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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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rauchen einzuwenden gehabt.
    Die Membran war transparent, wodurch wir recht gut einschätzen konnten, wie weit draußen wir uns im Weltraum befanden. Ich blickte auf etwas, das wie eine Art Kreuzung aussah. Hier gab es vier große Asteroiden, einschließlich des Exemplars, in dem wir uns aufhielten. Sie waren durch Leinen oder Röhren verbunden, die nach biomechanischen SIE -Gewächsen aussahen. Weitere Gewächse ragten in alle möglichen Richtungen aus dem Asteroiden hervor. Diese Dinger sahen aus wie eine Kreuzung zwischen organischen Hochhäusern und Stalagmiten oder Stalaktiten, je nach Perspektive. Jetzt erkannte ich diese Landschaft wieder. Die schiefen Strukturen hatten mich an Zähne erinnert, und ich hatte das Ganze »Maul-Stadt« getauft. Wir waren nicht weit von der Stelle entfernt, wo wir gegen Crom gekämpft hatten.
    Vorher dachten wir, SIE würden in diesen Strukturen wohnen, aber nun wussten wir, dass SIE es selbst waren. In IHRER Kultur schien alles eine Funktion zu haben. SIE waren tief in den Asteroiden verwurzelt. Irgendwie zogen SIE auf diese Weise die Rohstoffe heraus. Mit Sonnenenergie, die SIE vom Doppelsternsystem erhielten, brachen SIE die Substanzen auf, um die Dinge zu gewinnen, die SIE benötigten, um zu diesen ehrfurchtgebietenden Strukturen heranzuwachsen.
    Dicke Ranken schlängelten sich zwischen den Asteroiden hindurch, und an diesem offensichtlichen Knotenpunkt bewegten sich IHRE Gewächse und Hunderte von SIE -Raumschiffen. Ich beobachtete, wie eins vor mir vorbeizog und mein gesamtes Blickfeld einnahm. Die Ranken bewegten alles von Berserkern bis fregattengroßen Schiffen durch die Gegend. Ich hatte gesehen, wie ein solches Ding Morag gepackt hatte.
    Überall wimmelte es von IHNEN . Hier gab es Berserker, Läufer und andere Dinge, von denen wir bislang gedacht hatten, es seien Fahrzeuge. Ich erkannte auch viele Schiffskonfigurationen wieder, die ich in Aufnahmen IHRER Flottenbewegungen gesehen hatte.
    Wenn ich mich anstrengte und die Vergrößerungsfunktion meiner Optik benutzte, konnte ich über Maul-Stadt hinausblicken. Es gab Felder mit korallenartiger Substanz, wo alles vom Berserker bis zum Schlachtschiff heranwuchs und geboren wurde. Noch weiter draußen konnte ich die ausgehöhlten Überreste verwerteter Asteroiden erkennen.
    Sämtliche SIE -Gestalten, die wir normalerweise zu sehen bekamen, waren schwarz – vermutlich die Kampftypen. Aber hier waren viele weiß und hatten einen hellblauen biolumineszierenden Schimmer, den ich von den wabenförmigen Energiematrizes IHRER Triebwerke kannte. Es war dieselbe Biolumineszenz, die auch unsere Höhle erhellte. Ich hatte es schon immer als sehr hübsch empfunden. Nicht, dass ich es irgendwem hätte sagen können. Höchstens Morag, obwohl vielleicht sogar sie sich darüber lustig gemacht hätte.
    Die Gewächse, die für die Luft zuständig waren, ließen einen beständigen warmen Wind durch die Höhle wehen. Anscheinend war es anfangs nach der Methode Versuch und Irrtum gelaufen. Als ich im Sterben gelegen hatte. Offenbar hatten SIE zunächst einmal sehr viel kapieren müssen.
    Ich betrachtete meine Hand: keine Narben oder Wunden, nur gesunde Haut mit Panzerung und verstärkten Muskeln. Ich fühlte mich gut, ohne Übelkeit. Es war sogar schon sehr lange her, seit ich mich so gut gefühlt hatte. Obwohl ich gern eine Zigarette geraucht hätte.
    »Mal sehen, ob ich dich richtig verstanden habe. Sie haben all das ungesunde Gewebe gefressen und es auf zellularer Ebene ersetzt oder neu wachsen lassen. Ist das korrekt?«, fragte ich erneut.
    Ich hörte den Heiden seufzen, was ich ihm nicht verübeln konnte, weil ich diese Frage in letzter Zeit sehr oft gestellt hatte. Er saß auf dem Boden und lehnte sich in seiner Inert-Rüstung gegen die Wand. Er hatte seinen Stab vollständig zusammengebaut und sich über die Oberschenkel gelegt.
    Der Heide war in den Vierzigern und gehörte zu den ältesten mir bekannten Menschen, die nicht Mitglied einer mächtigen Geheimregierung von Arschlöchern waren. Er war mager, seine Haut verwittert und von verschiedenen spiralförmgen Tattoos überzogen. Zum Teil waren es implantierte Schaltkreise, die den hässlichen integrierten Computer in Zweckbauweise unterstützten, der ihm aus einer Schädelhälfte ragte. Auf der anderen Hälfte wuchsen widerspenstige orangefarbene Rastalocken. In diesem Moment kratzte er sich an der Kopfhaut und fuhr sich dann mit einer Hand durch die Dreadlocks.
    »Ja. Bei uns gibt es

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