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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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paramilitärische Truppen. Hätten sie nach der Landung mit uns geredet, hätten wir uns auf das Gespräch eingelassen. Aber wahrscheinlich hatten sie in irgendeinem Handbuch gelesen, wie wichtig es war, in einem Machtspiel die überlegene Position zu erringen, um die Lage unter Kontrolle zu haben. Doch für uns ging es gar nicht um ein Machtspiel, sondern um eine Bedrohung. Wenn wir diesmal nicht darauf reagierten, dass Waffen auf uns gerichtet waren, was würde dann beim nächsten Mal geschehen, wenn jemand uns wirklich Schaden zufügen wollte? Solche Leute schienen nie zu kapieren, dass sie viel weiter kommen würden, wenn sie sich etwas höflicher verhielten. Bekamen sie Angst und zogen sich zurück, oder bekamen sie Angst und ließen sich zu einer Dummheit hinreißen?
    Na gut, ich gebe zu, dass es zum Teil auch daran lag, dass wir uns nur sehr ungern unter Druck setzen ließen. Wenn das ihre Absicht gewesen wäre, hätten sie mit wesentlich mehr Leuten anrücken sollen.
    »Wir haben Sie im Visier! Nehmen Sie die Waffen herunter!«, rief wieder der in der Mitte.
    »Sollten wir zurückdrohen?«, subvokalisierte Mudge über Kom. »Ich kann ziemlich machomäßig und gefährlich klingen, wenn ich will.«
    Ich schaffte es nicht ganz, einen Lacher zu unterdrücken. Rannu grinste. Das half uns nicht weiter.
    »Nehmen Sie die Waffen runter!« Seine Stimme klang immer schriller. Der Staub senkte sich allmählich. Die drei Kerle sahen fast identisch aus. Pfadfinderfrisuren, dunkle Brillen, anonyme dunkle Anzüge, schicke europäische Gauß-Karabiner. Sie sahen exakt wie das aus, was sie waren: schlechte Geheimdienstagenten. Sie hätten genauso gut Uniform tragen können. Die Frage war: Wollten sie heute Selbstmord begehen? Das Problem war: Wenn sie es taten, würden wir anschließend sofort im Feuer der schweren Geschütze des Kopters sterben.
    »Warum lachst du?«, subvokalisierte Mudge. Es gelang ihm sogar, aufrichtig beleidigt zu klingen. »Ich bin gefährlich und bedrohlich!«
    Ich entschied, ihnen einen Knochen hinzuwerfen. »Wollen Sie irgendetwas von uns?«, fragte ich laut. »Falls Sie tatsächlich etwas von uns wollen, stellen Sie sich dabei nicht besonders geschickt an.«
    »Lassen Sie die Waffen fallen. Sie werden uns begleiten«, sagte der Kerl in der Mitte. Alle drei wirkten sehr nervös.
    Wir nicht.
    »Ich sehe keinen überzeugenden Grund, warum wir das tun sollten. Warum nehmen Sie nicht einfach die Waffen runter und erklären uns, worum es geht?«
    »Lassen Sie die Waffen fallen!«, schrie er.
    »Sein Gekreische macht mir Sorgen«, sagte Mudge.
    Rannu blieb ruhig. Seine Herangehensweise gefiel mir deutlich besser. Jetzt reichte es mir.
    »Nehmt die Waffen runter«, sagte ich zu Rannu und Mudge.
    »Was?«, rief Mudge verstört.
    Ich ließ meine Pumpgun sinken.
    »Bist du dir sicher?«, fragte Rannu.
    »Diese Kerle sind Idioten. Und ziemlich blöd. Wenn wir es nicht tun, werden sie uns zwingen, sie zu töten.«
    »Runter mit den Waffen!« Jetzt klang er wieder etwas beherrschter. Wahrscheinlich dachte er, dass er gewonnen hatte. Was meinen Verdacht bestätigte, dass er ein Idiot war.
    »Hören Sie auf rumzubrüllen!«, rief ich zurück. »Ich habe einfach keine Lust mehr auf diesen Blödsinn«, sagte ich zu Mudge und Rannu. Ich erwähnte nicht, dass uns der Tod durch das Railgun-Geschütz drohte, wenn wir das Feuer auf diese Trottel eröffneten.
    Beide ließen die Waffen sinken.
    Die drei Idioten stürmten auf uns los und schrien, dass wir die Waffen fallen lassen und uns auf den Boden legen sollten.
    Mudge lachte sie aus. Rannus Gesicht schien sich zur Andeutung eines verächtlichen Ausdrucks zu verziehen, was sehr ungewöhnlich für den leidenschaftslosen Ex-Ghurka war. Ich war einfach nur amüsiert.
    »Hören Sie, was wollen Sie?« Weiteres Gebrüll. »Sie müssen doch aus irgendeinem Grund hierhergekommen sein. Wenn Sie uns einfach sagen würden …« Wieder nur Gebrüll und Drohungen. »Wir werden uns offensichtlich nicht auf den Boden legen. Was wollen Sie also tun? Uns erschießen?«
    Der Typ, der mir am nächsten war, zog einen Schockknüppel aus einer Tasche an seinem Gürtel. Mit einer lässigen Handbewegung fuhr er ihn zu voller Länge aus. Ich wurde den Eindruck nicht los, dass er diese Aktion lange vor dem Spiegel geübt hatte. Er drückte auf den Auslöser, und elektrische Funken umzuckten die Waffe. Ich fragte mich, ob ich mich jetzt eingeschüchtert fühlen sollte. Was glaubte er, womit ich

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