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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Unterschied, ob sie groß oder klein sind, sowieso nicht. Wir essen in der letzten Zeit ohnehin so ziemlich alles.« Gunnar wurde ernst. »Es sind kaum noch Lebensmittel da. Das Korn kommt jetzt aus den untersten Schichten der Speicher. Manchmal ist es sogar schon ein wenig verschimmelt.«
    »Der Winter hat noch nicht begonnen. Warum sind die Kornspeicher nicht gefüllt?«
    Gunnar sah Justen an. »Es ist eben so. Sarronnyn bezieht die Früchte aus den Hainen im Bergland und dort blühen die Bäume spät. Das Korn ist noch nicht einmal ausgewachsen.«
    »Also sind die Nahrungsmittel von Mitte des Sommers bis zum Spätsommer am knappsten. Aber nach deinem Gesichtsausdruck zu urteilen würde ich meinen, dass Fairhaven versucht hat, die Handelsrouten nach Sarronnyn zu unterbrechen.«
    »Das ist nicht das Schlimmste. Das größte Problem sind die Menschen. Sarronnyn baut seit alters her vieles an. Aber wenn du da draußen Bauer wärst«, Gunnar deutete nach Westen, »würdest du viel verkaufen wollen, wenn du den nächsten Winter fürchten musst und Angst hast, die Weißen könnten deine Felder anstecken, wie sie es im Süden von Kyphros und in Spidlar getan haben?«
    »Also horten die Leute Lebensmittel.« Justen schluckte einen Bissen herunter und langte nach dem Wasser.
    »Genau. Und das hat noch etwas anderes zu bedeuten.«
    Justen trank eine halbe Tasse kaltes Wasser und schnitt sich mit dem Messer, das er am Gürtel trug, ein Stück harten gelben Käse ab. Er wartete, dass Gunnar seine Erklärung fortsetzte.
    »Es bedeutet, dass die Sarronnesen jede Hoffnung verloren haben.«
    Justen nickte. Er kaute den zähen Käse, der an den Zähnen kleben blieb, und trank rasch noch einen Schluck kühles Wasser. Bei aller Magie, die Gunnar aufgewendet hatte, konnte das Wasser in der Sommerhitze doch nicht lange kalt bleiben.
    »Du machst dir Sorgen«, meinte Justen schließlich.
    »Ja, mein junger Bruder. Ich mache mir Sorgen. Auch wenn du den Damm gebaut hast, wird es nicht länger als drei oder vier Achttage dauern, bis die Weißen kurz vor Sarron stehen.«
    »Das ist genug Zeit, um eine Menge Schwarze Pfeilspitzen zu schmieden.«
    »Bei der Eisernen Garde wirken sie nicht besser als normale Pfeilspitzen und die Weißen ziehen jetzt ihre gesamte Eiserne Garde auf der Straße der Magier zusammen.«
    Justen schürzte die Lippen. »Vielleicht hatte Firbek doch Recht. Vielleicht brauchen wir mehr Raketen.«
    »Vielleicht.«
    Die beiden Brüder saßen noch eine Weile schweigend auf der Bank und blickten nach Süden, wo über der Straße am Fluss die Hitze flimmerte.

 
XXXIV
     
    » K ommt herein.«
    Der breitschultrige Weiße Magier betrat das Turmzimmer.
    Der schmalere weiß gekleidete Mann betrachtete noch eine Weile eine Glasscheibe auf einem anscheinend sehr alten weißen Eichentisch, ehe er sich umdrehte.
    »Ihr wünschtet mich zu sprechen?« Beltar verneigte sich tief vor dem Erzmagier.
    »So ist es.« Histen deutete zu seinem Spähglas, auf dem inmitten wirbelnder weißer Nebel eine Gruppe von Gebäuden zu sehen war.
    »Eine kleine Abteilung von Ingenieuren aus Recluce ist in Sarronnyn eingetroffen.« Wieder machte Histen eine Geste und das Abbild im Glas verschwand. »Sie haben bereits – im Übrigen nicht gänzlich ohne Erfolg versucht, den Vorstoß der Weißen Gesellschaft und der Eisernen Garde zu verlangsamen.«
    Beltar wartete.
    »Sie haben auch einen Nachkommen von … von Creslin mitgebracht.«
    Der jüngere Magier hob fragend die Augenbrauen.
    »Er hat Mitteltal in einen recht tiefen See verwandelt. Leider hielt sich in diesem Augenblick gerade eine Abteilung der Eisernen Garde dort auf.«
    »Und die anderen Streitkräfte?«
    »Die anderen Truppen sind … wie soll ich sagen … leichter ersetzbar. Ungefähr vierzig Kämpfer konnten fliehen, aber wir müssen damit rechnen, dass die nördliche Route für längere Zeit blockiert ist.«
    »Dann muss es wirklich ein ziemlich tiefer See sein.« Beltar schürzte die Lippen. »Was gibt es sonst noch?«
    »Reicht das nicht?«
    Beltar lächelte höflich. »Ein einziger See wäre für den furchtbaren Zerchas kein großes Hindernis.«
    »Genau genommen sind es jetzt sogar zwei Seen. Der zweite ist auf der mittleren Straße entstanden. Er ist flacher.«
    »Aber er hat zweifellos ausgereicht, um den Weißen Truppen die Benutzung der Straße zu verleiden.«
    »Eine kleine Behinderung, würde ich meinen.«
    »Gewiss«, stimmte Beltar lächelnd zu. Er wartete.
    »Nun, Ihr

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