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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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zu löschen. Aber er zog nur eine brennende Schneise durchs Gras, bis er zuckend und verkohlt liegen blieb, während die Schreie zu einem Stöhnen abklangen, das kurz darauf verstummte.
    Es zischte und die nächste Feuerkugel zog knapp unter dem Ballon vorbei.
    Zwei weitere Raketen flogen den Hügel hinunter ins Zentrum der Weißen Truppen und schlugen ein schwarzes Loch in ihre Reihen.
    Ein neuer Trommelwirbel war zu hören und die Hälfte der Weißen Lanzenreiter stürmte bergauf.
    Drei rasch nacheinander abgefeuerte Raketen verwandelten die erste Reihe der Lanzenreiter in einen verkohlten Haufen. Die übrigen Reiter wichen den Gefallenen aus und wandten sich gegen den Dampfwagen.
    Zwei weitere Raketen explodierten vor dem rechten Flügel der Lanzenreiter im Gras. Rauch stieg auf, Dreck wurde hochgeschleudert. Der Angriff kam ins Stocken. Die dritte Rakete, die auf den linken Flügel gezielt war, brachte das Pferd des Anführers zu Fall, konnte den Vorstoß auf dieser Seite jedoch nicht aufhalten.
    Gunnar lenkte einige weitere Feuerkugeln ab, während Justen noch einmal die Halterungen nachstellte.
    Wieder waren drei laute Einschläge zu hören. Justen blickte kurz nach unten. Martan rannte vom Dampfwagen zum behelfsmäßigen Wall, ohne auch nur einen Blick auf den wirren, zuckenden Haufen von verkohlten Menschen und Pferden zu werfen, den seine letzten Raketen erzeugt hatten.
    Justen duckte sich unwillkürlich, als die nächste Feuerkugel in seine Richtung zischte. Gunnars Schilde konnten sie aber mühelos abwehren.
    Martan stand trotz Justens Anweisung fast ungedeckt und aufrecht hinter dem Wall und ließ einen Schwarzen Pfeil nach dem anderen bergab fliegen. Die kleinen Explosionen in den Reihen der Weißen Lanzenreiter zeigten, wo die Pfeile einschlugen. Als einzelne Pfeile bergauf flogen, schoss der Marineinfanterist noch einen letzten Schwarzen Pfeil ab, ehe er sich hinter der Deckung, wo Gunnar schon mit geschlossenen Augen saß, in Sicherheit brachte.
    Justen stellte die Linsen noch ein wenig nach, bis die Klinge aus Licht hinter der Kutsche des Erzmagiers den Boden berührte.
    Sogleich kam die Antwort in Form von zahlreichen Feuerkugeln, die gegen den Ballon abgeschossen wurden.
    Von Gunnars Schilden abgelenkt, flogen die Kugeln am Ballonkorb vorbei. Aber die Luft wurde wärmer, als wäre es ein heißer Sommertag.
    Justen schüttelte sich heftig. »Nun mach schon, verdammt!«
    Er holte tief Luft, schloss die Augen und konzentrierte sich, um den Strom des Lichts zu glätten und es in der Linse zu bündeln. Ein leichter Schatten flackerte um den Ballon und Justen konnte spüren, wie Gunnar die Schilde zurückzog, damit Justen die volle Kraft des Sonnenlichts einfangen konnte.
    Dunkelheit ging vom Ballon aus, wie das Licht von einer zweiten Sonne abgestrahlt worden wäre. Es schien, als würde sich aus dem Ballon heraus die Nacht entfalten und sich über den Hügel legen. Dann breitete sich der Schatten nördlich nach Fairhaven aus, das funkelnd wie ein weißer Edelstein zwischen den braunen und grünen Hügeln lag.
    Nach Norden raste der dunkle Schatten, der vordere Rand eine messerscharfe Grenze zwischen Tag und Nacht.
    Die nächsten Feuerkugeln schienen auch ohne Gunnars Zutun einfach vom Ballon abzuprallen.
    Drunten, klein wie eine Puppe, schoss Martan aus der Deckung heraus die nächste Salve von Pfeilen ab. Die Pfeile flogen im Bogen bergab und jeder schien wie von selbst sein Ziel zu finden, jeder Schaft brachte unausweichlich den Schwarzen Tod. Sobald ein Lanzenreiter von einem Pfeil durchbohrt wurde, gab es eine kleine Explosion, als Chaos und Ordnung aufeinander prallten und gegeneinander kämpften. Mit gleichmäßigen Bewegungen ließ Martan einen Strom von dunklen Pfeilen fliegen, so rasch nacheinander abgefeuert, dass sie beinahe wie eine durchgezogene schwarze Linie schienen, die über den Hügel nach unten zu den Weißen Lanzenreitern verlief. Das Knallen der explodierenden Pfeilspitzen erfüllte die sich vertiefende Dunkelheit. Mit jeder Explosion glühte in dem Dämmerlicht, das sich über den Hügel gesenkt hatte, ein kleiner Lichtpunkt auf.
    Justen konzentrierte sich stärker und versuchte, jeden Gedanken an Martan beiseite zu schieben und seine Sorge um Gunnar zu vergessen. Jetzt kam es nur darauf an, das Licht in der Linse zu bündeln und auf den Edelstein zu richten.
    Wie ein Schwert der alten Engel versengte die Klinge aus Licht den Boden am Fuß des Hügels, schnitt durch den braunen

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