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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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herum, dass es dem menschlichen Auge schwerfiel zu folgen. Unsere Rüstungen hatten uns jetzt im Griff, unsere Leidenschaft und unser Hass übertrugen sich auf die übermenschlichen Reaktionen.
    Ich riss seine linke Klinge mit roher Kraft beiseite und schnitt in seine Brust. Die übernatürlich scharfe Klinge schnitt durch seine Rüstung, um ihn zu erreichen, sie war das Einzige, die das bewirken konnte. Ich hörte ihn vor Überraschung und Schmerz stöhnen, und dann musste ich mich schnell ducken, als seine Hinterhand als Antwort beinahe meinen Kopf abgeschnitten hätte. Wir wirbelten und tanzten, stampften so hart mit den goldenen Füßen auf den Holzboden, dass wir ihn beinahe durchbrachen. Wir kämpften weiter, ein einziger goldener Wirbel in scharlachrotem Licht. Aber selbst so waren wir zu ebenbürtig, und der Austausch der übernatürlich verstärkten Schnitte und Wunden half nicht, dass Duell zu einem Ende zu bringen.
    Ich hatte schon mehr als er durchgemacht und deshalb war ich müde. Meine Arme schmerzten und ich spürte, dass auf der Innenseite meiner Rüstung Blut an mir herunterlief. Ich musste das beenden, solange ich noch konnte. Also benutzte ich einen alten Trick; den, den ich benutzt hatte, um seinen Vater zu schlagen. Ich parierte seine Klingen mit meinen, zwang sie hoch und aus dem Weg und griff dann mit beiden Händen seinen Hals an. Meine Klingen zogen sich in die goldenen Handschuhe zurück, sodass ich einen guten Griff auf seinen goldenen Hals bekam. Der Aufprall schickte uns beide krachend auf den Boden und ich landete oben, beide Hände an seinem Hals. Seine Hände verschluckten die Klingen unwillkürlich, als er instinktiv nach meinen Handgelenken griff, und versuchte, meine Hände fortzuzwingen. Die Rüstung um seinen Hals hätte meine gerüsteten Hände aufhalten müssen, aber so aus der Nähe, gezwungen von meinem Willen, verschmolzen unsere Rüstungen miteinander, sodass meine bloßen Hände schließlich um seinen bloßen Hals lagen, innerhalb der Rüstung.
    Er machte ein Geräusch des Schocks und der Überraschung, als sich meine Hände schlossen. Ich drückte zu. Er bäumte sich unter mir auf und versuchte, sich zu wehren, aber er konnte meine Hände nicht fortschieben. Er würgte und verkrampfte sich, aber ich ließ ihn nicht atmen.
    Bis er endlich aufhörte, sich zu wehren und auf den Boden neben ihm schlug. Das alte Zeichen eines Duellanten, dass er aufgab. Ich ließ los und er atmete wieder. Ich blieb über ihn gebeugt, bereit, sofort wieder loszulegen, falls er nur so tat. Für eine Weile blieben wir so, er auf dem Boden, ich über ihm, wir beide schwer atmend. Ich hätte ihn getötet, wenn er nicht aufgegeben hätte, und er wusste das.
    »Hast du so meinen Vater getötet?«, sagte er endlich.
    »Das ist typisch für dich, Harry«, sagte ich. »Immer auf die Vergangenheit fixiert. Ein Führer sollte in die Zukunft sehen. Ich hätte dich töten können, aber das wollte ich nicht. Zunächst einmal, weil es wahrscheinlich mehr Probleme gemacht als gelöst hätte und zweitens, weil die Familie erfahrene Frontagenten wie dich braucht. Jetzt mehr denn je. Also vergiss diesen Patriarchen-Scheiß. Werd' wieder ein Teil meines Inneren Zirkels. Gib mir dein Wort, dass du mir folgst, meinen Befehlen gehorchst, um der Familie willen - und das alles ist vorbei.«
    »Und wenn ich nein sage?«
    »Du kennst die Antwort darauf. Alles oder nichts, Harry. Deal?«
    »Deal«, sagte er still. Es klang bitter. »Um der Familie willen.«
    Wir beide rüsteten ab. Ich gab ihm meine Hand und half ihm auf.
    »Nein!«, sagte Roger plötzlich und trat vor. »Du musst ihm nicht nachgeben, Harry! Du musst keinen Mist von irgendwem annehmen, nicht, solange ich hier bin!«
    Ohne Vorwarnung übernahm seine höllische Hälfte und wickelte sich um ihn wie ein weiter Mantel. Er schien in keiner Weise mehr menschlich zu sein. Schatten versammelten sich um ihn, eine lebendige Dunkelheit, die das karmesinrote Licht zu verschlingen schien. Ein starker Geruch von Blut und Schwefel lag in der Luft und der Schwall einer fast unerträglichen Hitze ließ uns alle zurückfahren, selbst Harry. Roger lächelte und sein Mund war voller spitzer Zähne. Seine Augen waren schwarze Löcher in seinem Gesicht. Seine Präsenz im Sanktum war ... schwer, wie ein unerträgliches Gewicht, das die Welt niederdrückte. Er sah aus wie das, was er wirklich war: Etwas aus der Hölle. Selbst Harry konnte ihn nicht direkt ansehen. Roger lachte

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