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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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dasselbe tun sollen, war aber schlichtweg zu wütend dazu.
    »Es gibt andere Möglichkeiten, wie Sie helfen könnten«, sagte Sharcroft nach einer recht angespannten Pause.
    »Zum Beispiel?«, fragte Rannu zu meiner Überraschung.
    »Wir schicken Leute mit Ihren Fähigkeiten zu den Kolonien, um Geheiminformationen über die Schwarze Schwadron zu sammeln.«
    »Aufklärungsmissionen?«, fragte ich unwillkürlich, so überrascht war ich. Dann stellte ich ein paar Berechnungen an. Je nachdem, wie schnell sie Fuß gefasst hatten, und in Anbetracht der Geschwindigkeit, mit der sich Informationen über interstellare Entfernungen bewegten – also mit der Geschwindigkeit eines Raumschiffs –, konnten Sie bereits erste Daten aus den Kolonien erhalten haben. Vielleicht wussten sie tatsächlich, was dort los war.
    »Moment«, sagte ich. »Müssten sie nicht völlig blind sein? Demiurg wurde bestimmt in den Netzen sämtlicher Kolonien freigesetzt.« Das bedeutete, dass jeder Kommunikationsversuch von einem Programm unterbunden würde, das genauso mächtig wie Gott war, aber nichts von seinem Charme der Nichteinmischung hatte. Wenn Demiurg in Betrieb war, hatten Rolleston, Cronin und ihre Lakaien die Kontrolle über jedes elektronische System, das in Verbindung mit dem Netz stand. Und das bedeutete so gut wie jedes elektronische System. Das würde die Mission erheblich erschweren, da sie sich sogar durch private Mitteilungen verraten konnten, ganz zu schweigen von Schiff-zu-Schiff- oder Schiff-zu-Planet-Kommunikation.
    »Nach unseren Modellen wurde Demiurg in der Tat freigesetzt.«
    »Modellen?«, fragte ich nach.
    »Bislang haben Sie noch keine Rückmeldungen erhalten, nicht wahr?«, fragte Rannu.
    »Noch nicht«, bestätigte Sharcroft.
    »Weil es ein beschissenes Selbstmordkommando ist«, spuckte ich aus.
    Diese Leute machten mich krank. Sie entwickelten idiotische Pläne, ohne auch nur einen Gedanken an die Kosten für das ausführende Personal zu verschwenden. Agenten der Spezialeinheit waren keine Feiglinge, auf gar keinen Fall, aber wir hatten zumindest eine gewisse Überlebenschance verdient.
    Davon abgesehen entsetzte mich das Ausmaß der Macht Demiurgs und die damit verbundene Macht, die nun in den Händen von Rolleston und Cronin lag. Sie hatten die vier kolonisierten Systeme komplett in die Tasche gesteckt.
    »Haben Sie seit Rollestons Flucht überhaupt irgendetwas von den Kolonien gehört?« Wieder Rannu.
    »Das Einzige, was aus den Kolonien zu uns gekommen ist, sind Schiffe, die Demiurg in ihren Systemen hatten«, sagte er.
    Es machte mich ein wenig misstrauisch, wie offen dieser Kerl Geheiminformationen weitergab. Als wäre er sich bereits völlig sicher, dass wir zum Team gehörten.
    »Was ist geschehen?«, fragte ich.
    »Gott hat die Angriffe von Demiurg abgewehrt, und die Schiffe wurden vernichtet.«
    Ich war beeindruckt. Gut für euch, Heide und Morag. Dann fragte ich mich erneut, wo Morag steckte.
    »Da haben Sie Ihre Antwort«, sagte ich.
    »So einfach ist es nicht«, entgegnete er. Das war es nie, dachte ich. »Gott hat gewonnen, weil Demiurg nur die Schiffssysteme zur Verfügung hatte, deren Speicher- und Prozessorkapazitäten begrenzt sind. Gottes Ressourcen waren viel größer.«
    »Also hatte Morag recht. Größe ist doch alles«, witzelte Mudge.
    »Alles zu seiner Zeit, Mudge«, sagte ich, und Mudge schien zu begreifen. »Das alles ist ein faszinierender Einblick, wie erfolglos Sie bei den Kriegsvorbereitungen waren, aber ich … wir haben uns zur Ruhe gesetzt. Viel Glück.« Ich wandte mich um und ging, bis ich mich noch einmal umdrehte. »Wie kommen wir hier wieder raus?«
    »Wollen Sie sich nicht an Rolleston rächen?«, fragte Sharcroft. Sein Stuhl schaukelte auf den sechs Beinen vor und zurück.
    »Wissen Sie überhaupt, wo er steckt?«
    »Wir glauben …«
    »Nein! Das sind reine Spekulationen! Vielleicht im System? Ist er bei der Flotte? Oder auf dem Planeten? Und wenn ja, auf welchem Planeten? Selbst wenn Sie den Planeten wüssten, wäre das immer noch ein ziemlich großer Brocken, den man absuchen müsste. Wissen Sie genau, wo er ist? Ich würde auf eine Stadt tippen. Weil wir dann nicht mehr tun müssten, als einen Planeten zu infiltrieren, um uns ohne Kommunikation an all seinen mit SIE -Technik aufgerüsteten Supersoldaten vorbeizukämpfen und schließlich jemanden zu töten, der dem Dauerbeschuss aus einer Retributor standhält. Wir haben uns zur Ruhe gesetzt.«
    »Attentate, Sabotage,

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