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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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schnell wie möglich beigelegt werden soll – und zwar auf die vorgeschlagene Art und Weise –, würde ich anregen, dass wir uns in Bewegung setzen.«
    »Jetzt gleich?«
    »Aber was …«
    Beltar lächelte. »Ich habe unsere Streitkräfte bereits zusammengerufen. Sie halten sich im Süden Fairhavens vor ihren Kasernen bereit. Marschall Kilera erwartet unsere Ankunft. Wir werden seinen Angriff unterstützen. Ich erwarte, dass alle Ratsmitglieder sich draußen vor der Kaserne versammeln und sich zum Abmarsch bereit machen. Und zwar auf der Stelle.«
    Derba wischte sich die feuchte Stirn ab. Flyrd blickte nervös von Beltar zu Derba und dann zu Eldiren, bevor er sich zum hinteren Ausgang des Ratssaales zurückzog.
    Beltar beobachtete die anderen einen Augenblick, dann schritt er hinaus und ignorierte das Murmeln, das sich gleich darauf erhob. Eldiren und Jehan folgten ihm.
    »… bemerken, dass Histen noch nicht da ist …«
    »… Eldiren sieht nicht sehr glücklich aus …«
    »Sogar Derba ist zurückgewichen …«
    »So eine Dummheit …«
    »… wird in ein paar Augenblicken vorbei sein. Der Dumme Schwarze …«
    »Dumm ist er. So dumm, dass er in Sarronnyn unsere halbe Streitmacht zerstört hat.«
    »… eine Wahl? Wir haben keine Wahl.«
    Die Magier bewegten sich nach draußen zu den wartenden Pferden und Kutschen.

 
CLI
     
    D er Wind flüsterte über dem braunen Gras auf dem Hügel. Justen schaufelte Kohle in den kleinen Ofen und richtete sich wieder auf. Die Tür ließ er noch einen Augenblick offen stehen. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und holte tief Luft, bevor er sich nach Norden wandte.
    Dort, mitten auf der Ebene zwischen den Hügeln, glänzten die weißen Türme von Fairhaven wie Reißzähne. Der höchste Turm, der Turm des Erzmagiers, schien im flimmernden Weiß, in das sich das unsichtbare Rot des Chaos mischte, zu pulsieren. Zwischen den ordentlichen Reihen der Gebäude und den Straßen waren immergrüne kleine Bäume, Ranken und Grasflächen zu sehen. Weiß und grün, grün und weiß. Fairhaven, das Juwel Candars.
    Justen schüttelte den Kopf. Glaubte er wirklich, dass er zusammen mit Gunnar und Martan die mächtigen Magier angreifen konnte, die eine solche Stadt gebaut hatten?
    Du kannst es … und du musst es tun …
    Er schürzte die Lippen. Dayala und die Engel hatten gut reden. Sie waren ja nicht diejenigen, die sich einem langsam anrückenden kleinen Heer stellen mussten. Eine Streitmacht, die von Dutzenden Magiern begleitet wurde … und Justen hatte nichts weiter außer einem Sack aus Seide, gefüllt mit heißer Luft, einen Weidenkorb, ein paar Stäbe, zwei Feueraugen und die Sonne.
    Er lachte leise. Sein Vater hatte Recht gehabt. Er hatte sich letzten Endes in eine ausweglose Lage manövriert.
    Justen, glaube an das Gleichgewicht … und an dich selbst. Du musst daran glauben!
    Ja, ich muss daran glauben.
    Ich bin bei dir, Geliebter … ich bin immer bei dir.
    Er holte tief Luft.
    Über Justen bebte der Ballon im leichten Wind. Am Hügel unter ihm schleppten Gunnar und Martan Platten aus Schwarzem Eisen vom Dampfwagen zu dem einfachen Wall aus Steinen, den sie auf Justens Drängen gebaut hatten. Er konnte nur hoffen, dass sie hinter dem Schwarzen Eisen und den Steinen gut geschützt waren.
    Das dumpfe Hallen von Metall, das auf Stein traf, war am Hügel zu hören, als die beiden Männer die nächste Platte auf die Steine setzten.
    Justen schnaufte halblaut und versuchte, sich zu entspannen, aber sein Magen hatte sich verkrampft und auch die Schultern wollten sich nicht lockern. Er warf einen langen Blick zu Martan, zu diesem jungen, stolzen und starken Mann, der so sehr darauf brannte, große Taten zu vollbringen. Justen seufzte. Große Taten, ach ja. Er kam sich eher vor wie ein Schlächter, der bald von Blut besudelt sein würde. Er blickte in Richtung Fairhaven und zu den Weißen Magiern, die sich näherten.
    Die Reihen der Weißen waren bei weitem nicht so beeindruckend wie damals bei der Eroberung Sarronnyns, erstreckten sich aber dennoch über fast eine halbe Meile auf der nach Süden führenden Hauptstraße. Die Weißen Lanzenreiter bildeten die Spitze der Streitkräfte. Sie waren höchstens noch eine Meile von der Stelle entfernt, wo die Straße, die den Hügel hinauf führte, von der Hauptstraße abzweigte. Hinter ihnen kamen die berittenen Abteilungen der Eisernen Garde, deren rot gerahmte Banner im leichten Wind flatterten. Hinter den Reitern folgten die

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