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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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Unterstützung des Widerstands, Verbreitung der Wahrheit …«
    »Reden Sie nicht von Wahrheit!«, brüllte ich, weil ich plötzlich total die Beherrschung verlor. Jetzt wurden wir von allen Leuten im Raum angestarrt, die nicht in Netz-Trance waren. Viele der Sicherheitskräfte befingerten nervös ihre Waffen. »Aus Ihrem Mund ist das ein verdammtes Schimpfwort!«
    »Äh … Jakob?« Rannu wollte mir wohl etwas sagen.
    Ich ging nicht darauf ein. »Ich habe nein gesagt, und damit meine ich, Sie können mich mal kreuzweise!«
    »Hallo, Jakob«, sagte Morag. Das Blut in meinen Adern, oder was auch immer jetzt darin floss, gefror. Ich drehte mich um und sah sie an.
    Sie trug einen dieser albernen einteiligen weißen Anzüge. Allerdings war sie die Einzige, die darin gut aussah. Sie war wirklich hübsch, nicht wunderschön oder verführerisch, sondern einfach nur hübsch, obwohl sie älter und härter wirkte als vor über drei Monaten, als ich ihr zum ersten Mal begegnet war. Sie hatte ihr Haar kurz gehalten. Jetzt war es struppig, fast jungenhaft. Ich bemühte mich, die Überlegung zu verdrängen, ob es eine Reaktion auf die erzwungene Weiblichkeit während ihres früheren Lebens als Prostituierte auf den Rigs war.
    Ich war so glücklich, sie wiederzusehen. Ich war so verdammt wütend, sie hier wiederzusehen.
    Der Heide stand neben ihr. Er sah absolut lächerlich in dem weißen Einteiler aus. Außerdem wirkte er ohne seinen Stab irgendwie verloren. Es war, als hätte man ihn seiner Identität, seiner Stellung beraubt, indem man ihm die neo-druidischen Requisiten weggenommen und ihn in diese Anstaltskleidung gesteckt hatte.
    Ich war sauer auf ihn. Genau das hatte er gewollt – Einfluss auf Morag. Mir wurde klar, dass es irrationale Eifersucht war. Ich war ein Arschloch. Wenn der Heide nicht gewesen wäre, hätte Crom den Kampf in den Hundezähnen gewonnen.
    Rannu nickte den beiden zu. Morag lächelte. Sie schien sich aufrichtig zu freuen, ihn zu sehen. Wieder ein Stich der Eifersucht.
    »Hallo, Morag, Heide«, sagte Mudge, zugegebenermaßen zurückhaltend, aber er war ein gutes Vorbild für ein angemessenes Verhalten in dieser Situation.
    »Was zum Teufel machst du hier?«, schrie ich sie an. Ich meine, auch der Heide war hier, aber das war natürlich ihre Schuld. Außerdem hatte ich nie mit dem Heiden geschlafen.
    »Ich versuche zu helfen! Was zum Teufel hat das mit dir zu tun?« Ihr Dundee-Akzent wurde immer breiter, da sie genauso wie ich von einem zurückhaltend neutralen Tonfall zu unbeherrschtem Gebrüll überging.
    »Er« – ich zeigte auf Sharcroft – »ist der verdammte Feind!«
    »Ein Fuchs ist immer noch der beste Fuchsjäger«, sagte der Heide, obwohl es nicht danach klang, als würde er selber daran glauben.
    »Halt die Klappe, Heide!«, schrie ich und würdigte ihn kaum eines Blickes, bevor ich mich wieder der wütenden Morag zuwandte. »Was versuchst du damit zu erreichen? Willst du dafür sorgen, dass alles, was wir getan haben, umsonst war? Bedeutungslos?«
    Mir war bewusst, dass der Heide, Rannu und Mudge eine entspannte Haltung annahmen.
    »Völlig richtig. Versuch gar nicht erst herauszufinden, was wir hier tun, sondern geh einfach vom Schlimmsten aus und fang an rumzubrüllen! Und wahrscheinlich kommt schon bald der Punkt, wo du mich als Hure beschimpfst!«
    »Oh, schaut mal, Jakob und Morag streiten sich«, sagte Mudge. »Wow, so etwas passiert extrem selten.«
    Ich blickte mich um. Alle Gesichter zeigten Langeweile und Verärgerung. Meine Wut verflog allmählich.
    »Ich weiß jetzt, dass ihr beide Schotten seid«, fuhr Mudge fort, »aber nicht jede Kommunikation muss im Schrei-Modus stattfinden.«
    »So unterhaltsam das auch sein mag, aber wir haben noch viel Arbeit zu erledigen. Wenn Sie nicht helfen wollen, müssen Sie gehen«, sagte Sharcroft.
    »Willst du dem Ganzen wirklich den Rücken kehren?«, fragte Morag in etwas sanfterem Tonfall. Aber darin schwangen immer noch Zorn und Entschlossenheit mit.
    »Den Rücken kehren? Das ist nicht fair. Siehst du nicht, dass der ganze Ärger von vorn anfangen würde?«
    »Mr. Douglas, glauben Sie, dass die Clique, wie Sie uns prosaisch genannt haben, keine Agenten auf der Erde hat?«, fragte Sharcroft. »Mit Ihrem Hintergrund sollten Sie eigentlich die Notwendigkeit der Geheimhaltung der Spionageabwehr erkennen.«
    »Um ein neues Imperium aufzubauen?«, wollte Mudge wissen.
    »Um einen Krieg zu führen«, sagte der Heide.
    »Also haben wir Gott abgehakt

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