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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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nickte, dann wischte er sich die Stirn ab. Wolken hin oder her, es war immer noch ziemlich warm. Viel wärmer als auf Recluce. Er blickte kurz zum Garten. Trotz der schweren, lehmigen Erde gediehen die Pflanzen recht gut. Er stieg die Verandatreppe hinauf zur offenen Tür und wich einem jungen Marineinfanteristen aus, der gerade herauskam und sich Wasser von den Händen schlenkerte.
    »Viel Spaß, meine Herren Ingenieure. Es gibt schon wieder Nudeln und gewürztes Fleisch. Falls man das überhaupt Fleisch nennen kann.«
    Der Ingenieur nickte dem Marineinfanteristen höflich zu. Castin kochte nicht ganz so schlecht, wie der Soldat angedeutet hatte, aber Justen nahm an, dass der Mann einfach verärgert war, weil man ihn offenbar zum Putzen eingeteilt hatte. Die Marineinfanteristen aßen immer zuerst, denn trotz der beiden langen Klapptische, die man in den Raum gequetscht hatte, war es für das Dutzend Soldaten zu eng, ganz zu schweigen von den Ingenieuren und Heilern.
    Die meisten Ingenieure und die anderen Freiwilligen hatten sich schon gesetzt, als Justen und Clerve den Raum betraten. Wegen der Hitze, die vom Ofen ausstrahlte, den Castin in einen Kochherd verwandelt hatte, und wegen des Geruchs von verbranntem Fett waren an den langen Tischen die Plätze unmittelbar neben der Küche frei geblieben. Justen vermutete, dass im Winter die Plätze am anderen Ende dicht vor den zugigen Fenstern frei blieben. Nicht, dass die Ingenieure wirklich damit rechneten, den ganzen Winter in Sarronnyn zu verbringen. Dazu würde es so oder so nicht kommen.
    »Schau mal an, wenn das nicht Justen ist.«
    Justen wollte nicht erröten, aber natürlich konnte er es nicht verhindern. Es war doch nicht seine Schuld, dass er ständig mehr Arbeit als Zeit hatte. Er setzte sich neben Jirrl und gegenüber von Gunnar und Krytella an den Tisch. Clerve nahm links neben ihm Platz.
    Aller Augen richteten sich auf Castin, als dieser große Schüsseln mit Nudeln an den Enden des Tischs abstellte.
    »Schon wieder Nudeln?«, fragte Berol.
    »Das sind Eiernudeln. Die sind gut für dich. Meine Hühner legen jetzt Eier.«
    »Es sind immer noch Nudeln«, wandte Nicos ein.
    »Ich weiß, ich weiß«, erklärte Castin. »Es sind nur Nudeln mit gewürztem Fleisch. Aber die Nudeln sind viel besser als alles, was du in Sarron findest …«
    »Das hat allerdings nicht viel zu bedeuten, Meisterkoch.« Quentels Stimme klang grantig, aber die Augen blitzten.
    Castin zuckte mit den Achseln und verschwand wieder in seiner Küche. Kurz darauf kam er mit zwei weiteren Schüsseln zurück, in denen eine dampfende braune Soße schwappte. Kleine Fleischstücke schwammen darin.
    Justen goss sich lauwarmes Wasser in seinen Becher. Er sehnte sich nach einem Dunkelbier oder wenigstens nach etwas Rotbeerensaft. Immerhin spülte das Wasser den Staub weg.
    Auf seiner letzten Runde brachte Castin zwei große Körbe mit frisch gebackenem Brot mit. Er setzte sich neben Ninca ans Ende des Tisches.
    »Bist du sicher, dass dies hier Rindfleisch ist und kein Tang? Und woher wissen wir eigentlich, dass es echte Nudeln sind und nicht irgendeine eigenartige Zubereitungsform von Quilla, das du uns in Gestalt von Nudeln vorsetzt?« Nicos starrte den dunkelhaarigen Heiler mit dem breiten Gesicht in gespielter Empörung an.
    »Kein Ingenieur hat an meinem Tisch jemals Kaktuswurzeln essen müssen.« Castin hielt inne und runzelte die Stirn. »Aber eigentlich ist es gar keine so schlechte Idee …«
    Gunnar lachte wiehernd.
    »Und was ist nun mit den Hühnchen?«
    »Das sind nicht einfach nur Hühnchen, junger Mann. Das ist köstliches Geflügel und so zart, dass du es nicht glauben wirst.«
    »Ich werde es glauben, wenn ich dazu komme, eins zu essen«, witzelte Nicos.
    »Können wir Meister Castin nicht einfach essen lassen?«, unterbrach Altara bissig. »Oder möchtet ihr ihm helfen, ein paar Quilla-Wurzeln in die Nudeln zu mahlen? Oder habt ihr vielleicht sogar Lust, in Zukunft für Firbek und die Marineinfanteristen zu kochen?«
    »Ich bestimmt nicht, vielen Dank«, murmelte Clerve. Er sprach so leise, dass nur Justen ihn hören konnte.
    »Castin macht seine Sache sehr gut und es ist ausgesprochen nachsichtig von ihm, dass er sich mit alledem hier abfindet.« Jirrl langte nach den Nudeln und versorgte sich selbst, ehe sie die Schüssel an Krytella weiterreichte.
    Die Heilerin bediente Gunnar und nahm sich eine kleine Portion, dann gab sie die Schüssel an Justen weiter.
    »Schon wieder

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