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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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fern, diese Vorstellung Lügen zu strafen.« Altara lenkte ihr Pferd zur Schmiede.
    Justen und Clerve folgten ihr, die sarronnesischen Offiziere bildeten den Abschluss.
    Nachdem sie abgestiegen war und das Pferd angebunden hatte, schob Altara die breite Schiebetür der Schmiede auf und betrachtete die beiden Schmiedeöfen. Obwohl die Schmiede vor kurzem gereinigt und der gestampfte Lehmboden gefegt worden war, spürte Justen die Metallstücke, die tief im Boden vergraben waren. Die beiden großen Blasebälge waren mit neuen Lederbeuteln ausgestattet worden, die Metallteile glänzten hell.
    »Seit Jahren nicht benutzt und dann in aller Eile aufgeräumt.« Die Leitende Ingenieurin schnaubte. »Aber für den Anfang wird es reichen. Wahrscheinlich brauchen wir noch einen weiteren Schmiedeofen.« Sie wandte sich an Nicos. »Lasst uns alles abladen. Wir haben reichlich zu tun … jede Menge Arbeit, so wie ich es sehe.« Sie hielt inne. »Justen, du kümmerst dich mit Clerve um das Werkzeug. Packe alles aus und baue ein paar anständige Werkzeugbretter und was man sonst noch braucht.«
    Justen nickte.
    Dann wandte sich die Ingenieurin an Quentel. »Würdest du den Wagen abladen und die Risten hierher schaffen, damit Justen die Sachen einsortieren kann?«
    Justen sah sich nach den Heilern um. Castin schleppte gerade mit einer Hand einen großen Sack. Justen runzelte die Stirn, aber dann wurde ihm bewusst, dass der Sack Futter für die Hühner enthielt, die Castin unbedingt halten wollte.
    Clerve seufzte und ließ die Finger über den Gitarrenkasten wandern.
    »So schlimm ist es doch gar nicht«, erklärte Justen grinsend. »Oder willst du lieber das alte Bauernhaus ausfegen?«
    »Ich helfe mit dem Werkzeug, Ser.«

 
XXIII
     
    J usten tippte auf den Setzhammer, mit dem er versucht hatte, die Metallplatte auf dem Amboss zu glätten. Er wünschte, Clerve käme bald mit der Holzkohle. Mit der Hilfe eines Zuschlägers war es viel leichter, die Platten zu den dünnen Folien auszuwalzen, die für die Gehäuse der Raketen benötigt wurden.
    Hinten in der Schmiede kämpften Altara und Quentel mit dem großen Rad, das zu dem provisorischen Hammerwerk gehörte, welches sie einbauen wollten. Justen holte tief Luft. Ein Hammerwerk würde bei den groben Arbeiten sicher helfen, aber ohne ein Schmiedefeuer mit zusätzlichem Gebläse mussten sie die Teile kalt schmieden und das war selbst mit der Kraft des Mühlbaches fast so anstrengend wie das Heißschmieden.
    Berol und Jirrl wechselten sich an der kleinen Drehbank ab. Sie stellten die Köpfe der Raketen her und waren darauf angewiesen, dass Justen und Nicos regelmäßig neue Raketenhüllen nachlieferten. Ihre Aufgabe war es dann, die vernieteten Hüllen über die Form zu ziehen und die Außenflächen zu glätten und nachzuarbeiten, damit, wenn die Rakete abgefeuert war und flog, möglichst wenig Chaos entstand.
    Justen hob den Hammer und verschob den Setzhammer. Vielleicht war das Hammerwerk doch eine Hilfe.
    Hufschläge übertönten das Hämmern und eine Wolke aus rotem sarronnesischen Staub flog der Botin voraus. Sie betrat die Schmiede, sah sich kurz zwischen den Ingenieuren um und rief: »Ich suche die Leitende Ingenieurin Altara.«
    Altara legte die Greifzange beiseite und wischte sich die Stirn ab. »Ja, bitte?«
    »Seid Ihr die Leitende Ingenieurin?«
    »Die bin ich. Wir sind gerade mitten in der Arbeit. Die Ingenieursarbeit ist eine schmutzige Sache. Was wünscht Ihr?«
    »Äh … Ser … Abschnittskommandantin Merwha möchte Euch wissen lassen, dass eine Abteilung Marineinfanteristen und der Wetter-Magier aus Recluce in Kürze eintreffen werden. Sie sind gerade von der Uferstraße auf die Straße der Tyrannen abgebogen.«
    Altara nickte. »Danke.«
    Die Botin wartete.
    »Danke«, sagte Altara noch einmal. »Ich kann nicht viel tun, so lange sie nicht hier eintreffen. Übermittelt der Abschnittskommandantin meinen allerhöflichsten Dank.«
    Justen musste grinsen, als die Botin verlegen den gestampften Lehmboden anstarrte, salutierte und wortlos ging.
    »Kein Wunder, dass sie nicht imstande sind, den Krieg zu gewinnen. Immer nur diese Höflichkeiten und all das Getue …«, murmelte Nicos, der am Schmiedefeuer nebenan arbeitete.
    »Das gilt für euch alle. Ihr könnt die Freunde begrüßen, wenn sie da sind.«
    Justen hob den Hammer … wieder und wieder.
    Auch nachdem Hufgetrappel und zwei Trompetenstöße zu hören waren, hämmerte Justen weiter, bis die letzte Hülle so weit

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