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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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ganze Arm stellte sich stur. Sie versuchte es mit der anderen Hand und dem anderen Arm, erzielte aber auch damit keinen Erfolg. Signale schienen sich in ihrem Kopf zu sammeln, von beiden Armen und Händen, Signale, die ihr etwas mitteilen konnten, aber sie verstand die Mitteilungen nicht. Es gab viele derartige Signale, auch von anderen Teilen des Körpers. Ein weiteres Rätsel. Sie hatte es langsam satt. Sie versuchte zu gähnen, aber das Ergebnis bestand in einem sonderbar knirschenden Gefühl von Kiefer und Kopf.
    Sie öffnete auch das andere Auge und sah zwei Puppen. Sie waren identisch; beide standen seltsam geneigt.
    » Yime! Sie sind zurück! Gut!«
    » Ück?«, brachte sie hervor. Sie hatte » Zurück?« fragen wollen, aber es kam falsch aus dem Mund. Es fiel ihr schwer, den Mund richtig zu bewegen. Sie wollte tief durchatmen, aber auch das klappte nicht richtig. Es fühlte sich an, als steckte sie irgendwo fest, als hätte sie versucht, durch eine schmale Lücke zu kriechen, die aber zu schmal für sie gewesen war und in der sie nun feststeckte.
    » Bleiben Sie bei mir, Yime«, quiekte die Puppe.
    Sie versuchte zu nicken und scheiterte auch dabei.
    » Ja«, antwortete sie schlicht.
    Es gab nur eine Puppe, erkannte sie, nicht zwei. Das Problem bestand darin, die Blicke der beiden Augen korrekt auszurichten. Die Puppe war zu nah, sie hatte etwas Schwarzes in den Augen, und alles war seltsam geneigt. Die Decke, wenn man sie so nennen durfte, erstreckte sich dicht über dem Kopf der Puppe. Und an diesem dunklen Ort schien das einzige Licht von der glühenden Haut der Puppe zu kommen.
    Wo zum Teufel befand sie sich?
    Sie versuchte sich daran zu erinnern, wo sie zuletzt gewesen war.
    Sie hatte unter dem Schiff gestanden und sich Bilder von Sternen, Sternhaufen und Sonnensystemen angesehen, die gewaltige dunkle Masse des Schiffes direkt über sich. Nein, sie war unter dem Schiff hervorgetreten und durch Regen gegangen, mit der stumpfen Schnauze des Schiffes wie eine hinter und über ihr aufragende schwarze Klippe, ein riesiges flaches Messer, dazu bestimmt, durch die Struktur von Raum und Zeit zu schneiden…
    » Yime!«, quiekte etwas. Sie öffnete ein Auge. Oh, ja, die komische kleine Puppe stand vor ihr. In einem komischen Winkel.
    » As?« ( » Was?)
    » Machen Sie das nicht. Bleiben Sie bei mir. Dämmern Sie nicht hinüber.«
    Sie wollte lachen, konnte aber nicht. Hinüberdämmern? Wohin denn? Sie saß hier fest.
    Die Puppe wackelte ihr entgegen; die zwei kurzen, dicken Beine machten aus dem Gehen ein Watscheln. Sie hielt etwas in der Hand, etwas, das nach einer Nadel mit einem davon ausgehenden Faden aussah. Der Faden verschwand in der schiefen Dunkelheit hinter der Puppe. Yime glaubte, in den beiden nahe beieinander befindlichen Flächen hinter der Puppe etwas Vertrautes und gleichzeitig Falsches zu erkennen.
    In der anderen Hand hielt die Puppe ebenfalls etwas. Sie kam so nahe an Yimes Kopf heran, dass sie sie nicht mehr richtig erkennen konnte. Aber sie fühlte sie. Sie fühlte, wie der kleine, bekleidete Körper die Seite ihres Kopfes berührte.
    » As machst du da?«, fragte sie. Etwas Kaltes drückte sich an ihren Hals. Sie versuchte, sich zu bewegen, irgendeinen Teil ihres Körpers. Die Augenlider funktionierten. Der Mund, ein wenig. Die Lippen schienen nicht sehr bestrebt zu sein, sich zusammenzupressen. Die Gesichtsmuskeln, größtenteils. Finger? Keine Finger. Zehen? Die Zehen reagierten nicht. Blasenmuskeln; etwas war noch da. Gut. Sie konnte sich in die Hose machen, wenn sie wollte.
    Aber der Körper ließ sich nicht bewegen. Kopf und Gliedmaßen blieben reglos.
    Der schräge, enge Ort ergab sicher irgendeinen Sinn. Yime begriff plötzlich, dass sie noch an Bord des Schiffes war, im Salon, in dem sie sich während der Beschleunigung aufgehalten hatte. Beschleunigung? Beschleunigten Schiffe? Dies war der Boden, zusammengefaltet und an die Wand gedrückt. Sie lag auf der Wand, und der Boden war nach oben und zur Seite gerutscht, und sie lag dazwischen. Das mochte der Grund dafür sein, warum sie sich nicht bewegen konnte.
    » Was?«, quiekte die Puppe, kletterte über ihr Gesicht hinweg und erreichte die andere Seite des Kopfes.
    » As machst du da?«, wiederholte Yime.
    » Ich gebe Ihnen eine Mikro-Med-Packung und verbinde Sie mit einer größeren Medo-Packung, die ich so nahe herangebracht habe, wie es möglich ist, bis auf zwei Meter.«
    » Itze ich est?«
    » Ob Sie festsitzen?«, fragte die

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