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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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in den letzten Stand. Dann ging er zur Pumpe und füllte einen Eimer mit Wasser, um sich den schlimmsten Dreck abzuwaschen. Der zweite Eimer war für die Pferde gedacht. Er schleppte ihn über den von der Sonne festgebackenen Lehmboden des Hofes zum Stall und teilte ihn auf zwei kleinere Stalleimer auf, mit denen er die Pferde versorgte.
    Nachdem die Tiere getrunken hatten, striegelte er rasch den Schecken. Als er schließlich die Stute absattelte, hörte er Schritte hinter sich. Altara stand vor der Box.
    »Ich bin gerade erst zurückgekommen.« Er löste den Sattelgurt.
    »Ich hab’s gesehen. Firbek sagte, du hättest gute Raketen für etwas verwendet, das er als lichtbesessene Narrheit bezeichnet.«
    Justen zog den Riemen aus der Gurtschnalle und richtete sich auf. »Ich habe die Raketen genommen, um einen Damm zu bauen. Also war es wohl wirklich eine Narrheit.«
    »Was hat Zerlana dazu gesagt?«
    »Das weiß ich nicht. Ich habe danach nicht mehr mit ihr gesprochen. Sie war zu beschäftigt.«
    »Justen, manchmal … manchmal bist du so schlimm wie dein Bruder. Ihr zwei … ihr macht etwas sehr Wichtiges und dann redet ihr mit niemandem darüber.« Altara schüttelte den Kopf. »Es ist gut zu wissen, dass wir uns jetzt nicht mehr wegen der Handelsrouten sorgen müssen.«
    »Das mag sein. Allerdings habe ich daran noch gar nicht gedacht.«
    »Kannst du so schnell wie möglich neue Pfeilspitzen herstellen? Zerlana hat eine Botin geschickt. Sie hat uns mitgeteilt, dass die Pfeilspitzen aus Schwarzem Eisen die Weißen Lanzenreiter regelrecht explodieren lassen. Sie will so viele haben, wie wir liefern können.«
    »Ich sagte doch, dass sie funktionieren würden.« Justen trat aus der Box ins Tageslicht hinaus.
    »Bei der Dunkelheit, was ist mit dir passiert?« Altara blickte zum Wohnhaus auf der anderen Seite des Hofes. »Du brauchst einen Heiler, der sich diese Kratzer ansieht. Was hast du gemacht, dass du dir so das Gesicht zerschnitten hast?«
    »Ich habe mit einem Berg gekämpft. Das war, als ich die restlichen Raketen eingesetzt habe – die ich vorher übrigens aufgespart hatte –, um den von Dämonen verdammten See zu schaffen. Er ist nicht so tief wie der, den Gunnar aufgestaut hat, aber er sollte den mittleren Zugang für die Weißen praktisch unpassierbar machen.« Justen verstaute die Satteldecke und den Sattel im Regal und holte sich die Striegelbürste.
    »Firbek meinte, du würdest es nicht schaffen.«
    »Ich kann ihn ja zum Schwimmen einladen.« Der junge Ingenieur trat wieder in die Box und striegelte die graue Stute, die wiehernd seitlich auswich.
    »Immer mit der Ruhe, Mädchen.« Er streichelte sie und das Tier beruhigte sich wieder.
    Altara lugte über die Tür der Box hinein. »Ist das die graue Stute, die man dir neulich gegeben hat?«
    »Sie ist es.« Justen bürstete weiter. Bei der Dunkelheit, das arme Tier hatte es wirklich verdient.
    »Sie kommt mir beinahe vor wie ein anderes Pferd. Der Hohlrücken ist besser geworden … sie sieht irgendwie jünger aus.«
    »Wahrscheinlich war es die anständige Behandlung und genug zu fressen.« Justen setzte die Bürste neu an.
    »Ich weiß nicht. Ich frage mich, ob du nicht vielleicht auch ein Heiler sein könntest. Krytella sagte, du hättest tatsächlich geholfen, Gunnar zu heilen.«
    »Er ist doch mein Bruder.«
    »Ich sage Ninca Bescheid, dass sie sich dein Gesicht ansehen soll.« Altara verließ kopfschüttelnd den Stall.
    Justen bürstete weiter und die graue Stute wieherte noch einmal leise.
    »Ich weiß, ich weiß. Der Sommer ist noch lange nicht vorbei und es wird noch heißer werden.« Noch bevor er zu Ende gesprochen hatte, ließ die Stute ihm ihr Wasser über seine Stiefel rinnen. »Schönen Dank auch.«
    Die Stute wieherte wieder und Justen betrachtete das Tier. War es möglich, dass er ihr genügend Ordnung eingeflößt hatte, um – ohne es selbst zu bemerken – ihren Gesundheitszustand zu verbessern? Er zuckte die Achseln. Möglich war es sicherlich, aber ein wenig Ordnung war eine geringe Gegengabe für die Geduld, mit der das Pferd ihn quer durch Sarronnyn getragen hatte.
    Er legte die Bürste weg und kramte im fast leeren Fass mit Haferkuchen herum, bis er ein paar Brocken für die beiden Pferde gefunden hatte. Die Stute wieherte und stupste ihn am Arm, der Schecke fraß einfach.
    Justen schloss die Boxen, schulterte seinen Packen und schlurfte durch die staubige Nachmittagshitze zu seiner Kammer in der Kaserne. Unterwegs wurde ihm

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