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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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Burschen gehört, musste aber zugeben, dass sein Interesse an dem Krieg sehr begrenzt gewesen war. Für ihn hatte es immer nach einem besonders langwierigen Multiplayer-Kriegsspiel geklungen. Gegen langwierige Multiplayer-Kriegsspiele gab es seiner Ansicht nach nichts einzuwenden– damit hatten seine Vorfahren ihr erstes Mega-Vermögen verdient–, aber er war der Ansicht, dass das, was in einem solchen Spiel geschah, kaum eine Rolle für die Realität spielte.
    Er hoffte, dass die GFKF wusste, was sie tat und mit wem sie es zu tun hatte. Einer von ihnen hatte zu Beginn der Besprechung Vatueil in höchsten Tonen gelobt, ihn als voll akkreditiertes Mitglied der sogenannten Trapez-Gruppe des Strategischen Raumkommandos (oder was in der Art) vorgestellt und auf extensive Vorbereitungen hingewiesen. Als ob ihn das beruhigen könnte.
    » Um es anders auszudrücken«, sagte Bettlescroy und deutete mit einer dünnen Gliedmaße auf Vatueil. » Dieser Raummarschhall hier vertritt die Anti-Höllen-Seite und hat an der von den Ishlorsinami beaufsichtigten Konfliktion teilgenommen. Er bittet darum, dass wir– die Veprine Corporation sowie die gegenwärtig konstituierte und hier konfigurierte Subsektion der Speziellen Kontaktabteilung der Geseptian-Fardesile-Kulturföderation– die Einrichtungen der Tsungarialischen Scheibe für den Bau einer Flotte von Kriegsschiffen nutzen, die sechzig bis hundert Millionen Einheiten umfassen soll; die genaue Anzahl muss noch bestimmt werden. Besagte Flotte soll dem Zweck dienen, die Prozessorkerne der virtuellen Realitäten anzugreifen, die die bereits erwähnten Höllen enthalten.
    Die Veprine Corporation wird die KI -Betriebssysteme sowie die Navigationssoftware-Subkomplexe für die Schiffe zur Verfügung stellen, und zwar so, dass sie gestohlen wirken; von uns werden sie dann im Kultur-Stil verbessert. Wir sorgen auch dafür, dass eine gewisse Anzahl der Schiffe so schnell wie möglich in fernere Teile der Galaxis transportiert wird, um dort falls notwendig eingesetzt zu werden. Die Anti-Höllen-Streitkräfte stellen die entbehrlichen Kampf-Persönlichkeiten für die Führungshierarchie der Flotte zur Verfügung; die betreffenden Kommandoschiffe bilden ein Fünfundsechzigstel der Gesamtzahl. Aus ähnlichen virtuellen Spezialisten werden sich die Hacker-Gruppen an Bord von bestimmten Schiffen zusammensetzen. Diese Gruppen sollen versuchen, den Informationsfluss zwischen den Höllen zu unterbrechen, indem sie, wo es möglich ist, die Substratgehäuse und Unterstützungssysteme besetzen, mit ihnen interagieren und Vorbereitungen für die Selbstzerstörung treffen.«
    Die am Tisch Versammelten nickten oder gaben ihre Zustimmung mithilfe von anderen Gesten oder Lauten zu erkennen.
    Bettlescroy fuhr fort: » Wir, die Geseptian-Fardesile-Kulturföderation, werden unseren Freunden von der Kultur– in Gestalt der Restoria-Mission, die derzeit in der Tsungarialischen Scheibe tätig ist– etwas präsentieren, das nach einem ebenso plötzlichen wie heftigen Ausbruch einer Smatter-Infektion aussieht, die gewisse Komponenten der Scheibe heimsucht. Dies wird das derzeit präsente Potenzial der Kultur binden und auch alle anderen Kräfte herbeirufen, die sich in Eingreifreichweite befinden. Bei den unvermeidlichen Untersuchungen nach dem Zwischenfall wird die angebliche Smatter-Infektion nach etwas aussehen, das die Kultur inszeniert hat, um bei den nachfolgenden Ereignissen eine aggressive aktive Rolle zu spielen.«
    » Sind Sie sicher, dass Sie bei der ganzen Sache keine eigenen Fingerabdrücke hinterlassen?«, fragte Veppers.
    » Das sind wir«, erwiderte Bettlescroy. » Wir haben dies schon einmal gemacht, ohne entdeckt zu werden.« Das kleine fremde Wesen lächelte gewinnend. » Der Trick besteht darin, etwas zu tun, das die Kultur gern getan hätte. Dadurch neigen alle Untersuchungen dazu, oberflächlicher zu sein, als sie es sonst gewesen wären.«
    » Haben Sie schon einmal etwas in diesem Ausmaß unternommen?«, fragte Vatueil.
    Bettlescroy errötete und senkte den Blick. » Nein. Dies ist eine wesentlich größere Einmischung als alle anderen, die wir jemals versucht haben. Allerdings sind wir extrem zuversichtlich, dass alles klappt.«
    Vatueil blieb skeptisch, bemerkte Veppers. Vielleicht; bei Fremden konnte man nie ganz sicher sein.
    » Wenn die Kultur zu dem Schluss gelangt, dass man sie hintergangen, benutzt und manipuliert hat«, sagte der Raummarschall langsam und mit großem Ernst,

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