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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Stück hinter dem Rand der Schlucht versunken war, richtete Justen sich auf. »Lasst uns nach unten gehen und das Werk vollenden.«
    Die vier wateten ein Stück durch knietiefes Wasser, bis sie über den improvisierten Damm steigen konnten. Sie kletterten auf Vorsprünge oberhalb der Straße, weil das Wasser inzwischen über die Straße lief.
    »Verdammt auch, kein Wunder, dass bisher noch niemand Recluce eingenommen hat. Es macht einfach zuviel Arbeit.«
    »Immer noch besser, als Dyessa und Zerlana beim Keifen zuzuhören …«
    »Dyessa … ich werde sie vermissen. Sie war eine gute Anführerin.«
    Justen sah fragend zu den drei Frauen, doch sie schwiegen.
    »Was ist ihr denn zugestoßen?«, fragte er schließlich.
    »Ein von den Dämonen verdammter Weißer Magier hat sie, so glaube ich, beim letzten Angriff erwischt.«
    Der Ingenieur schürzte die Lippen und schluckte schwer, um sich die trockene Kehle anzufeuchten. Dyessa hatte Recht gehabt. Warum überraschte es ihn so sehr, dass Menschen starben?
    Er kehrte zum niedrigen Damm zurück, stieg hinauf und betrachtete die Böschung über dem Wasserlauf. Dann löste er den Raketenwerfer vom Rücken seiner Stute und brachte die Waffe zu einer ebenen Stelle, um sie im knöcheltiefen Wasser sorgfältig auszurichten. Er zielte auf eine Stelle oberhalb des Wassers.
    »Warum macht Ihr das jetzt noch? Warum habt Ihr nicht gleich damit angefangen?« Die Blonde in der blutverschmierten, rissigen blauen Ledermontur hustete, nachdem sie gesprochen hatte.
    »Erst müssen die größeren Felsen richtig liegen, damit sie die kleineren Brocken und den Schlamm aufhalten können.« Justen schlug den Zündstein an und ließ seine Wahrnehmung hinausgreifen, um den Flug der Rakete zu verbessern.
    Sie schlug an der richtigen Stelle ein und nachdem er eine zweite auf die gleiche Stelle abgefeuert hatte, stürzte eine ganze Wand von Felsen, Sand, Erdreich und sogar Wurzeln in den Wasserlauf, bis das vorher klare Wasser sich rotbraun verfärbte. Wenige Augenblicke danach stieg der Wasserspiegel rasch an.
    Justen schleppte den Raketenwerfer die Straße hinunter und zielte die nächste Rakete auf den Überhang, der sich über die Straße wölbte. Obwohl schon beim ersten Schuss eine große Menge Gestein herunterkam, feuerte er auch noch die letzte Rakete ab, um den Erdrutsch zu vergrößern.
    Dann band er den Raketenwerfer auf den Schecken und stand einen Augenblick keuchend, die schwarze Kleidung von Wasser und Schweiß durchnässt, mit aufgeschürftem blutigen Gesicht, aber lächelnd mitten auf der Straße.
    »Ihr seht aus wie ausgekotzt, Ingenieur. Was gibt es zu grinsen?« Doch noch während sie die Frage stellte, musste die grau uniformierte Soldatin selbst grinsen. Dann stieg sie auf.
    Justen zog sich in den Sattel und tätschelte den Hals der grauen Stute. »Braves Mädchen. Und jetzt bring deinen alten Papa Justen wieder nach Sarron.«
    »… zäher Bastard …«
    »… sieht ihm aber ähnlich …«
    Justen sah sich noch einmal zum niedrigen Damm um und ließ die Wahrnehmung durch die Felsen, die Erde und die abgerissenen Äste gleiten. Der Damm war nicht so massiv wie derjenige, den Gunnar geschaffen hatte, aber er würde mindestens ein oder zwei Jahre halten. Die Weißen waren jetzt gezwungen, ihre Truppen über die südliche Straße zu leiten, die durch Cerlyn führte.

 
XXXII
     
    D ie beiden Weißen Magier stiegen auf den Hügel. Der kleinere stieß mit der Stiefelspitze gegen einen dunklen Gegenstand, der halb im Staub verborgen lag. Er zuckte etwas zusammen, als es zischte.
    »Schon wieder einer dieser Schwarzen Pfeile?«, fragte der größere, stämmige Magier.
    »Die von der Dunkelheit verdammten Dinger sind wohl überall.«
    »Erzählt mir mehr darüber. Ihr braucht vorerst keine Boten zu Histen zu schicken, um noch einmal zweitausend Lanzenreiter zu verlangen.«
    »Sie haben doch nicht … haben sie wirklich so viele erledigt?«
    »Jehan, ich würde sagen, dass sie ungefähr achthundert dieser Schwarzen Pfeilspitzen hatten. Was schätzt Ihr, wie viele sie geschmiedet haben, bis wir Sarronnyn auf der Südroute erreichen?« Zerchas holte tief Luft, als sie auf der Hügelkuppe standen. Er wandte sich nach Westen und betrachtete den flachen See, der den westlichen Ausgang des Tals blockierte.
    »Die Eiserne Garde könnte auf diesem Weg vorstoßen«, sagte Jehan. Zerchas betrachtete Jehan, der seinerseits die Wagenspuren im Boden anstarrte, mit milder Nachsicht.
    »Könnt Ihr

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