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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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kein Glaube. Ich kann es beweisen. Besser gesagt, ich werde es beweisen können. Bald.« Er hielt das Gesicht in die vom Napf aufsteigenden Drogendämpfe und atmete tief ein.
    Yime sah zur Drohne. » Hören Sie noch immer zu, Schiff?«
    » In der Tat, Ms. Nsokyi. Mit großem Interesse lausche ich jedem einzelnen Wort.«
    » Mr. Nopri, wie viele Mitglieder hat Ihr hiesiges Team, achtzehn?« Nopri nickte und hielt den Atem an. » Haben Sie hier ein Schiff?« Nopri schüttelte den Kopf. » Ein Gehirn?«
    Nopri atmete Rauch aus und begann zu husten.
    Yime wandte sich erneut an die Drohne. » Kann das Team, dem Mr. Nopri angehört, auf die Dienste eines Gehirns oder einer KI zurückgreifen?«
    » Nein«, antwortete die Drohne. » Weder er noch das Numina-Team. Wenn man von meinem eigenen absieht, dürfte das nächste Gehirn jenes sein, das sich an Bord des hierher fliegenden und von der Totale Innere Reflexion stammenden Schiffes befindet. An diesem Ort sind keine Gehirne oder echte KI s installiert, womit ich nicht nur die der Kultur meine.«
    » Der Bulbitianer hält nicht viel von Gehirnen und KI s«, sagte Nopri. Er wischte sich die Augen ab und atmete erneut die Dämpfe des Drogennapfs ein. » Von Drohnen ist er übrigens auch nicht sehr begeistert, um ganz ehrlich zu sein.« Er sah die Schiffsdrohne an und lächelte.
    » Gibt es Nachrichten von dem Schiff, das hierher unterwegs ist?«, fragte Yime.
    Nopri schüttelte den Kopf. » Nein. Solche Nachrichten gibt es nie. Schiffe dieser Art geben ihre Flugpläne nicht bekannt.« Er nahm erneut einen tiefen Atemzug, behielt den Rauch aber nur kurz in der Lunge. » Sie erscheinen einfach, ohne sich vorher anzukündigen. Oder sie erscheinen nicht.«
    » Soll das heißen, das Schiff kommt vielleicht gar nicht hierher?«
    » Doch, wahrscheinlich kommt es. Es gibt nur keine Garantie dafür.«
    Nopri zeigte Yime ihr Quartier, das verblüffend groß war und sich über mehrere Ebenen erstreckte. Zu Fuß hätte es mehr als eine halbe Stunde gedauert, um es vom Offizierskasino aus zu erreichen. Aber eine der Räder-Drohnen nahm die Stühle, auf denen sie saßen, und rollte sie durch dunkle, hohe Korridor zur Kabine. Unterwegs blickte Yime zur gewölbten Decke hoch, die einst der Boden gewesen war, und kam sich vor, als würde sie sich auf der Sohle eines kleinen Tals befinden. Der glatte Boden, über den die Drohne rollte, war nur etwa einen Meter breit. Die Wände zu beiden Seiten erschienen Yime geriffelt; es sah aus, als ginge die Reise durch den ausgeweideten Kadaver eines gewaltigen Tiers. Die Rippen neigten sich nach oben und bildeten in einer Höhe von zwanzig Metern eine zehn Meter breite Decke.
    » Die Erbauer des Bulbitianers mochten hohe Räume, nicht wahr?«
    » Hüpfer neigen dazu«, sagte Nopri.
    Yime versuchte sich die Einbeiner vorzustellen, die dieses Konstrukt geschaffen hatten, wie sie auf ihrer einen unteren Gliedmaße durch die Korridore hüpften, und natürlich dort, wo jetzt die Decke war. Damals hatte sich die große Konstruktion gedreht, um mit Zentrifugalkraft das von jener Spezies bevorzugte Gravitations-Äquivalent zu erzeugen, doch jetzt gab es nur das leichte Zerren, das von der Singularität im Kern ausging.
    » Dreht sich dieses Ding überhaupt nicht mehr?«, fragte Yime.
    » Es dreht sich sehr langsam«, antwortete die neben ihr schwebende Schiffsdrohne, als Nopri schwieg. » Synchron mit der Rotation der Galaxis.«
    Yime dachte darüber nach. » Das ist langsam. Warum, frage ich mich?«
    » Das fragen sich viele Leute«, sagte Nopri mit einem Nicken.
    » Danke«, sagte Yime, als sich die Tür ihres Quartiers wie eine Ventilklappe öffnete. Die Schiffsdrohne ging ein wenig tiefer und flog mit der Reisetasche durch den Zugang.
    Nopri sah über ihre Schulter hinweg in die dunkle Kabine. » Sieht nett aus. Möchten Sie, dass ich bleibe?«
    » Sehr freundlich von Ihnen, aber nein«, entgegnete Yime.
    » Es geht mir dabei nicht um Sex, nur darum, Ihnen Gesellschaft zu leisten«, sagte Nopri.
    » Wie ich schon sagte, sehr freundlich von Ihnen. Aber nein, danke.«
    » Na schön.« Er deutete hinter sie. » Achten Sie auf Ihren Kopf.«
    Yime beobachtete, wie die kleine Räder-Drohne ihn forttrug, wandte sich dann zu ihrer Kabine um. Die Tür musste einst eine Art Fenster unter der Decke gewesen sein. Es hatte sich um hundertachtzig Grad gedreht, wodurch die Tür selbst ein dickes Hindernis vor dem drei Meter breiten Zugang bildete. Yime duckte sich darunter

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