Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
sonst tun?« Er zuckte zusammen, als ein weiterer Strahl geordneten Lichts durchs Fenster hereinfiel.
    Eldiren schauderte.
    »Soll ich den Hügel hinauf laufen und sagen: ›Bitte, geht doch wieder?‹ Meint Ihr, das würde etwas nützen?«
    »Nein. Und wenn Ihr es tun würdet, dann würde Derba Euch außerdem wegen Verrats in Ketten legen lassen oder Ihr würdet den halben Rat in Staub verwandeln.« Eldiren lachte über seinen eigenen Scherz. »Ich habe Euch ja gleich gesagt, was geschehen wird, wenn Ihr das Amulett durch reine Macht an Euch reißt.«
    »Das habt Ihr getan, aber jetzt hilft es mir auch nicht mehr weiter. Was schlagt Ihr nun vor?«
    »Ihr wollt einen Vorschlag, den Ihr akzeptieren könnt?« Eldiren zuckte mit den Achseln. »Setzt noch mehr Kräfte ein. Nehmt Euch Truppen als Rückendeckung und hofft, dass Ihr am Ende nicht uns alle vernichtet. Und wendet niemandem den Rücken zu, bis es vorbei ist.«
    »Ihr seid wenigstens ehrlich.«
    »Ich bin nicht sehr mächtig. Mir bleibt nichts anderes übrig.«
    »Wollen wir gehen?«, fragte Beltar.
    »Ich stehe Euch zur Verfügung, Erzmagier.«
    »Allerdings.« Der Erzmagier glättete sein Gewand, ließ das Amulett fallen, bis es frei an der schweren Goldkette hing, und richtete sich entschlossen auf. Er ging zur Tür, Eldiren folgte ihm. Das Poltern ihrer Stiefel, als sie die Treppe hinunter gingen, war weit und breit das einzige Geräusch.
    »Ihr könntet vielleicht auch das Amt des Erzmagiers aufgeben«, meinte Eldiren, als sie den unteren Raum betraten. »Oder Ihr könntet versuchen, mit dem Schwarzen zu reden.«
    »Eldiren«, seufzte Beltar verzweifelt, »wenn ich das Amulett aufgebe, werde ich früher oder später genau wie Sterol gebraten werden, weil sie jemanden brauchen, dem sie die Schuld zuweisen können. Außerdem unterstellt Ihr damit, dass der Schwarze siegen wird, und das ist alles andere als sicher. Beim letzten Mal ist er vor Euch davongelaufen. Überleben ist nicht ganz dasselbe wie triumphieren.«
    »Manchmal ist es ein und dasselbe.«
    »Dann schlagt Euch doch auf Derbas Seite.« Beltar ignorierte die Diener, die ängstlich beiseite huschten.
    Ohne Eldiren noch eines weiteren Blickes zu würdigen, ging er den breiten Gang hinunter zum Sitzungssaal des Rates.
    »Wenigstens hört Ihr auf ein ehrliches Wort. Er dagegen weiß nicht einmal, was Ehrlichkeit ist«, fügte Eldiren hinzu.
    »Dann sitzt Ihr genau wie ich in der Falle.«
    Vor der Tür des Ratssaales blieb Beltar noch einmal stehen. »Bereit?«
    »Selbstverständlich.«
    Das leise Summen zahlreicher gedämpfter Gespräche erfüllte den Raum.
    »… unser Erzmagier sich nicht persönlich um den aufsässigen Schwarzen kümmern? Warum den ganzen Rat einberufen?«
    »… derselbe Schwarze, der die Hälfte der Truppen in Sarronnyn vernichtet hat …«
    »… jemand stark genug, dass der Weiße Schlächter sich Sorgen machen muss? Was für eine Schande.«
    »… sind zu bedauern … wird uns alle treffen.«
    Eldiren an seiner Seite, stieg Beltar aufs Podest und das Murmeln erstarb. Er wartete einen Augenblick. »Ich habe den Rat einberufen, weil es nötig ist, über die Beleidigung zu diskutieren, die von dem Schwarzen Magier ausgeht.«
    »Und dafür musstet Ihr den ganzen Rat einberufen?«, fragte irgendjemand, der mitten in der weiß eingerichteten Kammer saß.
    Beltar zuckte mit den Achseln. »Ich halte es für besser, weit überlegene Kräfte einzusetzen, als die Magier und Soldaten einen nach dem anderen ausschalten zu lassen, wie es in Sarronnyn geschehen ist. Vielleicht erinnert Ihr Euch, dass wir nichts erreicht haben, so lange wir nur eine Handvoll Weißer Magier eingesetzt haben.«
    Jehan schlüpfte in den Sitzungssaal und blieb neben Eldiren stehen. Als er Beltars Blick auffing, nickte er. Beltar lächelte.
    »Ihr seid der größte Magier seit langer Zeit, Beltar«, erklärte Derba. »Dieser Eindruck drängt sich einem jedenfalls auf.« Derba setzte ein Lächeln auf, das beinahe höhnisch war. »Dennoch sagt Ihr, dass wir alle unsere Kräfte vereinen müssen, um mit drei kleinen Ordnungs-Magiern aus Recluce fertig zu werden?«
    »Angeblich seid Ihr doch in der Lage, Berge zu versetzen. Warum könnt Ihr nicht einfach den Berg unter ihnen anheben?« Der vierschrötige Magier, der zuletzt gesprochen hatte, wischte sich die Stirn ab und wich dem Blick des Erzmagiers aus.
    Beltar seufzte laut. »Was wird mit Fairhaven passieren, wenn ich die Kräfte des Chaos anrufe und Berge wachsen

Weitere Kostenlose Bücher