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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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-Zeit. Amerikas Antwort auf die britische Aristokratie. Die richtigen Schulen, die richtigen Seilschaften, und wahrscheinlich hatte man ihm in den richtigen Studentenverbindungen noch mit zusammengerollten Handtüchern den Hintern versohlt. Sharcroft kam aus dem Pentagon II . Er war ein geheimdienstlicher und politischer Strippenzieher und fungierte als Verbindungsmann zwischen den zahlreichen Geheimdienstbehörden, mit denen die Regierung und das Militär der Vereinigten Staaten völlig überfordert war. Schon zu Beginn seiner Karriere hatte er sich einen Namen gemacht, als er sehr geheime Aktionen für das paramilitärische Special Activities Department der CIA durchgeführt hatte. Er wurde als jemand beschrieben, der keine Angst davor hatte, schwierige Entscheidungen zu treffen. Anders ausgedrückt: Für das Bodenpersonal war er ein Arschloch, dem es völlig egal war, wie viele Leute er in den Tod schickte, damit er einen Erfolg vorweisen konnte.
    Kein Kriegsdienst – dazu war er zu alt, weit über einhundert. Natürlich hatte auch er eine Rolle gespielt, als wir die Intrigen der Clique öffentlich gemacht hatten. Er steckte bis zum Hals in dieser üblen Scheiße, aber nach den Informationen, die Mudge sich von Gott besorgt hatte, war er kurz nach der Offenbarung sehr schnell verschwunden.
    Für Mudge war es nicht einfach gewesen, an diese Informationen zu kommen. Viele brisante Daten waren aus dem Netz gelöscht worden, nachdem Gott es für jeden zugänglich gemacht hatte. Schließlich konnte oder wollte Gott niemanden davon abhalten, nach eigenem Gutdünken mit persönlichen Informationen zu verfahren. Doch während die Mächtigen versuchten, ihre schmutzigen Geheimnisse auszuradieren, waren ihnen die Hacker auf den Fersen, um die Daten zu suchen, zu kopieren und dafür zu sorgen, dass sie verfügbar blieben.
    »Wir können hingehen und ihn umlegen«, schlug Mudge vor, was gar nicht so uninteressant klang.
    »Mudge, erinnerst du dich an deine journalistische Pflicht zur Objektivität?«, gab ich zu bedenken.
    »Bedauerlicherweise bin ich kein Journalist mehr, sondern eine Multimedia-Sensation«, erwiderte er in sachlichem Tonfall.
    Ich konnte nicht sagen, ob er sich lustig machte oder nicht. Jedenfalls wurden wir nun wesentlich häufiger wiedererkannt, seit wir systemweit auf sämtlichen Monitoren und Viz-Schirmen aufgetaucht waren, die ein Bild wiedergeben konnten.
    »Wir sollten die Einladung annehmen und diesen Sharcroft erledigen«, sagte ich zu Rannus Gefangenem.
    »Vielleicht könnte ich ihm einfach nur sagen, dass Sie sich nicht mit ihm treffen wollen«, schlug er vor.
    »Wo ist er?«, fragte Rannu.
    »Sag ihm nichts! Au!«, rief Mudges Gefangener, als er einen weiteren Hieb einstecken musste.
    »In New Mexico«, antwortete der Kerl am Boden.
    Mudge seufzte. »Warum habt ihr das nicht gleich gesagt?«, murmelte er.

2. Kapitel
    NEW MEXICO
    Wir hockten auf den Sitzbänken im schwarzen Kopter, gegenüber den drei gekränkten Egos, die in Gestalt rangniedriger Geheimdienstagenten aufgetreten waren. Sie hatten uns optimistisch aufgefordert, ihnen die Waffen wiederzugeben, als wir in den Kopter gestiegen waren. Wir hatten höflich abgelehnt, was Mudge mit einem weiteren freundschaftlichen Klaps seines Pistolenknaufs unterstrichen hatte. Aber ich hatte ihnen versprochen, dass sie nach diesem Ausflug ihre Waffen zurückbekommen würden.
    Obendrein waren sie alles andere als begeistert, als wir den Sportwagen mit Vierradantrieb und das Geländemotorrad hinten in den Kopter verladen hatten. Ich meine, Autos und Bikes wachsen nicht auf Bäumen. Wir hatten viel Zeit und Mühe aufgewendet, sie zu … organisieren, also wollten wir sie nicht so ohne Weiteres wieder hergeben. Das bedeutete, dass die Agenten den größten Teil des Fluges damit verbrachten, uns verärgert anzustarren.
    Es war meine erste Reise nach Amerika. Beziehungsweise meine erste Reise über die Grenze in den Teil Amerikas, der von der amerikanischen Regierung kontrolliert wurde. Ich bekam jedoch nicht viel davon zu sehen. Wenn ich mich in irgendeinem militärischen Transportfahrzeug befand, lief es für gewöhnlich darauf hinaus, dass ich irgendwohin unterwegs war, um dort etwas Dummes, Überflüssiges und Gefährliches zu tun. Solche Reisen vor und nach besagten dummen überflüssigen und gefährlichen Aktionen waren häufig meine einzige Freizeit gewesen. Es hatte einige Zeit gedauert, es zu trainieren, aber inzwischen konnte ich überall

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