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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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er.
    Eigentlich nicht, aber ich nickte trotzdem.
    Cat kam zu uns. Sie hatte es geschafft, das Railgun-Geschirr abzunehmen, das Andrea getragen hatte. Die Railgun hatte sich komfortabel auf ihrem Rücken zusammengefaltet, als Andrea wie ein Tier gekämpft hatte. Cat hatte sich eingeklinkt, ein Diagnoseprogramm laufen lassen und legte das Geschirr nun selber an.
    »Was jetzt?«, fragte Cat.
    »Zurück zum Schiff«, sagte ich.
    »Ich weiß, wo dein Bruder ist«, sagte der Heide zu Cat.
    Mist. Cat sah mich an. Ich seufzte und blickte zum Heiden.
    »Deswegen sind wir eigentlich hier«, sagte er.
    Mudge kam zu uns und klinkte sich in das Gespräch ein. »Schaut euch die vielen Sachen an, die wir umsonst einstecken konnten«, sagte er grinsend.
    »Es wäre eine Schande, wenn wir so viel auf uns nehmen und ihn nicht rausholen«, gab der Heide zu bedenken.
    »Wir werden sie mit ihren Waffen jagen«, bemerkte Cat.
    Heftige Schmerzen ließen mein verbittertes Lachen recht kurz ausfallen. »Träumt weiter. Diese Kerle haben dafür gelebt, SIE mit bloßen Klauen und Zähnen anzugreifen. Damals hätte einer uns fast getötet, und wir sind nur entkommen, weil sie offenbar völlig wahnsinnig geworden sind.«
    »Aber vier sind erledigt«, sagte Cat.
    »Fünf«, korrigierte der Heide. »So etwas kann ihr Hacker unmöglich überlebt haben.«
    »Vielleicht ist auch er gar nicht mehr am Leben.« Damit meinte ich Merle.
    »Hast du Angst?«, fragte Mudge. Er wollte mich reizen.
    »Mudge, hör auf mit dem Scheiß«, blaffte ich zurück. »Die Adrenalin-Kampfjunkie-Nummer zieht nicht mehr.«
    Mudge warf mir einen bösen Blick zu und sagte ausnahmsweise nichts dazu. Trotzdem war das Ganze ein chinesisches Parlament, in dem ich überstimmt worden war.
    »Okay, wir ziehen los und holen ihn«, gab ich mich geschlagen. »Mudge, du bleibst hier und passt auf Morag auf.«
    »Was? Weil du sauer auf mich bist, willst du jetzt ohne mich mit deinen Soldatenkumpels spielen gehen …«
    »Ja.«
    »… und ich muss den Babysitter für deine Ex machen?«
    »Mudge! Halt endlich deine verdammte Klappe!«, brüllte ich, als ich endgültig die Beherrschung verlor. Aber ich war möglicherweise gar nicht auf Mudge sauer. Zumindest nicht nur auf ihn. »Bleib hier, pass auf Morag auf, und falls ihr irgendwas zustößt, sei nicht mehr in der Nähe, wenn ich zurückkehre!«
    Wir starrten uns eine Weile gegenseitig an. Die Huren und die Yakuza hatten sich zu uns umgedreht, um zu sehen, weswegen wir uns stritten. Mudge sah tatsächlich ein, dass es besser war, nichts mehr zu sagen, und stapfte zu Morag hinüber. Ich glaube, jetzt war es mir gelungen, alle anderen zu verprellen.
    »Ich hoffe, der Kerl hat es verdient, dass wir ihn herausholen«, murmelte ich in Cats Richtung.
    »Er sollte mindestens so gut wie James Bond sein«, sagte der Heide.
    »Wer?«, fragte Cat.
    Auch ich hatte keine Ahnung, wen er meinte.
    Es war völlig idiotisch. Ich wollte es nicht machen, und wir hätten Besseres zu tun gehabt, zum Beispiel dafür sorgen, dass es Morag gutging, wenn ich ehrlich war. Tiefer in die Eingeweide eines Asteroiden vordringen und in einer Bergwerksstation nach unglaublich gefährlichen Mitgliedern einer russischen Spezialeinheit zu suchen stand nicht sehr weit oben auf der Liste meiner Prioritäten. Ich respektierte, dass Cat ihrem Bruder helfen wollte, wirklich, und wenn er einer von uns war, wäre es in Ordnung, ihn zu befreien. Aber wir kannten diesen Kerl nicht, was bedeutete, dass es nicht unser Problem war. Und wenn die BPIC die Station irgendwann wieder im Griff hatte, würden wir genau dort stehen, wo wir angefangen hatten. Nur dass unser nächster Widersacher vielleicht kein Angeber war und nicht so nachlässig mit der Computersicherheit umging.
    Die BPIC hatte nichts davon, Leute für längere Zeit einzusperren. Das war kostspielig und band Ressourcen. Sie hatten ein Gefängnis für den Fall, dass Belt-Zombies, normalerweise Neulinge, denen noch nicht die gesamte Lebensenergie ausgesaugt worden war, außer Kontrolle gerieten. Mit Leuten, die sich eine längere Haftstrafe verdient hatten, machte man kurzen Prozess. Dabei war meistens eine Luftschleuse im Spiel. Schließlich galten hier draußen praktisch nur die Gesetze des Konzerns.
    Schließlich hatten wir Merles Zelle gefunden. Es war ein Loch, das man mit Lasern in den Fels geschnitten hatte und das kaum größer als ein Mensch war. Im Boden befand sich ein kleineres Loch, durch das Abfälle entsorgt

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