Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever
angepriesen. Natürlich sind sie schnell zugelassen worden, haben sich schnell in führende Positionen hinaufgearbeitet, sofort überall Chaos und Unentschlossenheit verbreitet und die Menschheit von innen gespalten. Es gibt jetzt überall Nester, in jedem Land. Oft errichten sie sie im Inneren von Ghoulstädten, um zu verstecken, was sie bauen. Sobald sie eine bestimmte Gesamtzahl erreicht haben, die aber nur sie kennen, wird die große Beschwörung beginnen und die Eindringlinge werden durchkommen.«
»Moment mal«, sagte ich. »Sie haben nicht Truman selbst infiziert? Warum nicht? Dann hätten sie doch seine ganze Organisation kontrollieren können.«
»Sieht so aus, als könnten sie das nicht«, meinte der Seneschall. »Nach all den Operationen, die er seinem Gehirn zugemutet hat, scheint es, als sei er immun gegen ihren Keim.«
»Vielleicht können wir das benutzen. Wenn wir ihn erreichen könnten, sodass er die Wahrheit erkennt - vielleicht könnten wir von ihm sogar lernen, wie man jeden anderen immun macht.«
»Vielleicht«, sagte der Seneschall freundlich. »Wenn ich dann fortfahren dürfte ...«
»Oh ja, sprich einfach weiter, Cyril. Lass dich nicht von mir unterbrechen.«
»Wir wissen, dass die, die die Abscheulichen infizieren, selbst zu Abscheulichen werden«, sagte der Seneschall. »Sie verhalten sich wie Insekten; ein Bienenstock, in dem jeder weiß, was alle wissen. Die Nester kommunizieren untereinander, von einer Ghoulstadt zur anderen, in einer Art, die wir weder abfangen geschweige denn verstehen können. Wir erobern und zerstören jedes Nest, das wir lokalisieren können und brennen ihre Städte ab, aber sie sind besser im Verstecken als wir im Finden. Wir gewinnen die Schlachten, aber verlieren den Krieg.«
»Tut mir leid, euch zu unterbrechen«, sagte Seltsam. »Aber der Lageraum hat gerade eine wichtige Meldung empfangen. Callan ist in der Leitung. Er sagt, er hat endlich Trumans neue Operationsbasis lokalisiert. Soll ich ihn durchstellen?«
»Verdammt nochmal, ja!«, sagte ich. »Das ist die erste gute Nachricht, die ich kriege - Callan! Hier ist Edwin Drood, ich bin wieder da. Was hast du gefunden?«
»Na das wird ja auch verflucht noch mal Zeit«, sagte Callan, und seine unverwechselbare Stimme drang aus Seltsams dunkelrotem Leuchten. »Da hattest du dir ja mal 'ne richtig miese Zeit für einen Urlaub ausgesucht. Hast du mir wenigstens ein Geschenk mitgebracht? Niemand bringt mir je ein Geschenk mit. Schau mal, ich würde gern mit dir quatschen, aber ich weiß nicht, wie lange ich den Kontakt aufrechterhalten kann. Trumans Basis strotzt nur so von Sicherheitskräften und einige davon sind definitiv keine Menschen. Du würdest nicht glauben, was für Sicherheitsmaßnahmen er hier getroffen hat.«
»Verstanden«, sagte ich. »Wo ist er?«
»Das wirst du nicht glauben. Ich hab's im Blick und kann's nicht glauben. Um genau zu sein, befinde ich mich gerade außerhalb von Stonehenge und versuche fieberhaft, etwas zu wahren, was man einen sicheren Abstand zum äußeren Steinring nennen kann. Truman hat seine neue Basis in den Bunkern tief unter den Megalithen aufgeschlagen. Wieder einmal hat er sich eine uralte, eingemottete Regierungseinrichtung zunutze gemacht; aus dem Zweiten Weltkrieg, glaube ich. Die Bunker waren als letzte Zuflucht gedacht, in die die Regierung fliehen sollte, falls die Nazis eingefallen wären und sie aus London vertrieben hätten.«
»Moment«, sagte ich. »Ich dachte, solange die Seele Albions sicher in Stonehenge sei, könne keiner England erobern.«
»Vielleicht hat die Regierung nicht so ganz darauf vertraut«, meinte Callan. »Bist du bereit, die wirklich schlechten Nachrichten zu hören? Truman hat die Seele. Er hat sie unter dem Hauptopferstein ausgegraben und sie in seinem Privatbüro verschlossen.«
»Callan«, sagte ich vorsichtig. »Wie sicher ist diese Information?«
»Ich bin selbst hingegangen und habe nachgesehen, und ich bin hier, um dir jetzt zu sagen, dass ich das nicht wieder tun werde. Hinter all die Sicherheitslinien zu kommen und die schwer bewaffneten Wachen zu überwinden hat mich zehn Jahre meines Lebens gekostet und hat mich von dem leichten, aber doch vorhandenen Anflug von Verstopfung geheilt, den ich hatte. Wenn ich noch stärker gezittert hätte, dann hättest du Cocktails in mir mixen können. Warte nur ab, ob ich mich wirklich jemals wieder als freiwilliger Frontagent melde.«
»Wie konnte Truman nur an die Seele kommen?«,
Weitere Kostenlose Bücher