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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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gestützt. Eine Taste blinkte.
    Bettlescroy sah Quar an und lächelte.
    » Sir!« Quar saß so aufrecht wie möglich.
    » Ihnen einen guten Tag, Quar.«
    » Danke, Sir! Welchem Anlass verdanke ich diese Ehre?«
    » Quar, wir sind nie besonders gut miteinander zurechtgekommen, nicht wahr?«
    » Nein, Sir! Meine Entschuldigung, Sir. Ich habe gehofft…«
    » Entschuldigung angenommen. Jedenfalls, ich dachte mir, dass wir mit einer neuen Phase unser beruflichen Beziehung beginnen sollten, und zu diesem Zweck möchte ich Sie in einige Einzelheiten unserer Pläne in Hinsicht auf das Kultur-Schiff Hylozoist einweihen.«
    » Sir, das ist mir eine Ehre, Sir!«
    » Zweifellos. Nun, die Hylozoist hat gerade erfahren, dass nicht genehmigte Schiffe in den Fabrikaria der Scheibe gebaut werden.«
    » Davon wusste ich nichts, Sir!«
    » Ich weiß, dass Sie davon nichts wussten, Quar. So sollte es auch sein.«
    » Sir?«
    » Es spielt keine Rolle. Lassen Sie mich ganz offen sein, Quar: Die Umstände zwingen uns, gegen das Kultur-Schiff aktiv zu werden. Wir müssen es außer Gefecht setzen, vielleicht sogar ganz zerstören.«
    » Sir? Sie meinen einen Angriff, Sir?«
    » Ihr Scharfsinn und Ihre taktische Aufmerksamkeit erstaunen mich immer wieder, Quar. Ja, ich meine einen Angriff.«
    » Ein Angriff auf ein Schiff der… Kultur, Sir? Sind wir da sicher, Sir?«
    » Das sind wir absolut, Quar.«
    Quar schluckte. » Sir«, sagte er und versuchte, noch aufrechter zu sitzen, » ich und die anderen Offiziere der Aufsässige Person stehen zu Ihrer Verfügung, Sir. Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass das Kultur-Schiff Hylozoist meines Wissens vor kurzer Zeit in die Nähe der Erstkontakt-Einrichtung zurückgekehrt ist.«
    » Dort befindet es sich nach wie vor, Quar. Bisher ist es uns gelungen, die Hylozoist dort mit administrativem Unsinn festzuhalten, aber sie wird bald wieder aufbrechen, und wenn das geschieht, wollen wir sie angreifen.«
    » Sir! Wie ich schon sagte, Sir, ich und die anderen Offiziere der Aufsässige Person stehen zu Ihrer Verfügung. Allerdings sind wir– wie Sir sicher wissen– zusammen mit unserem Schwesterschiff auf der von der Erstkontakt-Einrichtung gesehen anderen Seite der Scheibe stationiert. Es wird eine Weile dauern, bis…«
    » Natürlich weiß ich das, Quar. Im Gegensatz zu Ihnen bin ich kein Vollidiot. Und ich darf Ihnen mitteilen, dass sich ein weiteres unserer Schiffe in Ihrer relativen Nähe befindet, gerade außerhalb der Reichweite Ihrer Scanner.«
    » Tatsächlich, Sir?«
    » Tatsächlich, Quar.«
    » Aber ich dachte, mir seien alle Einzelheiten der Positionierung unserer Flotte bekannt, Sir.«
    » Ich weiß. Doch es befinden sich zwei GFKF -Flotten hier, Quar, und das Schiff in Ihrer relativen Nähe, von dem Sie bis eben nichts wussten, gehört zur zweiten, verborgenen Flotte, unserer Kriegsflotte.«
    » Zu unserer Kriegsflotte«, wiederholte Quar.
    » So ist es. Und wenn wir das Kultur-Schiff angreifen, soll alles so aussehen, als stamme der Angriff von jemand anderem, nicht von uns. Ein solcher Anschein wird am besten dadurch erweckt, dass zur gleichen Zeit eins unserer Schiff angegriffen und sogar vollständig vernichtet wird. Wissen Sie, Krieg bedeutet manchmal, dass man Opfer bringen muss, Quar. Ich fürchte, so ist das nun einmal. Wir müssen eins unserer eigenen Schiffe zerstören.«
    » Müssen wir das, Sir?«
    » Uns bleibt keine Wahl, Quar.«
    » Die… Rubrik des Ruins, Sir?«
    » Nein, nicht die Rubrik des Ruins, Quar. Aber Sie sind nahe dran.«
    » Sir?«
    » Leben Sie wohl, Quar. Dies bereitet mir weitaus mehr Freude als Ihnen Schmerz.« Legislator-Admiral Bettlescroy-Bisspe-Blispin III entfaltete die Hände und drückte mit einem hübschen, perfekt manikürten Finger auf die blinkende Taste.
    Administrator-Kapitän Quar-Quoachali nahm für sehr kurze Zeit ein sehr helles Licht wahr, das aus allen Richtungen kam, begleitet von Hitze.
    Der breite, schnittige Flieger neigte sich von einer Seite zur anderen, donnerte über einen breiten, seichten Fluss hinweg und schreckte Tiere am Flussufer und Fische im stillen Wasser zwischen den Kiesbetten auf. Anschließend ging die Maschine tiefer und flog nur wenige Meter über den Baumwipfeln des Waldstreifens, der sich neunzig Kilometer von diesem Ort an den Espersium-Grenzen bis hin zum großen Torus des Haupthauses in der Mitte des Anwesens erstreckte.
    Der Waldstreifen warf einen langen, dichten Schatten auf das wellige Weideland auf

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