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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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meinen Lebensunterhalt bestritt? Ich packte sein Handgelenk und drückte ihm den Knüppel ins Gesicht. Was zweifellos extrem peinlich war. Ich war angenehm überrascht, dass seine internen Systeme nicht hinreichend isoliert waren, um vor einem Schockknüppel geschützt zu sein. Er ging als zuckendes Häufchen Elend zu Boden.
    Rannu machte einen Schritt zur Seite, als sein Angreifer auf ihn zustürmte. Dabei griff er nach dem Lauf des Gauß-Karabiners und zog ihn hoch. Der Angreifer verhedderte sich im Riemen der Waffe, und im nächsten Moment lag er am Boden, während Rannu neben ihm kniete.
    Mudge mogelte, wie ich fand. Der Idiot, der es auf ihn abgesehen hatte, wurde durch den Spaß abgelenkt, den Rannu und ich hatten. Mudge wich einfach nur einen Schritt zur Seite aus, zog seine Handwaffe und hielt sie dem Kerl an den Kopf.
    Ich fuhr die Klingen meines rechten Arms aus. Vier zwanzig Zentimeter lange Klauen aus gehärteter Keramik schoben sich aus Schlitzen kurz hinter meinen Fingerknöcheln. Ich griff nach dem geschockten Idioten, zerschnitt den Riemen seines Gauß-Karabiners und warf ihn weg. Dann lief ich zu dem hinüber, den Mudge in Schach hielt.
    »Kann man mit Ihnen etwas vernünftiger reden?«
    »Ich werde Ihnen gar nichts sagen«, erwiderte er in einem Tonfall, den er wahrscheinlich für sehr machomäßig hielt.
    Ich war so frustriert, dass ich am liebsten geheult hätte.
    Mudge verpasste ihm mit der Pistole eine Kopfnuss. Ich warf Mudge einen vorwurfsvollen Blick zu. Nicht weil er ihn geschlagen hatte, sondern weil man seinen Gegner nicht so nahe an sich heranlassen sollte – wie Rannu und ich soeben demonstriert hatten.
    »Was wollen Sie?«, brüllte ich ihn an. Doch der Kerl hielt die Lippen zusammengepresst. »Ist Ihnen klar, wie bescheuert es ist, sich so viel Mühe zu machen und uns dann einfach nicht zu sagen, worum es geht?«
    »Jemand will Sie sehen«, rief der Kerl, den Rannu überwältigt hatte.
    »Halt die Klappe!«, schrie Mudges Idiot.
    »Wenn das so ist, sollten Sie es uns sagen«, gab ich zu bedenken. Dann ging ich zu Rannu und seinem neuen Freund hinüber.
    »Wer?«, fragte ich ihn.
    »Sharcroft«, sagte er.
    Der Name war mir unbekannt. Was ich dem Kerl erklärte.
    Mudge stieß zu uns und zwang seinen Gefangenen, vor ihm auf die Knie zu gehen. Dabei subvokalisierte Mudge etwas.
    »Was will er?«, fragte ich.
    »Einen Vorschlag machen«, sagte der Kerl.
    »Komische Art, jemanden zu einem Gespräch einzuladen. Wenn Sie Erfolg gehabt hätten, wären wir für ihn nutzlos gewesen. Er hätte etwas intelligentere Leute losschicken sollen. Wie auch immer, jedenfalls bin ich nicht geneigt, mich mit ihm zu treffen.«
    »Siehst du, wir haben es vermasselt.« Er blickte zu dem Idioten hinüber, dessen Visage ich geschockt hatte.
    »Wollen Sie sich damit etwas beweisen?«, fragte ich.
    Der Gesichtsausdruck des Kerls verriet mir alles, was ich wissen wollte. Der arrogante Teil von mir verachtete sie, weil sie geglaubt hatten, auch nur den Hauch einer Chance zu haben.
    »Ihr müsst noch so einiges lernen, Leute. So etwas ist mindestens eine Nummer zu groß für euch«, sagte Mudge.
    Ich sah ihn an und zog eine Augenbraue hoch. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass der SAS einen schlechten Einfluss auf Mudge gehabt hatte. Obwohl es auch andersherum sein könnte.
    Mudge zuckte mit den Schultern. »Simon Sharcroft?«, fragte er den gesprächigen Idioten.
    Der Kerl nickte.
    »Kennst du ihn?«, fragte ich.
    »Hab von ihm gehört. Genauso wie du«, sagte Mudge. Dann ließ er die Bombe platzen. »Er ist ein Mitglied der Clique.«
    Ich verlor jeglichen Sinn für Humor und zog meine Mastodon aus dem Holster.
    »O Gott! O Gott!«, rief Rannus Gefangener, als er den schweren Revolver vom Kaliber 454 sah, der zum Töten von Berserkern gedacht war.
    »Du verdammter Waschlappen!«, raunzte Mudges Gefangener den Kerl an. »Autsch!«
    Mudge hatte ihm neuerlich eine stählerne Kopfnuss gegeben. Ich fand, dass Mudge viel zu viel Spaß an der Sache hatte.
    »Was hat das zu bedeuten?«, wollte ich wissen. Fing alles noch einmal von vorn an? Die Clique konnte doch nicht wieder aktiv geworden sein – oder?
    »Ich weiß nur, dass er sich mit Ihnen treffen will, ehrlich!«, flehte Rannus Gefangener.
    In einer Ecke meines IVD erschien eine Textdatei, die Mudge mir geschickt hatte. Ich öffnete sie und überflog die Worte, die mein Sichtfeld überlagerten.
    Sharcroft entstammte einer alten Geldfamilie – also aus der Vor- FMK

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