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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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bewusst, dass er dringend etwas essen musste. Ob vom Mittagsmahl noch ein wenig übrig war?
    »Justen! Ninca muss sich dein Gesicht ansehen.« Altara winkte ihm von der Seitentür der Schmiede aus zu.
    Der junge Ingenieur lief in Richtung der beiden Frauen. Altara machte Platz, als Justen die Verandatreppe heraufkam.
    Noch bevor er sich auf die Bank fallen ließ, betrachtete die ältere Heilerin schon aufmerksam sein Gesicht. Er konnte spüren, wie die zarten Fäden der Ordnung die Kratzer und den Schorf im Gesicht berührten.
    »Du hast die Wunden schön sauber gehalten, wie ich sehe. Nirgends eine Spur von Chaos. Besser hätte ich es selbst kaum machen können. Achte nur darauf, dass kein Schmutz in die Kratzer dringt. Du wirst eine Zeit lang nicht sehr hübsch aussehen, junger Ingenieur, aber ich habe schon schlimmere Verletzungen gesehen. Vergiss nicht, dich abends gründlich zu waschen und ein bisschen von dieser Salbe auf die Schnitte und Kratzer aufzutragen.«
    »Danke.« Justen nahm den kleinen Tiegel mit der Salbe entgegen. Er nahm sich vor, auch seine Eigenbehandlung mit Gaben von Ordnung fortzusetzen.
    Ninca lächelte ihn noch einmal kurz an, bevor sie sich an Altara wandte. »Wenn ich schon einmal hier bin, kann ich mir auch gleich den Arm des großen Ingenieurs ansehen.« Sie runzelte die Stirn. »Es scheint, als wären die Sarronnesen in der Heilkunst völlig unerfahren. Ständig will irgendjemand im Palast der Tyrannin geheilt werden und Krytella wird auf der Straße immer wieder von Frauen angesprochen.«
    »Es gibt nicht genug zu essen.« Altaras Stimme klang beiläufig, während sie Justen fest in die Augen sah. »Wir brauchen mehr Pfeilspitzen …«
    »Ich weiß. Doch erst muss ich meine Sachen verstauen und mir etwas zu essen besorgen.« Er deutete auf die zerkratzten Ledertaschen.
    »Castin hat vielleicht etwas übrig«, meinte Ninca.
    »Wir sehen uns dann später«, sagte Altara.
    Justen sah den beiden Frauen nach, die in die Schmiede zurückkehrten, dann stand er auf und schulterte seine Sachen.
    »Warte«, hielt Gunnar ihn auf. Er war soeben in der Tür zur Schmiede aufgetaucht, durch die Altara und Ninca verschwunden waren. »Setz dich lieber wieder.« Gunnar deutete mit der linken Hand aufs andere Ende der Bank. Im rechten Arm trug er einen abgedeckten Korb. »Altara wird dich nicht zwingen, in den nächsten Minuten schon wieder den Hammer in die Hand zu nehmen.«
    Justen blickte kurz zur Schmiede, dann zu seinem Gepäck. »Ich wollte eigentlich die Sachen in mein Zimmer bringen und mich dann nach etwas Essbarem umsehen.«
    »Ich dachte mir schon, dass du hungrig bist, als ich dich kommen sah.« Gunnar stellte den Korb auf die Bank. »Ich habe ein paar Scheiben Hähnchenfleisch, braunes Brot, Käse und einen Birnapfel für dich. Zu trinken habe ich nichts mitgebracht, aber dort ist ein Becher und das Wasser im Krug ist kalt.« Der Sturm-Magier setzte sich seinem Bruder gegenüber rittlings auf die Bank.
    »Das Wasser ist nie kalt«, protestierte Justen. Aber er stellte seinen Packen gehorsam wieder ab.
    »Jetzt ist es kalt.«
    Justen setzte sich ebenfalls und schenkte sich Wasser in den Becher, den Gunnar mitgebracht hatte. Er nippte daran. »Du hast Recht. Wie hast du das gemacht? War da der Sturm-Magier am Werk?«
    Gunnar nickte und lächelte leicht, doch das Lächeln verblasste sofort wieder, als Justen ihn länger ansah. Justen runzelte die Stirn.
    »Es fällt dir immer noch schwer, die Ordnung einzusetzen, was?«, fragte Justen, während er schon an einem Stück Huhn kaute.
    »Es kommt darauf an. Ich kann die Winde zum Spähen benutzen, das tut nicht weh. Aber wenn ich etwas bewegen will … wenn ich etwas ordnen will, und sei es nur die Luft, dann ist das immer noch etwas … etwas schwierig.«
    »Es ist nicht … tut weh wie … Dämonen des Lichts«, murmelte der jüngere Bruder mit vollem Mund. Zusätzlich zum Hühnchen hatte er sich noch etwas warmes Brot in den Mund gestopft.
    »Es fühlt sich eher an wie Kopfschmerzen oder als würde mir der Schädel aufgeschnitten. Aber es wird allmählich besser.« Gunnar hielt inne und wartete, bis Justen noch ein paar große Bissen heruntergeschlungen hatte, ehe er weitersprach. »Du bist nicht ganz so weiß wie die Verbände der Heiler.«
    »Ich habe Hunger. Auf dem Rückweg war nicht mehr viel Proviant da.« Justen betrachtete den Rest des Brotlaibs. »Castin backt aber kleine Laibe. Und sie schmecken bitter.«
    »Er sagt, wir merken den

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