlen noch immer dafür. Heute gibt es in weiten Teilen der so genannten Kiemen Osthörner nur Sandwüsten und dürres Gras«, fuhr Eldiren nach kurzem Zögern fort. »Und dieses Ereignis liegt inzwischen fast dreihundert Jahre zurück.«
    »Also …« Derba dehnte das Wort. »Wollt Ihr damit sagen, dass Eure gewaltigen Kräfte, wenn Ihr sie einsetzt, womöglich so übermächtig werden, dass Ihr die Kontrolle verlieren und versehentlich Fairhaven zerstören könntet?«
    »Das habe ich nicht behauptet.« Beltar starrte Derba an. Um beide Magier züngelten kleine Flammen. »Der Ordnungs-Magier hat Schilde, die sehr stark zu sein scheinen. Beim Versuch, die Schilde zu durchbrechen, könnten wir alles andere in der Umgebung zerstören, wenn es uns nicht gelingt, unsere Kräfte ausschließlich auf ihn zu richten. Vielleicht werdet Ihr Euch auch erinnern, dass wir, wenn wir gewaltige Chaos-Kräfte entfesseln, womöglich in ihm selbst einen Brennpunkt der Ordnung erzeugen. Erinnert sich jemand, was das letzte Mal passiert ist, als das Chaos gegenüber der Ordnung das Übergewicht zu bekommen schien? Kann jemand sich erinnern, warum Cerryl der Große …«
    »Ihr beruft Euch auf Cerryl?«, fragte Derba. »Das finde ich ausgesprochen amüsant.«
    Wieder blitzte geordnetes Licht durch den Ratssaal.
    »O mächtigste Magier«, rief einer aus der Gruppe von Weißen, die weiter unten standen, »könnten wir uns vielleicht möglichst rasch auf eine Vorgehensweise einigen? Wir haben gewisse Schwierigkeiten, mit den augenblicklichen Störungen umzugehen.«
    »Ja, ehrenwerter Erzmagier«, fügte Derba hinzu, »was genau plant Ihr nun?« Sein rotes Haar schien im Chaos-Feuer zu lodern.
    »Wir haben zwei Regimenter der Eisernen Garde, das Fünfte berittene Regiment und das Achte Regiment der Weißen Lanzenreiter. Dazu kommen noch hundert Kämpfer aus kleineren Einheiten …«
    »Das sind erheblich weniger, als die beiden Schwarzen Magier in Sarronnyn vernichtet haben, nicht wahr?«, fragte der vierschrötige Flyrd, der sich am hinteren Rand der Gruppe hielt.
    »Damals hatten wir nur zwei echte Weiße Magier in unserer Truppe, die mehreren Tausend Sarronnesen und mindestens einem Dutzend Schwarzen Ingenieuren und Schwarzen Marineinfanteristen gegenüberstanden. Hier sind die Schwarzen Magier auf sich selbst gestellt. Sie haben nur einen Soldaten dabei. Das ist gewiss keine überwältigende Streitmacht, hochverehrter Freund Flyrd«, erwiderte Beltar.
    Eldiren und Jehan wechselten einen kurzen Blick. Jehan verdrehte die Augen, weil ihm der Widerspruch in Beltars Erwiderung aufgefallen war.
    »Spricht das nicht für ein unerhörtes Selbstvertrauen? Die Gerüchte gehen dahin, dass einer dieser Schwarzen derjenige sei, der alle Spähgläser in Candar zerstört hat.« Flyrd faltete die Hände vor dem weißen Gewand und wartete.
    »Die Gerüchte besagen auch«, konterte Beltar, »dass er nach Recluce fliehen musste und dass der Schwarze Rat kurz davor war, ihn einzusperren, weil er ordnungstoll ist.« Der Erzmagier lächelte. »Ein Mann, der sich allein aufmacht, einen ganzen Kontinent herauszufordern, ist in gewisser Weise wohl nicht ganz im Gleichgewicht.«
    »Aber wenn er übergeschnappt ist, warum erledigt Ihr ihn dann nicht mit links?«, fragte Derba. Ein breites Lächeln umspielte seine Lippen.
    Beltar runzelte die Stirn. Weiße Funken flirrten rings um ihn und zwangen Derba, seine Schilde etwas zurückzunehmen.
    »Ich ziehe die Frage zurück, o mächtiger und erhabener Erzmagier.« Derba wich mit geschürzten Lippen zurück.
    Die Weißen Funken verschwanden und nun lächelte Beltar. »Da wir einer Meinung sind und da diese Angelegenheit so

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