Krieg im Himmel
Punktverteidigungslaser sie ohne Schwierigkeiten abfangen konnten. Dann ging es durch die Flammenwand, in der sie explodierten, und ich feuerte unablässig auf das Heck des Kampfschiffs.
Ich wagte es, selber zwei Raketen zu starten, die jedoch von Lametta und Lasern erledigt wurden, woraufhin wir mal wieder durchs Feuer fuhren. Als wir daraus auftauchten, war das Kampfschiff verschwunden. Vor uns konnte ich die anderen beiden SKF s sehen. Das Heck des Fahrzeugs von Mudge und dem Heiden sah aus, als hätte etwas daran genagt. Es war die Wand hinaufgefahren und kehrte gerade auf den Boden zurück. Ich erinnerte mich an etwas auf der Karte. Hier gab es einen abzweigenden Tunnel, der nach unten führte. Die anderen mussten ihm an der Wand ausgewichen sein, während das vermutlich schwer beschädigte Kampfschiff hineingeflogen war, um die Fluchtmöglichkeit zu nutzen. Morag nahm die Verfolgung auf.
»Nein!«, schrie ich, aber es war schon zu spät.
Der Tunnel war kurz. Er endete in einem Loch im Dach einer großen Kammer. Plötzlich flogen wir und waren das denkbar ungeeignetste Fluggefährt der Welt. Das Kampfschiff erwartete uns. Die Railgun eröffnete das Feuer, und zwei weitere Raketen schossen uns entgegen. Einer der Plasmaschützen verfehlte uns. Hinter uns verbrannte Gestein. Der zweite streifte den Bug des SKF , zerschmolz einen Teil der Motorhaube und setzte die Panzerung aus Metall und Verbundstoff in Brand.
Ich war mir nicht sicher, woher ich die Geistesgegenwart nahm, aber die hervorragenden Systeme des SKF gaben mir eine klare Zielerfassung, obwohl wir fielen. Also feuerte ich den Rest unserer Raketen ab. Die Punktverteidigung kümmerte sich um die Raketen des Kampfschiffs. Über uns gelang es den feindlichen Lasern, fast alle unsere Raketen auszuschalten – bis auf zwei. Wir klatschten in den seichten See, der den Höhlenboden bedeckte. Es war, als würden wir auf Fels aufschlagen. Dann krachten wir auf den Fels am Grund des Sees.
Sehen konnte ich es zwar nicht, aber kurz bevor das Kampfschiff über uns explodierte und brennende Trümmer auf den Säuresee regneten, wo sie zischend versanken, konnten sich offenbar zwei menschenförmige Objekte aus der offenen Passagierkabine retten.
Ich kam in der Kabine des untergetauchten SKF zu mir. Jetzt war es das denkbar ungeeignetste U-Boot der Welt. Die Kabine war vollständig mit Crash-Schaum ausgefüllt. Ich konnte mich nicht bewegen und nichts sehen. Mein IVD strahlte rot von den vielen Warnsignalen. Mein Körper fühlte sich wie eine einzige große Prellung an. Hatte Morag das alles absichtlich gemacht?
Eine ziemlich große Menge Wasser drang in das angeblich hermetisch versiegelte Fahrzeug ein. Es lieferte sich einen Kampf mit dem Crash-Schaum, den der Crash-Schaum verlor. Ich spürte, dass nun auch meine Haut zu brennen anfing.
Ich textete Morag an, erhielt aber eine automatische Antwort, dass es ihr leid tue, nicht persönlich antworten zu können, da sie nicht bei Bewusstsein sei. Ich verbrannte langsam in der hereinsickernden Säure, während ich nach dem Handschalter griff, um den chemischen Katalysator freizusetzen, der den Crash-Schaum auflöste.
Als der Crash-Schaum verschwand, wurde ich noch stärker verbrannt, weil nun noch mehr Wasser hereinspritzte. Schließlich konnte ich Morag wieder sehen. Sie war immer noch bewusstlos. Teile ihrer Haut warfen Blasen vom säurehaltigen Wasser im SKF .
Ich öffnete eine Tasche an meinem Gürtel, nahm ein Stim-Pflaster heraus und klebte es auf Morags Nacken. Dann sah ich eine Nachricht von den Systemen des SKF , in der ich gefragt wurde, ob ich das Periskop benutzen wollte. Normalerweise wurde es in einer »teilgedeckten« Stellung eingesetzt. Ich bestätigte und fuhr das Periskop gerade so weit aus, dass es über die Oberfläche hinausragte. Diese wogte immer noch infolge unseres Absturzes und des Feuertodes des Kampfschiffs hin und her, aber es gelang mir, die zwei Exo-Rüstungen zu erkennen, die hoch über uns in der Höhle schwebten.
Sie sahen vertraut aus, aber ich wusste genau, dass ich solche Modelle noch nie zuvor gesehen hatte. Obwohl das Wasser immer wieder über das Periskop hinwegschwappte, war die Auflösung gut genug, um entsetzt zu beobachten, wie sich dicke schwarze Tentakel aus den Rückenteilen der Anzüge schoben. Sie basierten – zumindest teilweise – auf SIE -Technik. Dann wurde mir klar, warum sie mir vertraut vorkamen. Sie erinnerten ein bisschen an Berserker, auch wenn sie
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